Fahr-Pferde: Wie es um den Fahrsport bestellt ist

Wie steht es um den Fahrsport?
Fahrsport im Fokus

ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.12.2025
Als Favorit speichern
Pferde-Gespann beim Hindernisfahren
Foto: rollover/gettyimages

Das Wasser spritzt nur so, als die vier Schimmel das Gespann durch das nasse Hindernis ziehen und dann in hohem Tempo auf das nächste zuhalten. Keine Frage: Fahrsport ist rasant, spektakulär, faszinierend. Und anspruchsvoll: Präzises Fahren geht nur mit durchlässigen Pferden, perfekter Abstimmung, viel Vertrauen zwischen Fahrer und Pferden. Aber ist das auch die Regel? Oder findet sich auch im Fahrsport an vielen Stellen eher das Spektakel als die solide Ausbildung, so, wie wir es aus dem Dressursport oft nur zu gut kennen?

Gute Fahrpferde müssen auch gute Reitpferde sein

Räumen wir erst mal mit einem alten Vorurteil auf: Was nicht zum Reiten taugt, wird vor die Deichsel gespannt. Völlig falsch, denn die Ansprüche an Fahr- sind die gleichen wie an Reitpferde: Leistungsbereitschaft, Durchlässigkeit, gute Aufrichtung – "anders ist es nicht möglich, in unserem Sport vorne dabei zu sein", sagt Ponyfahrer Tobias Fiefhaus, der 2023 mit dem deutschen Team Bronze bei der Weltmeisterschaft holte. Auch Vierspännerfahrerin Mareike Meier, bei der Europameisterschaft 2025 Bronzegewinnerin mit dem Team, achtet beim Kauf ihrer Nachwuchspferde auf Bewegungstalent und Versammlungsbereitschaft. Die erfolgreiche Dressurreiterin arbeitet ihre Vierbeiner zudem auch unter dem Sattel. "Eine Einspänner-Fahrerin aus dem Bundeskader startet mit einem Pferd, das in der Dressur bis Klasse M erfolgreich geritten wird", erzählt Peter Tischer, internationaler Richter, erfahrener Ausbilder und erfolgreicher Vierspännerfahrer.

Ein Pferde-Gespann bei der Wasserdurchfahrt
Somogyvari/gettyimages

Ein Fahrpferd für den Sport auszubilden, sei schwieriger und zeitintensiver, als ein Reitpferd auf dieses Niveau zu bringen, da sind sich die Fahrer einig. "Vier Pferde auf den Punkt für die Dressurprüfung vorzubereiten, sodass sie in Harmonie laufen, ist schon eine besondere Herausforderung”, sagt etwa Mareike Meier.

Eine gute Ausbildung lohnt sich kaum noch

Nur macht sich diese zeitaufwändige Ausbildung nicht immer bezahlt und schlägt sich vor allem nicht in der Wertsteigerung eines Pferds nieder, erklärt Richter Peter Tischer: "Die Diskrepanz zwischen den Preisen, die für ein Fahrpferd im Gegensatz zu einem Reitpferd gezahlt werden, ist so hoch, dass es sich für einen Ausbildungsstall kaum lohnt, junge Fahrpferde einzustallen, korrekt auszubilden und anschließend zu verkaufen.”

Das bringt den Nachschub an vierbeinigen Fahrtalenten ins Stocken. Viele Fahrer ziehen sich deshalb ihre Nachwuchspferde von klein auf selbst heran. "Bei uns sind das Familienpferde, die über Jahre an den Sport herangeführt werden”, sagt Tobias Fiefhaus.

Du möchtest erfahren, wie sich die Ausbildung von Fahrpferden gestaltet und wo man Fahren lernen kann? Hier kannst du den kompletten Artikel herunterladen: