Rekeln im Dreck ist gesund. Pferde befreien sich damit von abgestorbenen Haut- und Haarteilen sowie lästigen Parasiten. Zudem massiert und durchblutet es die Haut. Verhaltensforscher zählen die Rolle seitwärts zum Komfortverhalten. Egal ob in freier Wildbahn, auf der Matschkoppel oder dem Reitplatz: Vor dem Wälzen prüft das Pferd den Boden mit gesenktem Kopf und nach vorne gespitzten Ohren. Erst wenn die Prüfung positiv ausfällt, suhlt sich das Pferd genüsslich.
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Schlamm zieht an

Meine Pferde machen sich sehr erfolgreich schmutzig. Sie finden dazu auch schnell den richtigen Platz. Neben Schlamm übt auch tiefer Sand eine große Anziehungskraft auf sie aus. Beim Bau meines Roundpens wurde etwas zu viel Sand aufgeschüttet. Kein Problem für meine Pferde. Sie fanden die runde Sandkiste großartig und ideal für ausgedehnte Sandbäder.
Florian Oberparleiter, Trainer
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Dame liebt's trocken

Da gibt es bei uns im Stall unterschiedliche Vorlieben. Unser Tinker-Wallach Lance liebt es, sich zu wälzen. Das ist für ihn offensichtlich Wellness pur. Dieses Programm gönnt er sich auch gerne auf dem durchnässten Reitplatz – egal wie viele Pfützen es dort gibt. Er schätzt Schlammbäder sehr. Meine Tinker-Stute Blanche kann man dagegen mit Matsch überhaupt nicht locken. Sie wälzt sich zwar gerne – aber nur dort, wo es trocken genug ist.
Martina Becher, Psychologin
Gut für's Kreuz

Knabstrupper-Hengst Magic suhlt sich gerne überall. Auch Mini-Appaloosa Lancelot liebt Schlammpackungen. Alle Pferde dürfen sich bei uns nach dem Reiten wälzen. Das ist nicht nur gut fürs Komfortverhalten, sondern auch für den Rücken. Manche Pferde legen sich nur auf weichen Boden, andere wälzen sich auf jedem Untergrund. In England gibt es dafür in manchen Rennställen extra Wälzboxen. Sie sind mit Spänen oder Sand eingestreut und die Pferde dürfen sich dort nach dem Training panieren. Jedes Pferd braucht die Möglichkeit, dieses natürliche Verhalten auszuleben. Es gehört zur Fellpflege genau wie gegenseitiges Beknabbern.
Sabine Ellinger, Ausbilderin
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Keine Prinzessin

Eigentlich legen sich die meisten Pferde gerne in den Dreck. Richtig schlammige Plätze gibt es auf meinem Hof nicht, aber bei Tauwetter oder Regen ist es nass. Hier spielt kein Pferd Prinzessin. Da muss man schon mal Dreck abkratzen.
Rolf Janzen, Trainer
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Panierte Schnitzel

Meine Pferde lieben es, sich im Dreck zu wälzen. Sie sehen danach immer aus wie panierte Schnitzel. Für ein Pferd macht es ein Stück Lebensqualität aus, wenn es frei auf der Koppel ohne Decke toben und sich wälzen darf.
Armgard von der Wense
Weil Pferde gern geputzt werden

Ich halte Pferde grundsätzlich für Ästheten, die schön aussehen möchten. Wenn sie sich wälzen, dann weil ihnen das Fell juckt oder sie Parasiten loswerden wollen. Bei uns dürfen sich die Pferde nach dem Reiten auf dem Sandplatz oder im Paddock wälzen, nicht aber in der Reithalle. Die kann ich sonst gleich wieder abschleppen, weil die Pferde vorher Löcher in den Boden scharren oder den Sand durch ihr Gewicht verdichten. Gut möglich, dass sich manche Pferde öfters wälzen, weil sie genau wissen, dass sie anschließend geputzt werden. Die finden das so angenehm und haben sich ihren Reiter schön konditioniert.
Ralf Döringshoff, Trainer