Equikinetic: Die Methode für Fitness und Geschicklichkeit bei Pferden jeden Alters

Kurz & effektiv: Mit Equikinetic werden Pferde fit
Equikinetic lässt die Muskeln wachsen

Zuletzt aktualisiert am 18.09.2024
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Foto: Lisa Rädlein

Effektives Training mit Equikinetic

Achtung, hier kommt ein Märchen: Trainieren Sie Ihr Pferd zwei- oder dreimal pro Woche eine halbe Stunde, und schon wachsen seine Muskeln. Und ganz nebenbei wird Ihr Vierbeiner auch noch geschickter, geschmeidiger und cooler.

Als Michael Geitner der CAVALLO-Redaktion Mitte 2013 erstmals von seinem neuen Intervall-Training an der Longe erzählte, klang das fast zu schön, um wahr zu sein. Also machten wir die Probe aufs Exempel. Mehr als 20 Reiter in München und Stuttgart prüften die "Equikinetic" auf Herz und Nieren. Über das Ergebnis berichtete unser Top-Thema im Februar 2014: enorme Fortschritte bei den meisten Pferden, nachgewiesen durch Tierarzt- und Gewichts-Kontrolle.

Seither haben viele Reiter das Training bei Kursen gelernt oder in Eigenregie getestet. Michael Geitner und seine Trainer-Kollegin Alexandra Schmid haben die Methode weiter verfeinert, perfektioniert und sich mit vielen Pferde-Profis ausgetauscht. Unter anderem auch mit Dressur-Ausbilder Horst Becker und seine Partnerin Leonie Bühlmann. Beim Seminar für Geitners Instruktoren in Beckers "Haus der Dressur" bei Münster entstand der Slogan "Aus der Gasse in die Piaffe". Warum? "Wir haben festgestellt, dass Pferde auf jedem reiterlichen Niveau von der Equikinetic erkennbar profitieren", sagt Michael Geitner. Bei Jungpferden, Reha- und Freizeit-Pferden legt Equikinetic die nötigen Grundlagen an Kraft, Koordination und Gelassenheit für den anspruchsvollen Reitpferde-Job. "Fortgeschrittene Pferde hält das Training stark und geschmeidig und sorgt für Abwechslung", ergänzt Horst Becker.

Zum bewährten Training mit Reiten, Rückenschule an der Longe, Doppellonge und klassischer Handarbeit kombiniert der Ausbilder je nach Alter und Stand der Pferde Equikinetic und Elemente der Dual-Aktivierung. "Damit werden die Pferde vielseitig gefördert und optimal auf die Dressur vorbereitet." Das Ergebnis ist ein Stall voller starker, geschmeidiger und zufriedener Pferde. Beckers Tiere beweisen: Fitte Pferde fühlen sich wohler. Sie wollen, dass dieses Wohlfühl-Märchen auch für Ihr Pferd wahr wird? Dann probieren Sie es aus!

So funktioniert die Equikinetic

Equikinetic wirkt umso besser, je regelmäßiger Sie trainieren. Einmal pro Woche ist Minimum. Eine solide Grund-Fitness erreichen Sie in 2 bis 3 Monaten bei 2- bis 3-mal Training pro Woche. Nach der Equikinetic brauchen die Muskeln einen Tag Ruhe, um zu wachsen (Spaziergang, Weide, lockeres Reiten). Equikinetic ist mental und körperlich sehr anstrengend! Überfordern Sie Ihr Pferd also nicht. Den Trainingsstand halten Sie mit einmal Equikinetic alle 7 bis 10 Tage.

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So bauen Sie die Quadratvolte auf

Acht Schaumstoffstangen bilden eine Quadratvolte aus Gassen. Der Durchmesser beträgt fürs Pferd etwa 8 Meter. Aufbau: Von der Mitte (Pylon) legen Sie 4 Schaumstoffstangen als Kreuz aus. Am Ende der Stangen je eine weitere Stange quer legen. Das sind die Innenkanten der Gassen. Die anderen Stangen legen Sie parallel zu einer etwa 1,5 Meter breiten Gasse. Die äußeren Stangen können Sie durch jeweils drei Pylonen ersetzen.

Varianten: Schert die Hinterhand aus, Gassen enger legen und Tempo verringern. Driftet das Pferd in Ecken stark nach innen oder außen, die Ecken mit Pylonen begrenzen.

So lassen Sie Ihr Pferd in den Gassen gehen

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Wärmen Sie Ihr Pferd 10 bis 15 Minuten im Schritt auf. In der Arbeitsphase sollte das innere Pferdeohr konstant Ihnen zugewandt sein. In jeder Pause wird die Hand gewechselt. Bis zum Start der nächsten Phase lassen Sie die Longe lang. Ihr Pferd darf gehen, wie es will, solange es in den Gassen bleibt.

So führen Sie die Longe bei der Equikinetic

Ausrüstung: Longe ohne schweren Haken, Peitsche (ca. 1,40-1,60 m), Kappzaum. Mit Halfter oder Trense können Sie nicht korrekt stellen.

Position: Der Mensch geht mit, etwa auf Schulterhöhe des Pferds oder etwas weiter hinten. Im Schritt bleiben Sie relativ nah am Pferd (ca. 1-2 Meter Abstand), im Trab weiter weg. Die Hand, die zum Pferdekopf zeigt, führt die Longe und stellt das Pferd, die andere hält Longenrest und Peitsche. Macht der Mensch bewusst große Schritte, verlängert dadurch oft auch das Pferd seine Schritte.

Buchtipp zur Equikinetic:

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So steigern Sie das Equikinetic-Training

Jedes Pferd startet auf Stufe 1. Wiederholen Sie die ersten drei Trainingsstufen der Equikinetic jeweils mindestens dreimal, bevor Sie steigern. Wichtig: Die Stufen sind keine Wochenangaben. Jede Stufe dauert so lange, wie das Pferd braucht. Steigern Sie erst, wenn Ihr Pferd die vorige Stufe ohne Ermüdungsanzeichen bewältigt und sich die Atmung etwa zehn Minuten nach der Arbeit normalisiert (acht bis 14 Atemzüge pro Minute).

Equikinetic-Training verringern: Wenn das Pferd müde wird (es fußt schlechter, verwirft sich im Genick, wird eilig oder träge, stolpert oder bockt), beenden Sie das aktuelle Training sofort. Wählen Sie beim nächsten Mal eine niedrigere Stufe. Je nach Tagesform des Pferds können Sie zwischen den Stufen der Equikinetic wechseln. Wenn Sie nicht ganz sicher sind, fordern Sie lieber weniger als zu viel.

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Die CAVALLO-Experten:

CAV Equikinetic Michael Geitner Alexandra Schmid und Michael Geitner
Lisa Rädlein

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