Die neuen VOX Pferdeprofis: Jenny Wild und Peer Claßen

Jenny Wild und Peer Claßen
Die neuen Pferdeprofis

Veröffentlicht am 10.07.2025
Jenny und Peer Hand in Hand von vier Pferden umgeben über eine Wiese laufend
Foto: Reitenbach

Ich bin der Pferdemann, der gar nix kann. Von den ganzen Sachen, die sonst jeder kann. Dafür kann ich viele Sachen, die sonst keiner kann – und die bringen mich zum Lachen, und die mach‘ ich dann", rappt Horsemanship-Trainer Peer Claßen, alias PeerSiflage, am Pferdepaddock. Natürlich ist an dieser Selbstbeschreibung kaum etwas dran – außer vielleicht, dass sie typisch ist für den Humor und die Bescheidenheit des Pferdemanns, der gemeinsam mit seiner Partnerin Jenny Wild längst zur festen Größe in der Horsemanship-Szene gehört. Zusammen sind sie ein echtes Dreamteam im Umgang mit Pferden und Menschen, erfolgreiche Autoren mehrerer Horsemanship-Bücher – und seit Kurzem die neuen Pferdeprofis bei VOX.

Jenny, Pferd und Peer alle mit Sonnenbrille in einer lustigen Pose
Reitenbach

Die Pferdeprofis im Paradies zwischen Zelten und großen Weiden

Im Dortmunder Süden haben sich Peer und Jenny ihr ganz persönliches Pferde-Menschen-Paradies geschaffen: Weitläufige Weiden, ein großer Sandpaddock mit Heuraufen, der als Gruppenauslauf und Reitplatz dient, dazu eine charmante Zeltlandschaft mit Pizzaofen, Bar, Schlafzelt und Klo-Tipi – ein Ort, der gleichermaßen funktional wie magisch ist. "Es ist wirklich ein besonderer Platz für uns", sagt die 52-jährige Jenny. Hier verbringt das Pferdeprofi-Trainerpaar fast jede freie Minute mit ihrer kleinen Pferdeherde. "Wir lieben es, einfach Zeit mit unseren Pferden zu teilen. Wir beobachten sie gerne – und zwischendurch fragen wir kleine Aufgaben ab, wie Rückwärtsrichten oder einen Handwechsel im Schritt." Ebenso können sie mit ihren Pferden beeindruckende Dinge zeigen, die von tiefem Vertrauen und einer starken Verbindung zeugen.

Seit 16 Jahren leben die beiden zusammen. Kennengelernt haben sie sich 2008 beim Pferdemusical "Fuego" von Trainerin Silke Vallentin. Kurz darauf zog Peer aus Schwetzingen in Baden-Württemberg zu Jenny nach Dortmund.

Schon damals verband sie die Leidenschaft für Pferde und die Philosophie des Horsemanships, die der 52-jährige Peer in seinem kurpfälzisch eingefärbten Tonfall so beschreibt: "Ei ja, da sagst erst mal: Guck a mol da – ich will ja gar nix. Dann machst a bissel Druck auf die Hoar, dann a bissel mehr, und no a bissel mehr – und wenn er einen Schritt macht, hörst wieder uff."

Jenny und Peer sitzen nebeneinander auf der Weide und beobachten ihre Pferde
Reitenbach

Sendung als tolle Chance für positive Botschaften

In einem großen Zelt am Rand der Weiden wartet eine dampfende Schale Linsen-Kokos-Suppe auf uns – selbst gekocht, versteht sich. Die Stimmung ist entspannt, Nachbarn schauen vorbei, es wird viel gelacht. Jenny öffnet eine Flasche Sekt. "Wir haben einen Grund zum Anstoßen: Zusammen mit Lisa und Matthes Röckener sind wir die neuen Pferdeprofis bei VOX." Die Freude ist riesig. "Es ist eine tolle Chance für uns, unsere positiven Botschaften rund ums Pferd einem noch größeren Publikum weiterzugeben", sagt Jenny. Darauf stoßen wir an!

Viele Pferdefreunde werden allerdings ans Jahr 2023 zurückdenken, als Uwe Weinzierls Verlade-Training in der Sendung starke Kritik hervorrief und das Format nach elf Jahren eingestellt wurde. Mit neuen Trainern und Produzent Docma TV startet VOX nun einen Neuanfang.

Für Docma TV steht das Thema Tierschutz klar im Mittelpunkt, berichtet Jenny – eine Haltung, die perfekt zu den Trainingsgrundsätzen von Jenny und Peer passt. "Unser Ziel ist es nicht, Pferde zu ‚reparieren’", betont Jenny. "Wir schaffen Entspannung, hören den Pferden zu und achten auf feinste Signale – manchmal genügt ein Blinzeln. Genau dieses feine Zuhören vermitteln wir Pferdebesitzern. Sie lernen bei uns, die Sprache der Pferde zu verstehen – und das sorgt oft für ein echtes Umdenken. Denn nicht die Pferde müssen unsere Sprache lernen, sondern wir ihre. Und das ist oft viel leichter, als man denkt, wenn man sich darauf einlässt."

Wenn das gelingt, entsteht eine echte Verbindung zwischen Mensch und Pferd. "Das ist die beste Grundlage dafür, dass Pferdebesitzer ihrem Tier – und sich selbst – jederzeit helfen können", sagt Jenny. "Viele sogenannte Problempferde zeigen uns dann auf ihre eigene Art ihre Dankbarkeit. Solche Momente sind unser größter Erfolg – und machen uns einfach glücklich."

Jenny Wild sitzt mit braunem Pferd im Sand
Reitenbach

Dieser achtsame, nachhaltige Ansatz überzeugte das neue Produktionsteam. "Wir mussten nicht lange überlegen und haben zugesagt", erinnert sich Jenny. "Natürlich fragt man sich kurz, was passiert, wenn ein Shitstorm kommt – ich bin da sehr sensibel. Aber wir haben gesagt: Wir machen das. Sonst würden wir uns ewig fragen, was gewesen wäre, hätten wir diese Chance nicht genutzt."

Im Herbst 2024 starteten die Vorbereitungen fürs Pferdeprofi-TV-Format. "Das Vor-Casting der Pferd-Mensch-Paare durften wir selbst übernehmen", erzählt Jenny. "Viele Bewerber hatten schwere Erfahrungen hinter sich – sie lebten mit Ängsten, wurden teilweise sogar durch ihr Pferd verletzt.” Auch auf der anderen Seite gab es tiefe Spuren: Viele Pferde waren traumatisiert, reagierten heftig auf bestimmte Reize oder Kontakt mit Menschen. "Dass diese Pferdebesitzer den Mut finden, sich Hilfe zu suchen und sich sogar vor eine Kamera trauen, verdient unseren größten Respekt", betont Jenny.

Jenny und Peer mit einem Braunen in der Freiarbeit auf dem Platz
Reitenbach

Niemand sollte beim Pferdeprofi-Dreh verurteilt werden

Natürlich musste beim ersten Drehtermin das bestehende Problem gezeigt werden – das gehört zum Konzept der TV-Sendung. "Uns war aber wichtig, dass beim Dreh niemand verurteilt wird", betont Peer. "Weder wir noch das TV-Team haben den Zeigefinger erhoben – im Gegenteil, der Umgang war von Respekt geprägt." Jenny und Peer wissen, wie steinig der Weg mit Pferden sein kann. "Wir haben auch einen langen Lernprozess hinter uns – mit Höhen und Tiefen", sagt Peer. "Gerade deshalb begegnen wir den Menschen mit so viel Verständnis. Und ich glaube, das spüren sie."

Die meisten Pferd-Mensch-Paare kamen aus der Umgebung, was eine intensive Betreuung über die zwei Produktionsmonate ermöglichte. "Wir haben viele fast täglich gesehen", sagt Peer. Aber auch mit weiter entfernten Teilnehmern war der Kontakt eng. "Manche Verbindungen waren rasch wieder da, andere brauchten länger als zwei Monate – je nach Herausforderung", erklärt Jenny. "Aber das Produktionsteam gab uns den nötigen Raum – und das hat sich ausgezahlt."

Ein zentraler Teil war auch das Training mit den erfahrenen Pferden von Jenny und Peer. "In dieser entspannten Atmosphäre konnten die Teilnehmer viel über sich selbst lernen", sagt Peer. "Und dieses neue Verständnis nahmen sie danach mit zu ihren Pferden."

Das Pferdeprofi-Produktionsteam dokumentierte die Entwicklung zu Beginn, in der Mitte und am Ende jeder Pferd-Mensch-Geschichte "Die Drehtage waren super", sagt Jenny. "Wir hatten ja ein bisschen Übung bei ‚hundkatzemaus’." Peer grinst: "Das war richtig toll – nur bei den Interviews brauchten wir manchmal ein, zwei Anläufe mehr."

Natürlich könne in einer Sendung nicht alles gezeigt werden, was in dem intensiven Trainingszeitraum passiert, sagt Jenny. "Man muss sich auf ein Thema konzentrieren, damit spannende 25 Minuten für die Zuschauer entstehen." Und dennoch ist sie überzeugt: "Auch wenn es kein Lehrfilm, sondern Unterhaltung ist – wer genau hinschaut und zuhört, kann unglaublich viel lernen und mitnehmen."

Ein Pferd krault Peer genüsslich am Kopf
Reitenbach

Für viele Pferdebesitzer hat sich eine neue Welt geöffnet

Die Zusammenarbeit mit dem Produktionsteam beschreibt Jenny als sehr konstruktiv und eng: "Wir dürfen die komplette Pferdeprofi-Sendung vorab sehen und mitsprechen. Das ist für uns wirklich wertvoll."

Und wie ging es den Pferdebesitzern beim Training? Jenny strahlt: "Alle haben sich voll auf unseren Unterricht eingelassen – und waren so dankbar. Für viele hat sich eine ganz neue Welt geöffnet. Sie verstehen ihre Pferde und sich selbst jetzt besser, fühlen sich endlich sicher – und gehen wieder mit Freude in den Stall." Der Kontakt zu den Teilnehmenden bleibt bestehen. Für Jenny und Peer eine Selbstverständlichkeit.

"Wir sind sehr froh, dass wir trotz Kameras und Trubel uns selbst und unserem Weg treu geblieben sind", sagt Jenny. Peer nickt und setzt zu einem Abschluss-Rap an: "Wir sind Jenny und Peer, die Pferdeflüsterercrew. Wir trainieren keine Pferde. Nein – wir hören ihnen zu."

Peer bei der Freiarbeit auf dem Platz mit vier Pferden
Reitenbach

Die neuen Pferdeprofis: Info & Infotainment

Jenny Wild und Peer Claßen sind immer samstags um 19:10 Uhr bei "Die Pferdeprofis" auf VOX zu sehen. Neben ihren TV-Auftritten bieten sie Kurse rund um Pferdeverhalten, Pferdepersönlichkeiten, Freiarbeit, Kommunikation und Verladen an. Musikalisch sind sie ebenfalls aktiv: Ihre Songs gibt es bei YouTube unter "PeerundJenny" sowie unter "PeerSiflage" bei iTunes und Spotify. Außerdem begeistern sie ihr Publikum live mit ihrer humorvollen Equi-Tainment-Show. Tickets für die nächste Show am 15. November 2025 in Dortmund gibt es unter: www.peerundjenny.de.