Heu ist in diesem Jahr knapp und teuer wie nie. Stallbetreiber erhöhen ihre Pensionskosten und Pferdehalter suchen nach sinnvollen Futter-Alternativen. CAVALLO hat die besten Dienstleister-Adressen für Heu- und Silage gesammelt.
Heu ist in diesem Jahr knapp und teuer wie nie. Stallbetreiber erhöhen ihre Pensionskosten und Pferdehalter suchen nach sinnvollen Futter-Alternativen. CAVALLO hat die besten Dienstleister-Adressen für Heu- und Silage gesammelt.
Im Durchschnitt verbraucht ein Pferd rund 280 kg Heu im Monat. Da die Ernte in diesem Jahr schlecht ausfiel, war diese Menge Heu im Frühjahr für rund 36 Euro/Monat zu haben und lag im Sommer diesen Jahres um die 54 Euro/Monat.
Pferdehalter und Stallbetreiber spüren diesen Preisanstieg deutlich. Um Ihnen einige Anregungen zu geben, wie Sie dieses Problem entschärfen können, haben wir Händleradressen zusammengestellt und zeigen auf, welche Angebote es im Bereich Raufutter gibt.
Außerdem gibt es in der CAVALLO-Heubörse Tipps rund um das Thema Heuersatzfutter wie Heucobs, richtiger Rationsberechnung sowie Alternativen zur Stroheinstreu und Lesertipps im Forum.
Auf diesen Übersichtsseiten finden Sie eine Auswahl an Heu-Anbietern. Die aktuellen Preise erfahren Sie über die Internetseiten der Anbieter oder eine direkte Anfrage über Telefon oder E-Mail.
Ernte und Herstellung:
Goldengrass wurde 2003 in Litauen gegründet. Der Vertrieb in Deutschland startete Anfang 2004. Die vakuumverpackten Ballen sollen staubfrei und nahrhaft sein. Der erste Schnitt findet jährlich im Mai statt. Der Welkprozess dauert fünf bis acht Stunden. Nach dieser Zeit hat das Gras den niedrigsten Zuckerstand. Nur der erste Schnitt wird in Großballen nach Deutschland transportiert. Dort werden die Ballen dann geöffnet und mit Entkeimungslicht behandelt. Das tötet Bakterien. Das Gras wird in doppelt versiegelte 20-Kilo-Einheiten gepresst. Der geöffnete Sack sollte in drei bis vier Tagen verfüttert werden.
Das Anbaugebiet liegt in Litauen am Nemunsdelta. Auf 3000 Hektar Wiesen werden die Pflanzen geerntet. Es gibt drei Mischungen: Naturgras, Ryegras-Timothy-Mix mit hohem Rohfaser-Gehalt, langen Fasern und niedrigem Energiegehalt sowie die Luzernemischung mit einem hohen Energiegehalt. Die Feuchtigkeit in der Trockensubstanz beträgt 40 Prozent.
Geliefert werden Einzelballen oder Paletten - auch größere Mengen – und zwar bundesweit; Preise erfahren Sie auf Anfrage. Die Kunden sind überwiegend Privatleute, große Ställe, aber auch Profis wie Hugo Simon und Nelson Pessoa.
Goldengrass UAB
Usenai
LT-99315 Silutes
Litauen
Vertrieb
Futtermittel Louven
Mülforter Straße 235
41238 Mönchengladbach
Tel. (02166) 987150, Fax 9871520
www.futtermittel-louven.de
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Christian Schoel erntet strukturierte Gräser, die spät gemäht werden; er bevorzugt also die Zeit von der Mitte bis zum Ende der Blütezeit.
Rund um Kiel hat Schoel 150 Hektar für sein Pferdeheu. Das besteht vor allem aus Knäuelgras und größeren Obergräsern. Schoel sagt: Heu für Durchschnittspferde braucht nicht zu viel Energie. Es ist Beschäftigungstherapie.
Christian Schoel verkauft Heu, Heulage und Stroh. Lieferung kostet je nach Entfernung und Anfahrtszeit extra. Größere und kleinere Reitsportzentren von Kiel bis Hamburg sind die Kunden. Besonderer Service: Wer bei Schoel Heu kauft, dem nimmt er den Mist ab.
Pferdeservice Christian Schoel
Schwanort 4
24256 Schlesen
Tel. (04303) 929605
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HorseHage ist eine speziell für Pferde hergestellte Anwelksilage aus einer erprobten Mischung verschiedener Weidelgräser. Relativ spät geschnitten (Juni), soll sie einen hohen Rohfasergehalt und einen geringen Proteingehalt garantieren.
Die Silage ist hochverdichtet und in doppelte Foliensäcke luftdicht eingeschweißt – so gelingt eine angeblich verlustfreie Milchsäuregärung. Geerntet werden im Vorjahr gesäte Ackergräser, weil Weide- und Wiesengräser im Nährwert schwieriger zu kontrollieren sind. Der Schnitt wird gewendet, geschwadert, gepresst und verpackt.
Die Anbaugebiete liegen inzwischen auch in Deutschland - bei Bonn und in Mecklenburg-Vorpommern. Neben dem Standardprodukt gibt es eine eiweißarme Variante.
Die Silage von HorseHage wird pro 22-Kilo-Ballen geliefert. Mit der Menge sinkt der Preis. Kunden sind Futtermittelhändler.
HorseHage Deutschland Vertriebsgesellschaft mbH
Burg Kriegshoven 1
53913 Swisttal-Heimerzheim
Tel. (02254) 82919
(0172) 4040330,
Fax: (02254) 82721
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Das Gras für Heu und Silage stammt von speziell auf Pferde abgestimmten Wiesen. Der Schnittzeitpunkt für die Silage von Eifel-Heu liegt Anfang bis Mitte der Blüte des Hauptbestandsbildners (in der Regel zwischen Ende Mai und Mitte Juni). Das garantiert, dass noch sehr wenig Gras verholzt oder abgestorben ist.
Je mehr verholztes Gras in einer Silage, desto größer ist laut Uwe Reifenrath die Gefahr von Schimmelbildung, da sich die Pilzsporen hier besonders gut halten. Nach dem Schnitt wird das Gras ein- bis zweimal gewendet, dann direkt gepresst, in Folie verpackt und an seinen Lagerplatz gebracht. Das Gras für Heu wird Anfang bis Mitte der Blüte geschnitten.
Reifenrath verzichtet bewusst auf den Handel mit Bio- oder Extensivheu. Hierbei ist ihm der Schnittzeitpunkt zu spät gewählt. Solche Bio-Wiesen bieten wie ungepfl egte Pferdeweiden dem gefährlichen Jakobskreuzkraut eine gute Möglichkeit, sich zu vermehren. Je nach Mähzeitpunkt und der jeweiligen Fläche hat das Heu unterschiedliche Strukturen. Der Kunde kann aus verschiedenen Heustrukturen wählen.
Angebaut wird Gras für die Silage bei Köln, für Heu in der Eifel. Uwe Reifenrath und einige Landwirte ernten selbst. Die Grasmischung enthält wenig Weidelgras, viel Liesch- und Knäuelgras. Es gibt auch eine spezielle Silage aus Eifelgras, die mehr Kräuter enthält und eine feinere Struktur hat als die Standardsorte.
Silage gibt es in Rundballen (etwa 380 bis 440 Kilo und 120 bis 160 Kilo), Heu in jeder Ballenform. Geliefert wird 100 bis 150 Kilometer weit.
Eifel-Heu, Uwe Reifenrath
Frenzenstraße 147
50374 Erftstadt
Tel. (02235) 469235, (0173) 9977216
www.eifel-heu.de
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NATUREgreen ist eine Silage mit einem Trockenmasse-Gehalt von 50 bis 70 Prozent. Kurz nach der Blüte wird das Gras etwa sechs Zentimeter über dem besonders ebenen Boden geschnitten. Bei optimaler Witterung welkt es 18 Stunden an und wird dann in Stretchfolie verpackt.
Jede Verpackung besteht aus mehr als sechs Lagen Folie. Die Silierung erfolgt rein biologisch durch natürliche Milchsäuregärung und ohne jeglichen Zusatz künstlicher Silierhilfen.
Angebaut wird auf schweren, nährstoffreichen Lößlehmböden. Die ebenen Böden werden in jedem Jahr neu mit Welschem Weidelgras eingesät. Dieses Gras zeichnet sich durch seinen hohen Zuckergehalt aus, der den Silierprozess gleichmäßiger ablaufen lässt. Von jeder Charge wird nach der Ernte eine Laboruntersuchung angefertigt, die Jakob Hölzle auf Wunsch gern an den Kunden weitergibt.
Hölzle bietet drei unterschiedliche Ballengrößen an. Der Käufer kann zwischen Portionen von 30, 140 und 300 Kilo wählen. In Nordrhein-Westfalen werden die Ballen zur übersichtlichen und sauberen Lagerung auf Paletten geliefert. Dieser Service ist ab einem Warenwert von 500 Euro kostenlos. Die Ballen können auch direkt in den Shops von Jakob Hölzle in Jüchen-Waat und Langenfeld abgeholt werden.
Jakob Hölzle
Waat 40
41363 Juechen
Tel. (02166) 850548, Fax 981243
www.naturegreen.de
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Die Heulage wird nach der Ernte vom Landwirt in Quaderballen verpackt und von Swiss Horse Heulage abgeholt. Am Hauptsitz der Firma werden die Ballen wieder ausgepackt, in einer speziellen Maschine durch Rütteln und Absaugen entstaubt, nach Schimmel- und Hefepilzen sowie toten Tieren untersucht und danach in kleine, handliche (zirka) 20-Kilo-Ballen geteilt . Verpackt wird in Klarsichtfolien, damit der Kunde sieht, was er kauft.
Angebaut wird von Vertragslandwirten in der Schweiz und am Bodensee. Alle zwei bis drei Jahre wird neu ausgesät. Die Grasmischung besteht aus drei Sorten italienischen Weidelgrases, das besonders strukturreich, langstielig und eiweißarm sein soll. Die Ballen sind vakuumverpackt und sollen bei unter 25 Grad über Monate verfütterbar sein.
Weltweit wird die Heulage direkt zum Kunden geliefert. In Deutschland sind die Transportkosten im Preis inbegriffen. Eine Palette mit 600 Kilogramm reicht laut Hersteller für ein Pferd etwa drei bis vier Monate. Der Großteil der Abnehmer sind Selbstversorger, teils auch Profi-Ställe.
Swiss Horse Heulage
Ursula Gianotti Pisch
Grundwiesenweg 38
74523 Schwäbisch Hall
Tel. (0791) 49949797, Fax 49949798,
Mobil (0160) 5549187
www.heulage.com
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Seit etwa 1990 produzieren etwa 15 Landwirte Kräuterheu für Pferde. Die Wiesen sind in den letzten zehn bis 15 Jahren ausgemagert, weil nichts gedüngt wurde. Gemäht wird ab 15. Juni, wenn Blüten und Kräuter ausgesamt haben und im Heu weniger Staub ist. Die Schnitthöhe von bis zu zehn Zentimetern sorgt für ganz wenig Dreck im Heu. Gepresst wird absolut trockenes Heu.
Es gibt zwei Heusorten aus der Region, von moorigen Feuchtwiesen und von mineralischen Böden an der Elbe. Die Naturwiesen haben wenig Weidelgras, aber eine Vielfalt an Gräsern, Kräutern und Blumen: Wiesenfuchsschwanz, Glatt und Goldhafer, Wiesenrispengras, Wiesenschwingel, Wolliges Honiggras, Pfeifengras, Rohrglanzgras, Ruchgras, flaumiger Wiesenhafer, Wiesensauerampfer und so weiter. Das Heu enthält wenig Eiweiß.
Verkauft wird das Kräuterheu in Kleinballen und Großballen. Vom Qualitätsheu gibt es auch Kleinballen ebenfalls zuzüglich Mehrwertsteuer und Transport. Die Preise gelten ab Hof des betreffenden Landwirts; das Heu kann auch von der Wiese direkt abgeholt werden, was günstiger ist. Bestellt wird über das Büro, das auch Transporte bis 200 Kilometer organisiert.
Projektbüro „Kräuterheu und Wiesenschutz“
Belau Nr. 5
29468 Bergen an der Dumme
Tel. (05845) 301
www.kraeuterheu.de
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Nach dem Mähen wird das Gras (eigene Mischung, u. a. Weidelgras) leicht getrocknet. Der natürliche Feuchtigkeitsgehalt wird auf etwa 50 bis 60 Prozent Trockensubstanz reduziert. Der Nährstoffgehalt entspricht etwa zu 90 Prozent dem des frischen Grases. Powergras gilt als staubfrei und wird in luftdichten Kunststoffsäcken versiegelt. Vorhandene Bakterien konservieren den Zuckergehalt. Die Pferde brauchen durch die langen Fasern von Powergras mehr Zeit zum Fressen, was gut für Verdauung und Zeitvertreib ist.
In der Lüneburger Heide wird eine eigene Grasmischung mit viel Weidelgras auf Äckern ausgesät.
Die Schmidts liefern ihr Heu überall hin, gegen Frachtkosten auch ins Ausland.
Powergras
Bernd Schmidt
Halligdorf 6
29525 Uelzen
Tel. (0581) 15635, Fax 71895
www.powergras.de
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