Spirit – Der wilde Mustang

Die Vorlage für den Hengst im Animationsfilm "Spirit: Der wilde Mustang” ist ein Kiger-Mustang-Hengst. So kitschig dieser Film erscheint, transportiert er doch zwei Botschaften. Die eine ist, dass man ein wildes Pferd nicht als Besitz ansehen darf und die zweite, dass die amerikanische Geschichte und ganz besonders die Erschließung des "Wilden Westens" untrennbar mit Pferden verbunden sind. Für die Amerikaner sind die wild lebenden Mustangs und ganz besonders die Kiger Mustangs, mit rein spanischem Ursprung, ein zu bewahrendes Gut und ein Symbol für Unabhängigkeit und Freiheit.
Kiger Mustangs in der rauen Wildnis von Oregon

Überhaupt nicht kitschig ist das wahre Leben der wilden Kiger Mustangs im Südwesten von Oregon, USA. In weitläufigen, zerklüfteten, steinigen und äußerst kargen Gebieten leben nur wenige hundert Kiger`s und dies seit fast 500 Jahren. Diese Mustangs haben sich nicht mit anderen, wild lebenden Mustangs oder domestizierten Pferden vermischt. Das ergabenDNA-Tests an der Universität von Kentucky in den 70er Jahren. Um in dieser rauen Gegend zu überleben, braucht es zähe, intelligente, mutige Pferde, die eine sehr gute Grundkonstitution, starke Knochen und Gelenke und vor allen Dingen sehr, sehr harte Hufe haben. Der Kiger Mustang weist eben alle diese Merkmale in feinster Ausprägung auf. Nur dies hat ihm das Überleben gesichert.
Mustang Adoption

Um das Überleben der Kiger Mustangs in der Wildnis zu sichern, kümmert sich das BLM "United States Bureau of Land Management" seit dem Entdeckungsjahr der Kiger Mustangs in den 70ern, um deren Bestand. Wer die Kiger Mustangs in freier Wildbahn erleben möchte, braucht Zeit, Geduld und auch etwas Glück, um kleine Herden oder vereinzelte Tiere zu sehen. Doch so richtig nah kommt man nicht an die scheuen, ungezähmten Pferde heran. Da ist die Chance, einem wilden Mustang gegenüber zu stehen, nur auf der alle 3-4 Jahre statt findenden "Wild Horse Adoption" der BLM gegeben.
Das United States Bureau of Land Management

Der Zusammentrieb der beiden wilden Mustang Herden durch das BLM erfolgt alle 3-4 Jahre in den sehr trockenen Sommermonaten, wenn der Gesamtbestand um mehr als 20% gestiegen ist. Dann sind beide Herden zu groß, um in den Arealen ausreichend Futter und Wasser zu finden. In den Korrals werden die Pferde nach Geschlecht und Alter aufgeteilt, medizinisch versorgt und erhalten einen Freeze Brand, einen Nummern-Halsbrand. Dadurch können alle Tiere, auch die, die wieder zurück in die Wildnis entlassen werden, später dem jeweiligen Areal, dem sie entstammen, zugeordnet werden. Die Mitarbeiter des BLM, die "Horseman", sind so geschickt im Umgang, dem Einfangen, dem Separieren und dem Brandzeichen setzen, dass es zu keinen Verletzungen kommt. Dieses Jahr wurden im Spätsommer 70 Kiger`s wieder in die Wildnis entlassen. Es werden die Tiere "ausgewildert", die in ihrem Exterieur und ihrer Konstitution dem "Rassestandard" in reinster Ausprägung entsprechen. So kann sich der Kiger-Fan auf den Round up in 4 Jahren freuen, zu dem qualitativ sehr hochwertige Mustangs erwartet werden.
Einen Mustang für Germany?

Um die in den 70er Jahren entdeckten Kiger Mustangs vor dem Aussterben zu bewahren, wurde die Pferde-Gruppe durch das BLM "United States Bureau of Land Management" in zwei Herden aufgeteilt und in zwei Gebiete, sogenannte Herd Management Areas, gebracht. Die Aufteilung sollte sicher stellen, dass nicht alle Pferde durch eine Naturkatastrophe, wie zum Beispiel einen Buschbrand, verloren gehen konnten. Die Areale wurden umzäunt, um eine Vermischung mit anderen wilden Mustangs zu verhindern. Regelmäßig werden Pferde von der einen Herde in die andere gegeben, um Inzucht zu vermeiden.
In beiden Kiger Mustang Gebieten leben bis zu maximal 138 Pferde. Alle 3-4 Jahre findet ein Round up, ein Zusammentrieb, statt und zwar dann, wenn beide Herden um mehr als 20% angewachsen sind. Aufgrund der extrem zerklüfteten und weitläufigen Herd Management Areas werden die Pferde mittels Hubschraubern und einem sogenannten gezähmten Judas-Pferd, welches in die Herde eingeschleust wird und dann, mit seiner Herde im Gefolge voraus in die Korrals läuft, zusammen getrieben. Nach dem Zusammentrieb werden die Pferde nach Stuten, Hengsten, Jährlingen und Stuten mit Fohlen bei Fuß getrennt, medizinisch versorgt und entwurmt. Die qualitativ besten und älteren Pferde werden wieder in die Wildnis zurück entlassen. Die Pferde in den Korrals werden dann in einer öffentlichen Auktion zur Adoption angeboten.
Mustangbesitzer werden

Grundsätzlich kann ein Pferd meistbietend ersteigern. Jedoch hat das BLM noch ein weiteres Jahr die Zugriffsrechte auf jedes Pferd und kontrolliert bei den Käufern, ob optimale Haltungsbedingungen gegeben sind. Erst nach einem Jahr erhält der Käufer die Eigentumsrechte an seinem Kiger Mustang. In der Regel beträgt das Mindestgebot für die Adoptionsgebühr 125,- USD. Jedoch erreichen die Gebote schnell 4-stellige Beträge. So erhielt ein Bieter, für den von ihm bevorzugten zweijährigen Hengst, den Zuschlag erst bei 9.000 USD.
Weitere Infos rund um die Rasse der Kiger Mustang erhalten Sie bei Züchtern aus Deutschland, die Kiger Mustangs importiert haben: www.real-kiger-mustang-ranch.de