Das Rodeo Chileno ist anders als andere Rodeos: Seit 1962 ist es gesetzlicher Nationalsport in Chile - wie hier in der Kleinstadt Curacaví.
Das Rodeo Chileno ist anders als andere Rodeos: Seit 1962 ist es gesetzlicher Nationalsport in Chile - wie hier in der Kleinstadt Curacaví.
Das Rodeo Chileno ist anders als andere Rodeos: Seit 1962 ist es gesetzlicher Nationalsport in Chile - wie hier in der Kleinstadt Curacaví.
Kaum ein Reiter, der nicht vom Campeonato Nacional, der nationalen Rodeo-Meisterschaft, in der zentralchilenischen Stadt Rancagua träumt.
Ein Rodeo Chileno ohne die vorgeschriebenen Rassepferde? Undenkbar. Dabei wäre das Caballo Chileno fast einmal ausgestorben. Schuld daran waren importierte Pferde aus Europa.
Die Wurzeln des Caballo Chileno und des Rodeo Chileno gehen bis auf die spanische Eroberung Chiles Mitte des 16. Jahrhunderts zurück. Wie alle Pferde des Criollo-Typs stammt das Caballo Chileno von den Pferden ab, die die Konquistadoren mit nach Amerika brachten.
Durch die abgeschottete Lage des Landes entwickelte sich jedoch eine eigene Zucht, die maßgeblich von Rinderarbeit und Rodeo beeinflusst wurde. Seit 1893 gibt es das Zuchtbuch, seit 1911 Rassestandards. 1934 wurde das Register geschlossen, was zu einem geschlossenen und stabilen Rassebild beitrug.
Heraus kam ein wendiges, nervenstarkes, arbeitseifriges Pferd, ebenso anspruchslos im Futter wie unempfindlich gegenüber den extrem wechselhaften klimatischen Bedingungen des Landes. Der Rassestandard fordert ein Pferd mit kleinen, harten Hufen, stabilem Fundament und guter Bemuskelung, starkem Hals, tiefer Brust und leicht abfallender Kruppe.
Die Reiter warten in der Rodeo-Arena auf ihren Einsatz. Gleich werden die Reiter paarweise versuchen, ein Rind zu stellen.
In der großen Außenbande der Arena fliegt eine Tür auf und ein einzelnes Rind springt heraus. Sofort setzen die Reiter hinterher. Die Pferde explodieren förmlich.
Die Reiter reiben das Rind, den sogenannten „Novillo“, nun durch die Arena, immer entlang der Bande von einem Ende zum anderen.
Eines der Pferde schiebt das Rind von hinten, das andere presst, den Kopf weit nach oben gerissen, im Seitgalopp die Brust gegen die Schulter des Rindes.
An einer gepolsterten Stelle der Bande drückt es mit aller Macht gegen das Rind, schiebt ihn hoch über die gepolsterte Wulst. Das Rind verliert das Gleichgewicht und geht zu Boden.
Die Höchstpunktzahl bemisst sich danach, an welcher Körperstelle das Pferd das Rind fixiert: je weiter hinten, desto mehr Punkte.
Für den Fang in Hüfthöhe gibt es vier Punkte, weil die Gefahr steigt, dass das Rind sich losreißt und entwischt. Wird das Rind am Kopf oder Hals festgeklemmt, gehen die Reiter leer aus. Drei Mal müssen sie das Rind stellen und beweisen, dass sie Pferd und Rind beherrschen.
Ein typisches Caballo Chileno mit traditioneller Ausrüstung für die Vieharbeit.
Der Reiter drängt das Rind mit dem Pferd gegen die Bande. Je besser das gelingt, desto mehr Punkte.
Vom pferdelosen Andenstaat zur Heimat eines heiß geliebten Nationalsports - Chile und sein Rodeo.
Beim Rodeo Chileno werden die Rinder „Novillo“ gennant. Sie werden beim Rodeo nicht getötet, sondern nur gestellt. Das Rodeo überprüft die Eignung der Pferde als Arbeitspferde für die Rinderarbeit.
Ein Rind, zwei Reiter und eine Wand: Das Rodeo Chileno ist anders als andere Rodeos.
Das Rodeo Chileno nimmt in Lateinamerika eine Sonderstellung ein, da es sich auf das Fangen eines Stiers per Pferd beschränkt. Die mexikanische „Charreada“ besteht aus neun klassischen Disziplinen, die dem US-Rodeo ähneln. Berüchtigt ist das uruguayische Rodeo: Beim „Pelo“ hält sich der Reiter möglichst lange auf einem ungezähmten jungen Pferd. Dazu benutzt er Sporen. Bei der „Basto“-Variante darf er das Pferd mit einer Peitsche oder einem Stock zu spektakulären Sprüngen anstacheln.