Pferdeanhänger löste sich vom Zugfahrzeug
Pferdeanhänger sicher ankuppeln

Der Pferdeanhänger löst sich bei voller Fahrt vom Zugfahrzeug – ein Alptraum, der unterwegs mit Isländer-Stute "Dama" zur Islandpferde-WM 2023 Wirklichkeit wurde. Was Sie gegen solche Unfälle tun können.

Pferdeanhänger auf der Straße
Foto: EKH-Pictures / GettyImages

Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft der Islandpferde in den Niederlanden ist die dänische Turnierhoffnung "Dama" auf der A7 verunglückt – und blieb wie durch ein Wunder nahezu unverletzt. Während der Fahrt löste sich der Anhänger aus bislang unbekannter Ursache vom Zugfahrzeug, bremste voll ab und kippte auf die Seite. Laut Bild-Bericht richtete der Besitzer den Anhänger selbst wieder auf, mit einer an der Leitplanke und der Anhängerkupplung befestigten Longe.

Unsere Highlights

So kuppeln Sie den Pferdeanhänger sicher an

Dass sich Pferdeanhänger und Zugfahrzeug während der Fahrt trennen: ein Alptraum! Doris Jessen, die das Fachportal "Mit Pferden reisen" betreibt (www.mit-pferden-reisen.de) gibt Tipps, wie Sie ein solches Unglück bestmöglich verhindern:

  1. Überprüfen Sie den Kugelkopf der Anhängerkupplung Ihres Zugfahrzeugs. Bei älteren Autos, mit denen viel gezogen wurde, kann sich der Kugelkopf abnutzen, sodass zu viel Spiel im Kupplungsmaul des Anhängers entsteht. Das Normmaß des Kugeldurchmessers liegt bei 50 Millimetern, mindestens aber 4,9 Zentimeter.
  2. Die Zugkugelkupplung des Anhängers muss in Ordnung sein. Sicherheitskupplungen (z.B. von Knott, AL-KO, Winterhoff) warnen mit roten Feldern bzw. Minus-Symbolen vor zu hohem Verschleiß (und geöffneter Kupplung). Grün bzw. Plus-Symbole zeigen eine geschlossene, fahrtüchtige Kupplung an. Manche Zugkugelkupplungen haben eine separate Verschleißanzeige.
  3. Die Kupplungsklaue des Anhängers muss die Kugel der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs fest umschließen. Sie hören, wie die Verbindung einrastet. Sicherheitskupplungen (siehe oben) zeigen, ob das funktioniert hat. Kurbeln Sie das Stützrad noch ein wenig hoch oder heben Sie die Anhängerdeichsel manuell etwas an, um zusätzlich zu testen, dass Anhänger und Zugfahrzeug wirklich fest verbunden sind.
  4. Vorsicht vor negativer Stützlast! Ist das Zugfahrzeug recht leicht und der Pferdeanhänger leer oder nur mit einem leichten Pferd beladen, das eventuell auch noch sein Gewicht weiter nach hinten verlagert hat, kann eine zu geringe Stützlast dazu führen, dass sich das Fahrverhalten des Gespanns verschlechtert und der Anhänger ins Schlingern gerät. Im Zweifel packen Sie lieber noch zusätzliches Gewicht in die Sattelkammer und den Kofferraum.
  5. Fahren Sie nie schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit! Das sind in der Regel 80 km/h bzw. 100 km/h, wenn der Anhänger dafür zugelassen ist und das Zugfahrzeug für dieses Tempo die Voraussetzungen erfüllt (s. https://www.mit-pferden-reisen.de/wann-darf-man-100-km-h-fahren-tempo-100-regelung-fuer-gespanne/)
Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 13.09.2023