Anhänger-Training: Pferd verladen leicht gemacht

Anhänger-Training
Pferd verladen leicht gemacht

Veröffentlicht am 01.07.2025
Zwei Personen verladen ein braunes Pferd zusammen
Foto: Rädlein

Was du fürs Anhänger-Training brauchst

Du trägst rutschfeste Schuhe und Handschuhe. Fürs Pferd brauchst du ein längeres Führseil, eine Gerte sowie ein gut sitzendes Trainingshalfter. Übe anfangs stets zu zweit. Erst wenn das Pferd alle Steps sicher meistert, kannst du es ohne Hilfe versuchen und später direkt am Pferde-Anhänger üben.

Hilfreiche Mantras für dich, damit du und dein Pferd ruhig bleibt

Wichtig beim Verladetraining: Du hast immer ein klares Bild von dem im Kopf, was du möchtest. Am besten klappt das, wenn du dir wie ein Mantra immer wieder vorsagst: Vorwärts heißt vorwärts und rückwärts heißt rückwärts.

Du wirst ungeduldig? Dann probiere eine Atem-Übung aus dem Yoga aus, um ruhiger zu werden: Atme ein und zähle bis vier, halte die Luft an und zähle bis fünf, dann atme aus und zähle bis sechs. Wiederhole die Übung mit vier, sechs und sieben sowie vier, sieben und acht Atemzügen.

Wird dein Pferd unruhig oder spannt es sich an? Dann hilft ein weiteres Mantra, das du dir innerlich vorsagen kannst: "Hab keine Angst, aber tu, was ich sage." Mit diesem Satz im Kopf gelingt es dir, ruhig, aber bestimmt zu bleiben.

Mehr Körpergefühl macht das Verladen fürs Pferd leichter

Viele Pferde machen beim Einsteigen in den Anhänger lieber einen "Spagat”, als mit den Hinterhufen den sicheren Boden zu verlassen. Ihnen fehlt häufig das Gefühl für ihren gesamten Körper. Deshalb steuern sie bewusst nur ihre Vorderbeine an, weil sie gar nicht genau wissen, wo sich ihre Hinterbeine befinden. Kleine Übungen im Alltag können das Körpergefühl deines Pferds verbessern. Ein Beispiel: Bitte es, mit einem Hinterhuf einen Gegenstand auf dem Boden zu berühren. Oder wähle ein anderes Körperteil. Du könntest dein Pferd etwa fragen, ob es mit der Hinterhand einen Zaunpfosten berühren kann.

So könntest du vorgehen: Versuche, die Hinterhand Richtung Pfosten zu manövrieren. Dein Pferd drückt sich sofort weg? Dann war das zu viel verlangt. Frage es stattdessen, ob es den Pfosten mit der Schulter berühren kann. Ist der Widerstand zu groß, riskieren wir, dass das Pferd Angst bekommt und sich entzieht. Tipp: Immer mit einfachen Dingen beginnen und Schritt für Schritt die Anforderungen steigern.

Für die Übung am Zaunpfosten kannst du das Prinzip "Annäherung und Rückzug" nutzen. Mit dem Ende des Bodenarbeitsseils kreist du in Richtung Schulter oder Hinterhand, bis sich dein Pferd ein wenig zum Zaunpfosten hinbewegt. Diesen Schritt belohnst du, indem du ihm erlaubst, sich wieder ein Stück weit vom Pfosten zu entfernen. Je mehr du ihm gestattest, sich zu entfernen, desto leichter fällt es ihm, sich wieder anzunähern. Im Wechselspiel zwischen Annäherung und Rückzug schaffst du es, das Pferd Schritt für Schritt an den Pfosten heranzurücken, ohne dass es dabei in Stress gerät.

Sicherer die Hufe setzen beim Einstieg in den Hänger

Viele Pferde fürchten die Anhänger-Rampen, weil sie der Untergrund verunsichert. Du kannst es darauf vorbereiten, indem du Kombis mit erhöhten Stangen, etwa ein Kreuz aus vier Elementen, aufbaust. Denn je besser ein Pferd seinen Körper kontrollieren kann, desto sicherer fühlt es sich auf der Rampe.

Um dein Pferd rückwärts die Rampe hinunter bitten zu können, schickst du dein Pferd im Rückwärtsgang um ein L aus Stangen oder Gassen, wobei du die Hinterwand um 90 Grad weichen lässt. Wichtig: Den Pferdekopf dabei genau wie später beim Abladen leicht seitlich drehen, damit das Pferd sehen kann, wo es langgeht. Bricht es mit der Kruppe aus, schickst du den Pferdepo mit der Gerte wieder auf die richtige Spur zurück.

Ein Pferd schnuppert an der Rampe des Anhängers.
Rädlein

Rampe simulieren

Suche dir einen Untergrund aus, der sich deutlich vom vertrauten Boden unterscheidet. Etwa eine Plane, einen Teppich oder Gummimatten. Lasse dein Pferd daran schnuppern und den ungewohnten Untergrund mit den Hufen abtasten. Dann führe es über die schmalste Stelle. Das ist für das Pferd am einfachsten, da es je nach Breite jeweils nur ein Bein auf den fremden Boden setzen muss. Klappt das flüssig, läufst du der Länge nach über die improvisierte Rampe, lässt das Pferd darauf anhalten und, falls es cool bleibt, darauf rückwärtsgehen. Danach wird dein Pferd definitiv weniger ängstlich der echten Anhänger-Rampe begegnen.

Eine Person führt ein Pferd über eine Rampe.
Rädlein

Du möchtest mehr erfahren? Hier bekommst du alle Schritte und Übungen, damit dein Pferd zukünftig gerne in den Anhänger steigt: