Freiarbeit fürs Reiten
Freiarbeit in der klassischen Ausbildungsskala

Freiarbeit nach Heeresdienstvorschrift – das klingt schräg? Von wegen: Dahinter steckt ein sinnvolles und reelles Training für alle Pferde.

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Foto: Lisa Rädlein

Freiarbeit ist ein echter Alleskönner: Durch sie lernen Pferde, auf den Menschen zu achten und feinste Hilfen zu verstehen. Dass sich Freiarbeit bestens mit der klassischen Ausbildungsskala von Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung und Versammlung versteht, zeigen wir hier.

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Freiarbeit für besseres Reiten
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Für jeden der sechs wichtigen Punkte haben wir Übungen zusammengestellt, die Sie mithilfe von Freiarbeit erarbeiten können. Legen Sie los!

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1. Freiarbeit für den richtigen Takt

Geht das Pferd zu eilig, ist es angespannt – gymnastizierende Arbeit ist so nicht möglich, es kommt zu Balanceproblemen und Taktfehlern.

Ist das Pferd dagegen triebig, hält es sich ebenfalls in der Muskulatur fest und reagiert verzögert auf die Signale des Menschen. Wer sich in der Freiarbeit einen gleichmäßigen Schritt und Trab erarbeitet, kann daran bei der Arbeit unter dem Sattel anschließen.

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Lisa Rädlein
Im natürlichen Trab kann das Pferd Balance und Takt finden.

Gleichmäßiger Takt im Schritt

Bei der Freiheitsdressur soll das Pferd zunächst vertrauensvoll neben Ihnen herschreiten, Sie geben das Tempo vor. Gehen Sie zwischen Kopf- und Schulterhöhe des Pferds, da Sie von hier aus treiben oder auch durchparieren können. Legen Sie das Tempo im Schritt nicht zu gering an – das kann zu Verspannungen und einer schleppenden Hinterhand führen.

Das Gehen im Gleichschritt ist eine gute Übung, um einen flüssigen Schritt zu erzielen. Versuchen Sie, schon aus dem Losgehen im Halten im Takt des Pferds zu gehen. So spüren Sie zum Beispiel viel besser, wann Ihr Pferd gut aus dem Anhalten mitgehen wird, und können seine Reaktionen besser vorausahnen. Sie spüren außerdem, ob die Schritte Ihres Pferds wirklich gleichmäßig oder mal kurz, mal lang, mal schnell, mal langsam sind.

Auch die Pferde werden dadurch aufmerksamer und versuchen ihrerseits, sich dem Menschen in puncto Takt und Geschwindigkeit anzupassen.

Natürlicher Trab

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Lisa Rädlein
Im natürlichen Trab kann das Pferd Balance und Takt finden.

Der natürliche Trab ist ein Begriff der Reitvorschrift, der heutzutage verloren gegangen ist. Er bezeichnet ein ruhiges Gehen, bei dem es noch nicht auf die Aktivität der Hinterhand ankommt. Im natürlichen Trab soll das Pferd sein Gleichgewicht finden und jede psychische Anspannung ablegen. Nur so können Sie später treibend einwirken, ohne dass das Pferd davoneilt.

Damit ist der natürliche Trab die Voraussetzung für das spätere Arbeiten an der Aktivität der Hinterhand. Bei einem unruhigen Pferd sollen Ruhe und Gleichmaß entstehen. Bei einem langsamen Pferd stärkt der natürliche Trab die Kraft und somit die Freude am Gehen. Mit der Zeit wird der natürliche Trab von selbst schwungvoller und entwickelt sich zum Arbeitstrab.

Fließende Übergänge

vom Schritt in den Trab erreichen Sie, indem Sie sich früh genug minimal nach vorne lehnen, ohne sich kleinzumachen und beginnen, ein Schnellerlaufen anzudeuten (Foto). Gleichzeitig können Sie das Pferd auf Höhe der Hinterhand mit Gerte oder Bogenpeitsche leicht antreiben.

Dabei gehen Sie etwa auf Kopfhöhe neben dem Pferd. Traben Sie anfangs nur für wenige Tritte. Dann parieren Sie durch Aufrichten Ihres Oberkörpers durch.

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Lisa Rädlein
Lehnen Sie sich minimal vor, um das Antraben anzukündigen.

Ihre Position variieren

... können Sie, wenn alles gut klappt als Vorbereitung auf das Traben auf dem Zirkel. Dazu gehen Sie weiter neben dem Pferd, drehen sich aber mit Kopf und Oberkörper zur inneren Seite des Pferds. Oft kennt das Pferd diese Position vom Longieren und Sie können gut mit ihm kommunizieren.

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Lisa Rädlein
Drehen Sie sich zum Pferd und variieren so Ihre Position.

2. Freiarbeit für mehr Losgelassenheit

Zeichen für ein losgelassenes Pferd sind etwa ein entspannter Gesichtsausdruck, ein pendelnder Schweif und fließende Bewegungen mit leisem Auffußen. In der Freiheitsdressur zeigt sich besonders deutlich, ob das Pferd losgelassen ist, oder ob Angst und Anspannung im Weg stehen. Denn nur, wenn es losgelassen ist, wird es dem Menschen gerne folgen.

Wichtig sind dafür ein kleinschrittiges Vorgehen und eine logische Reihenfolge der Übungen analog zur Reihenfolge der Reitpferde-Ausbildung gemäß der klassischen Lehre. Die Freiarbeit schult zudem den Menschen darin, auf die eigene Losgelassenheit in Körpersprache und Körperhaltung zu achten.

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Lisa Rädlein
CAVALLO Auf die klassische Tour

Dehnung in die Tiefe

Die Dehnung in die Tiefe abrufen zu können, ist bei der Freiheitsdressur ebenso wichtig wie beim Reiten. Wer dies am Boden erarbeitet, hat es vom Sattel aus deutlich leichter.

Besonders Pferde mit hoch angesetztem Hals tragen diesen oft zu hoch. Dadurch drücken sie den Unterhals heraus und den Rücken weg, die Hinterhand kann nicht mehr untertreten. Solche Pferde profitieren von den Übungen besonders.

Üben Sie das Kopfsenken

Stellen Sie sich dazu am Zaun etwa auf Schulterhöhe innen neben Ihr Pferd. Üben Sie mit Daumen und Zeigefinger am Genick des Pferds einen leichten Impuls aus (Foto). Weicht es dem Druck etwas nach unten aus, nehmen Sie diesen sofort weg. Mit weiterer Übung wird das Pferd den Hals ganz nach unten langmachen.

Reagiert das Pferd nicht, nehmen Sie Halfter und Strick und weisen durch leichten Zug gleichzeitig den Weg nach unten. Weiß das Pferd gar nicht, was es tun soll, locken Sie es einmal mit einem Leckerli in die Tiefe. Hat es verstanden, wenden Sie das Leckerli nicht mehr an, damit das Pferd zur Ruhe kommen kann.

Mit der Zeit reicht oft eine angedeutete Handbewegung nach unten, damit das Pferd den Kopf senkt. Verstärken Sie den Impuls zur Dehnung, indem Sie sich selbst etwas nach unten beugen.

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Lisa Rädlein
Leichter Druck am Genick oder das Bewegen des Mähnenkamms zum Kopfsenken.

Zum Kopfsenken in der Bewegung

kann später das Herunterbeugen und ein Herunterweisen mit der Hand ausreichen, um dem Pferd den Weg in die Tiefe zu zeigen (Foto). Versteht Ihr Pferd das als Spielaufforderung und schnappt nach Ihrer Hand, schieben Sie das Maul schon im Ansatz des Schnappens ruhig, aber bestimmt mit der Hand weg.

Das Dehnen können Sie auch einbauen, wenn eine andere Lektion nicht klappt. So wirken Sie Verspannungen entgegen. Das Dehnen in die Tiefe kann auch dann helfen, wenn ein Pferd durch eine besonders schwungvolle Lektion oder äußere Einflüsse in Aufregung geraten ist und im Wortsinne wieder "herunterkommen" soll. Das Kopfsenken ist das beste Mittel dazu.

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Lisa Rädlein
Handzeichen in Bewegung.

3. Freiarbeit für die Anlehnung

Lösende Übungen wie das Schenkelweichen oder versammelnde wie das Schulterherein und Volten (mehr zu gebogenen Linien auf der Unterseite "Geraderichtung") sorgen in der Freiarbeit häufig dafür, dass das Pferd von alleine in eine schöne Selbsthaltung kommt.

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Lisa Rädlein
Die Gerte mit etwas Abstand zur Nase als Signal zum Nachgeben, hier auf einer gebogenen Linie.

Signal zum Nachgeben einüben

Gibt das Pferd nicht von selbst im Genick nach, können Sie ihm ein Signal beibringen. Das Pferd steht dazu zunächst mit Halfter und Strick am Zaun. Sie stehen auf seiner Augenhöhe ihm zugewandt. In der vorderen Hand halten Sie eine Gerte, in der hinteren eine Bogenpeitsche. Die Peitsche zeigt auf den inneren Hinterhuf und treibt sanft vorwärts, wenn das Pferd rückwärtsgehen möchte. Beginnen Sie nun, mit der vorderen Hand leichten Druck auf die Pferdenase auszuüben. Gibt das Pferd minimal nach, nehmen Sie den Druck sofort weg. Senkt es bei den ersten Malen den Kopf etwas, ist das nicht schlimm. Später geben Sie einen Impuls am Strick nach oben.

Hat das Pferd verstanden, legen Sie gleichzeitig mit dem Impuls durch Ihre Hand vorsichtig die Gerte auf den Nasenrücken auf. Reagiert das Pferd, nehmen Sie diese weg. Oft reicht es später in der Bewegung, Gerte oder Hand Richtung Nasenrücken zeigen zu lassen oder davorzuhalten.

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Lisa Rädlein
Die Gerte mit etwas Abstand zur Nase als Signal zum Nachgeben, hier auf einer gebogenen Linie.

4. Schwung mit Freiarbeit

Ein schwungvoll gehendes Pferd tritt vermehrt mit der Hinterhand unter und gewinnt dadurch an Ausdruck. Schwung bedeutet also nicht, dass das Pferd eilig geht. Das schwungvolle Gehen weckt gerade bei langsameren Pferden die Gehfreude.

In der Freiarbeit haben Sie besonders viele Möglichkeiten, dem Pferd diese Freude auch durch spielerische Ansätze zu vermitteln. Von der so entwickelten Kraft, Motivation und Gehfreude können Sie beim Reiten profitieren.

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Lisa Rädlein
CAVALLO Auf die klassische Tour

Tritte verlängern

Für das Verlängern der Tritte im Trab ist es egal, ob Sie das Pferd noch an Halfter und Strick führen, oder ob es frei neben Ihnen geht. Lassen Sie das Pferd im Arbeitstempo an der Einzäunung entlang antraben und laufen Sie innen neben ihm her. Beginnen Sie vorsichtig, Ihre eigenen Tritte zu verlängern.

Reagiert das Pferd und passt seine Schrittweite an, loben Sie es mit der Stimme, parieren durch und legen eine Pause ein. Reagiert das Pferd nicht, treiben Sie vorsichtig mit Gerte oder Bogenpeitsche an der Hinterhand nach. Gehen Sie behutsam vor, damit das Pferd nicht plötzlich nach vorne stürmt.

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Lisa Rädlein
Verlängern Sie zum Zulegen als Erstes Ihre eigenen Tritte.

Die richtige Haltung

Das Pferd soll bei der Übung im Genick nachgeben. Das Genick soll der höchste Punkt bleiben. Gleichzeitig soll es seinen Rahmen erweitern, also den Hals etwas tiefer tragen und mit der Stirn-Nasen-Linie noch etwas weiter vor die Senkrechte kommen als im natürlichen bzw. Arbeitstrab.

Ruhigere Pferde

...gehen aber oft mit eher langem Hals und geben nicht im Genick nach. Dann sollten Sie zum Schritt oder Halt durchparieren und das Pferd wie auf Seite 27 beschrieben zum Nachgeben bringen. Danach üben Sie wieder das Tritteverlängern. Mit der Zeit wird das Nachgeben leichter fallen.

Stürmische Pferde neigen oft dazu, sich beim schwungvolleren Traben zu hoch aufzurichten und den Rücken wegzudrücken. Dies können Sie mit der Dehnung in die Tiefe (siehe 2. Losgelassenheit) korrigieren. Parieren Sie langsam zum Halten durch und fragen im Stand die Dehnung ab. Klappt das, üben Sie weiter im Schritt, dann im Arbeitstrab und schließlich beim Verlängern der Tritte.

Als spielerische Variante

...können Sie Ihr Pferd mit erweiterten Trabtritten folgen lassen. Dabei entsteht ein schwungvolles Gehen, das manchmal sogar zu passageartigen Tritten oder in Richtung des versammelten Trabs (siehe 6. Versammlung) führt.

Für diese Übung ist es wichtig, dass das Pferd ausreichend Respekt vor Ihnen hat, damit es Ihnen nicht zu nahe kommt.

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Lisa Rädlein
Spielerisches Nachfolgen: Die Ohren sollten dabei immer wieder vorkommen, sonst „jagt“ das Pferd Sie.

5. Geraderichtung durch Freiarbeit

Das Geraderichten dient in der Reitausbildung unter anderem dazu, das Pferd auf beiden Händen gleichermaßen biegsam zu machen. Ein geradegerichtetes Pferd tritt auf geraden und auf gebogenen Linien mit dem rechten Hinterbein in Richtung der Spur des rechten Vorderbeins und umgekehrt.

Bei der Freiarbeit gehen Sie sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des Pferds. Das trägt dazu bei, das Pferd auf beiden Seiten gleich gut zu gymnastizieren.

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Lisa Rädlein
Mit Gerte und Bogenpeitsche bringen Sie das Pferd zum Biegen.

Zirkel erarbeiten

Um auf den Zirkel abzuwenden, drehen Sie sich am Zirkelpunkt zur offenen Zirkelseite hin, Ihre äußere Schulter zeigt Richtung Bahnmitte. Die Gerte in Ihrer äußeren Hand führen Sie vorne um die Pferdebrust herum und legen sie an der äußeren Pferdeschulter an. Auf dem Zirkel behalten Sie eine leichte Körperdrehung und den Gedanken an das Wenden bei, da der Zirkel keine geraden Linien besitzt. Dies üben Sie zunächst am losen Strick.

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Lisa Rädlein
Beim Mitgehen haben Sie am meisten Einfluss auf das Pferd.

Längsbiegung auf dem Zirkel

bedeutet, dass das Pferd sich von der Nase bis zur Schweifrübe der gebogenen Linie anpasst, auf der es sich befindet.

Beginnen Sie, auf der gebogenen Linie weniger mit dem Pferd mitzugehen, sondern sich eher seitlich zu ihm hin zu drehen und es um sich herumgehen zu lassen (Diese Position kennen Sie vom Trab). Unterstützen Sie mit Gerte und Bogenpeitsche. Die Längsbiegung im Rumpf können Sie verbessern, indem Sie mit der Bogenpeitsche auf Höhe der Gurtlage zeigen. Biegt sich das Pferd von sich aus gut, zeigen Sie auf die Gurtlage und loben, um das Signal zu etablieren. Verliert das Pferd die Biegung im Hals, können Sie durch Aufrichten Ihres Oberkörpers und Anlegen der Gerte an die äußere Schulter korrigieren. Biegt es sich hier zu stark, schieben Sie den Kopf mit der Hand weg oder zeigen Richtung Pferdekopf.

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Lisa Rädlein
Mit Gerte und Bogenpeitsche bringen Sie das Pferd zum Biegen.

6. Versammlung durch Freiarbeit

Die Versammlung ist sowohl in der Reitausbildung als auch in der freien Arbeit ein hohes Ziel. In Versammlung soll sich das Pferd in verkürzten, federnden Gängen und in schöner Selbsthaltung bewegen.

Gerade in der freien Arbeit ist die Versammlungsfähigkeit immer abhängig von der natürlichen Veranlagung des Pferds. Hier zeigt sich auch, wie leicht dem Pferd die Versammlung unter dem Sattel fallen wird. Zudem kann es in der freien Arbeit die Kraft entwickeln, die für die Versammlung unter dem Reiter ebenfalls nötig ist.

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Lisa Rädlein
Geschlossenes Stehen fördert die Versammlung durch Untertreten.

Versammelter Trab durch Übergänge

Angelehnt an die klassische Reitlehre gibt es in der Freiheitsdressur mehrere Möglichkeiten, den Trab zu verkürzen. Die Reitvorschrift setzt auf bestimmte Lektionen, durch die das Pferd mehr auf die Hinterhand kommt.

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Versammelter Trab. Nachgeben im Genick hier durch eine Hand am Hals.

Trab-Halt-Übergänge

eignen sich gut für Pferde, die von Natur aus gut untertreten und leicht den Rücken hergeben. Beginnen Sie mit kurzen Trab-Schritt-TrabÜbergängen. Reagiert das Pferd bereitwillig und kommt dabei nicht abrupt auf die Vorhand, können Sie dazu übergehen, aus dem Trab anzuhalten und aus dem Halt wieder anzutraben.

Langsam bauen Sie dabei immer weniger Trabtritte zwischen den Stopps ein. Mit der Zeit wird das Pferd dadurch im Trab mehr in die Versammlung gelangen. Kommt es mit dem Kopf zu hoch, weisen Sie ihm den Weg in die Tiefe. Legen Sie nach wenigen Übergängen eine Pause ein. Nur wenn sich das Pferd immer wieder zu vermehrtem Vorwärtsgehen im Trab auffordern lässt, im Genick nachgibt und sich in die Tiefe weisen lässt, ist es noch locker.

Aus dem Tritteverlängern

die Trabtritte zu verkürzen, ist eine andere Methode, die sich vor allem für Pferde eignet, die schlecht untertreten. Sie tun sich häufig schwer mit den Trab-HaltÜbergängen, weil ihnen dafür die Kraft in der Hinterhand fehlt (Foto). Wiederholen Sie die Übergänge zwischen Tritte verlängern und Tritte verkürzen einige Male. Auch hier soll sich das Pferd jederzeit wieder vortreiben und in die Tiefe weisen lassen.

Geschlossenes Anhalten

Beim geschlossenen Halten sollen die Vorderbeine senkrecht zum Boden direkt nebeneinanderstehen. Auch die Hinterbeine stehen nebeneinander und so weit unter dem Körper, dass die Hinterhand Richtung Schwerpunkt weist.

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Lisa Rädlein
Geschlossenes Stehen fördert die Versammlung durch Untertreten.

Zum Einüben

...stellen Sie das Pferd auf einer geraden Linie neben die Umzäunung. Sie stehen innen neben dem Pferd und schauen es an. Steht ein Hinterbein nach hinten heraus, treiben Sie es mit der Bogenpeitsche vor. Geht das Pferd mit der Vorhand mit, ist das nicht schlimm. Hat es den Vorwärtsimpuls erst einmal verstanden, korrigieren Sie dies durch ein Signal zum Stehen.

Korrigieren Sie immer vorwärts, so lernt das Pferd, unter den Schwerpunkt zu treten. Schicken es auch dann wieder vor, wenn sich durch das Rückwärtstreten zufällig die richtige Position ergibt.

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Erscheinungsdatum 17.05.2023