Kunststoffhaltige Tretschichten
Mikroplastik auf dem Reitplatz

Reiner Sand, Sand-Kunststoffgemische oder eine vollsynthetische Tretschicht, zum Beispiel aus Textilfasern: Wer einen Reitplatz bauen oder sanieren möchte, sollte sich gut informieren.

CAV Sand Reitplatz 1
Foto: Rädlein

Konkrete Vorgaben zu Umweltverträglichkeit und Entsorgung synthetischer Materialien gibt es kaum. Ein neues Arbeitsblatt des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zum Thema kunststoffhaltige Tretschichten jedoch gibt wertvolle Tipps. Das gesamte Arbeitsblatt gibt online zum Download. Das wichtigste in Kürze:

  • Reitplätze sind für Umweltbelastungen durch Mikroplastik mitverantwortlich: In einer Studie zu Kunststoffen in der Umwelt hat das Fraunhofer-Institut abgeschätzt, dass jährlich etwa 330 000 Tonnen Mikroplastik durch Produktion oder Nutzung von Kunststoffen freigesetzt werden. Reitplätze belasten die Umwelt jährlich mit rund 100 Tonnen Mikroplastik.
  • Reitplatzbesitzer sollten kunststoffhaltige Materialien Generell vermeiden: Stattdessen soll alternativ geprüft werden, ob biologisch abbaubare Zuschlagstoffe aus Sand eingesetzt werden können. Nicht geeignet sind zum Beispiel zerkleinerte Autoreifen oder Kabelreste. Die EU bereitet derzeit eine Regelung über die Nutzung von Kunststoffen vor. Danach sollen Produkte verboten werden, die absichtlich zugesetztes Mikroplastik enthalten. Dies könnte auch für kunststoffhaltige Tretschichten gelten.
  • Zertifiziertes Gütesiegel für Kunststoffmaterialen empfohlen: Kunden könnten so schneller erkennen, ob wichtige Material-Anforderungen eingehalten werden. Wichtig ist zudem, ob die Materialien neu oder zum Beispiel aus Abfall hergestellt wurden.
  • Frühzeitig an die Entsorgung denken: Hersteller sollten Kunden darüber informieren, wie teuer die spätere Entsorgung wird. Diese Kosten sollten mitbedacht und eingepreist werden.
Die aktuelle Ausgabe
6 / 20253

Erscheinungsdatum 17.05.2023