Was muss man beim Transport von Pferden beachten?
So klappt die Fahrt mit dem Pferdeanhänger

Endlich wieder mit dem Pferd unterwegs! Aber Ihnen fehlt die Routine? Diese Praxis-Tipps unserer Experten bringen Sie gut vom Start bis ans Ziel.

Mit dem Pferd auf Tour
Foto: Hartig
In diesem Artikel:
  • Stressfrei Anhänger fahren – geht das?
  • Welche Fahrposition ist die beste?
  • Welcher Pferdeanhänger ist der richtige für mein Pferd?
  • Pferdeanhänger vorbereiten
  • Anbinden im Pferdeanhänger
  • Verladen mit dem Pferd üben
  • Probefahrt mit dem Pferdeanhänger machen
  • Pferd transportieren: Route richtig planen
  • Worauf muss man beim Fahren mit Pferdeanhänger achten?
  • Pausen machen
  • Ankommen

Stressfrei Anhänger fahren – geht das?

Ein Transport bedeutet für Pferde Stress. Das zeigten etwa schon vor Jahren zwei Doktorandinnen der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie hatten eine Untersuchungsreihe durchgeführt: 24 Pferde wurden in drei Gruppen à acht Pferden jeweils eine, 3,5 oder acht Stunden im Sechser-Transporter und im Zweier-Hänger gefahren.

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Dass schon das Verladen den Herzschlag des einen oder anderen Pferds beschleunigt, überrascht Reiter nicht. Spannend sind die Untersuchungen in anderen Zeitabschnitten: So wurden innerhalb der ersten 30 Transportminuten (inklusive Verladen) bei allen Pferden die höchsten Herzfrequenzen gemessen. Mit steigender Fahrtdauer sank die Herzfrequenz etwas, um später wieder anzusteigen, gerade beim Acht-Stunden-Transport gegen Ende. Schuld ist vermutlich Stress durch Ermüdung. Unabhängig von der Fahrtdauer hatten alle Pferde eine Stunde nach Transportende wieder Ruhewerte.

Maximalwerte wurden stets am Ende des Pferdetransports gemessen, wobei die Tiere beim Ein Stunden-Versuch die niedrigsten und die im Acht-Stunden-Experiment die höchsten Werte hatten. Erst zwei Stunden nach Fahrtende fielen unabhängig von der Transportdauer alle Kortisol-Konzentrationen auf die Ruhewerte.

Kann der Stress beim Transport für Pferde gesundheitsgefährdend werden? Dazu gibt es neue Erkenntnisse. Grundsätzlich gilt: Stress kann krank machen, starker Stress sogar zur Akute-Phase-Reaktion (APR) führen – einem Abwehrmechanismus des Körpers in Form einer unspezifischen Immunreaktion. Messen lässt sich eine APR durch spezielle Proteine im Blut. Auch wenn Transporte unsere Pferde mal weniger, mal mehr stressen: Eine APR könne dadurch nicht ausgelöst werden, belegte kürzlich ein Team von Forschenden um Wilson Pinheiro de Carvalho Filho (Universidade ViÇosa, Brasilien). Das Team fuhr Pferde über 50 und 300 Kilometer. Im Blut stieg die Konzentration der Proteine jedoch nur leicht an. Eine längere Fahrt könne daher eher keine pathologische APR auslösen, so Filho.

Welche Fahrposition ist die beste?

Fahren ist für Pferde ein schwieriger Balanceakt. Sie haben aufgrund ihres Körperbaus einen recht hohen Schwerpunkt. In Kurven, beim Abbremsen, Anfahren und bei der Fahrt bergauf oder -ab das Gleichgewicht zu halten, verlangt dem Pferdekörper einiges ab. Es gibt jedoch Mittel und Wege, um den Vierbeinern die Fahrt so angenehm wie möglich zu machen. Kennen Sie schon die optimale Fahrposition ihres Pferds?

  • Am liebsten reisen die Vierbeiner offenbar diagonal zur Fahrtrichtung, entweder mit dem Kopf oder der Hinterhand voraus. Sie können sich so scheinbar besser ausbalancieren. Schräge Typen zeigten sich auch bei einem CAVALLO-Experiment im Jahr 2001: Die Testpferde postierten sich ebenfalls diagonal im Hänger. Einen wissenschaftlichen Beweis, dass die schräge Fahrposition pferdefreundlicher ist, gibt es bislang allerdings nicht. Professor Christine Aurich: "Wir haben in unseren Studien sogar festgestellt, dass es egal ist, in welcher Position die Pferde stehen. Das macht für die Stressbelastung keinen großen Unterschied." Etabliert hat sich die diagonale Fahrposition jedenfalls längst als platzsparende Variante, um mehr als zwei Pferde im Anhänger zu transportieren. Hänger-Modelle mit Schrägverladung gibt es bei Herstellern wie Fautras, Cheval Liberté, Ifor Williams oder Thiel. Testfahrten mit Schrägverladern ermöglichen zum Beispiel die Firmen Humbaur oder Böckmann. Einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf den Firmen-Websites
  • Eine Studie der Universitäten Bologna (Italien) und Wagga Wagga (Australien) aus dem Jahr 2020 weist darauf hin, dass Pferde entgegen der Fahrtrichtung komfortabler fahren als mit dem Kopf voraus. Die Pferde mussten sich so weniger ausbalancieren. Das Gleiche stellten die Wissenschaftler bei mehr Platz zur Seite fest. Pferdetransportunternehmer Bernd Uwe Nallaweg kann das bestätigen: "Nach vorne treten die meisten Kräfte auf, vor allem beim Bremsen. Rückwärtsstehen ist daher am besten." Meist ist Rückwärtsfahren nur auf größeren Transportern möglich – eine Option, um hängersaure Pferde wieder ans Fahren heranzuführen.

Welcher Pferdeanhänger ist der richtige für mein Pferd?

  • Besonders komfortabel sollen Pferde im Van oder auf dem LKW reisen. "Hier werden die Pferde weniger durchgeschüttelt als im Anhänger", sagt Stefan Dartsch, Leiter des Böckmann Truck Centers in Lastrup/Niedersachsen. Denn durch die Verbindung über Anhängerkupplung und Deichsel liegt ein Gespann aus Zugfahrzeug und Hänger zwangsläufig etwas instabiler auf der Straße. Lärm und Abgase halte ein Van oder Transporter ebenfalls besser ab als ein Anhänger, sagt Dartsch. Ob Ihr Pferd sich in einem Van wohlfühlt, können Sie beispielsweise mit einem Mietfahrzeug von Böckmann testen. Auch Hersteller wie Dickenherr oder Theault bieten diesen Service an.
  • Geht ein Pferd ungern in den dunklen Hänger, kann ein Modell mit Frontausstieg hilfreich sein. "Da kann man erstmal durchgehen, oben immer wieder stehenbleiben und dann irgendwann die Vorderklappe schließen", rät Anhängerexpertin Doris Jessen (mit-pferden-reisen.de).
  • Will Ihr Pferd nicht auf die Rampe, könnte ein Einstieg mit Flügeltüren helfen. "Das Pferd schaut dann nicht wie beim Einsteigen über die Rampe aufs Dach, sondern konzentriert sich auf die Stufe", erklärt Stella Böckmann aus Vertrieb und Geschäftsführung des Hängerherstellers.
  • Große Warmblüter sollten nicht auf kleine und niedrige Anhänger geladen werden, Ponys nicht auf großen Hängern "schwimmen" – das lädt ein, sich umzudrehen, weiß Claudia Miller, Verladetrainerin und Tierärztin.

Pferdeanhänger vorbereiten

Was gibt es bei der Vorbereitung des Pferdeanhängers zu beachten? So wird es für Ihr Pferd so komfortabel wie möglich:

  • Bruststange einstellen: "Sie sollte sich auf Brusthöhe, nicht etwa am Hals befinden", so Stella Böckmann. Die Bedeutung der Stangen wird oft unterschätzt. Im klassischen Zwei-Pferdehänger ist es wichtig, Brust- und Heckstangen korrekt anzupassen. Eine konkrete Empfehlung, wie hoch oder tief die Stangen angebracht sein sollten, gibt es allerdings auch von Seiten der Hersteller nicht. Die Stangen müssen jedenfalls so tief hängen, dass das Pferd nicht drunter durch tauchen kann; und sie sollten so hoch angebracht sein, dass das Tier nicht hinten auf der Stange "sitzt" und bei stärkerem Abbremsen nicht nach vorne über die Bruststange kippt. Die Stangen dürfen Ihr Pferd außerdem nicht im Abteil einengen. Ein zu großer Abstand ist allerdings ebenso gefährlich: Mehr als einen Schritt sollte Ihr Pferd nicht tun müssen, um sich, je nach Fahrmanöver und Straßenverlauf, an der vorderen oder hinteren Stange abstützen zu können.
  • Passt die Voreinstellung in Ihrem Hänger nicht optimal für Ihr Pferd, etwa, weil es zu klein oder zu groß ist, sollten Sie die Einhängevorrichtungen in der richtigen Höhe nachrüsten lassen.
  • Anbinder passend einstellen: Am praktischsten sind voreingestellte Anbindestricke, die im Hänger bleiben. "Sie sollten kurz genug sein, dass sich zwei Pferde nicht in die Haare bekommen können", rät Doris Jessen. Das Pferd sollte seinen Kopf noch leicht zur Seite, sich selbst aber nicht umdrehen können. Busse Anbinder "Flexible" bei Amazon kaufen
  • Streuen Sie den Hänger mit Spänen ein, so steht Ihr Pferd rutschsicher und Urin kann nicht auslaufen (das zu verhindern, ist gesetzlich vorgeschrieben!). Einstreu im Hänger erhöht den Komfort. Pferde stehen etwa auf einer Späne-Schicht deutlich angenehmer als auf blanken Gummimatten. Klassische Einstreu von Allspan bei Amazon kaufen
  • Heuraufe füllen oder Heunetz auf Kopfhöhe aufhängen. Heu beruhigt den Magen und die Nerven.Gut sind Heunetze mit nicht zu kleinen Maschen (mindestens 4,5 Zentimeter). Netze müssen so befestigt sein, dass sie sich während der Fahrt nicht lösen können. Praktisch und einfach zu befüllen sind auch Heutaschen für unterwegs. Bieten Sie dem Pferd alle zwei bis vier Stunden Wasser an. Heutasche von Amka bei Amazon kaufen oder Heunetz mit 4,5 cm Maschenweite bei Amazon kaufen
  • Angenehmer reisen die Passagiere zudem, wenn Klima und Belüftung stimmen. Ein stickig heißer Transporter sorgt schnell für Kreislaufprobleme. Im LKW lässt sich das Wohlfühlklima meist über Deckenventilatoren und -luken recht genau regulieren. Beim Pferdehänger gestaltet sich das schwieriger. Helfen können Dachluken oder Windnetze anstelle der üblichen Planenrollos am Heck. Die lassen Luft herein, ohne dass es zieht.
  • Pferden mit Platzangst können Sie die Fahrt womöglich mit einer recht simplen Maßnahme erleichtern: Die Trennwand bleibt im konventionellen Zweipferdehänger draußen. Durchgehende Brust- und Heckstangen dürfen jedoch nicht fehlen, damit Ihr Pferd bei Steigungen oder beim Abbremsen besser geschützt ist. Solche Stangen gibt es bei den jeweiligen Hängerherstellern oder etwa bei der Firma PASS. Diese sollen für fast alle gängigen Zweipferdehänger geeignet sein. In einem Hänger-Modell mit Schrägverladung geht’s noch einfacher. Hier lassen sich die Trennwände oft einzeln herausnehmen, sodass Sie Ihrem Pferd mehr Raum geben können.
  • Das soziale Klima an Bord ist wichtig fürs Wohlbefinden. Mit einem vierbeinigen Kumpel reisen die meisten Pferde am liebsten; Harmonie entspannt. Umgekehrt gilt: "Allein, wenn der Nachbar mit angelegten Ohren dasteht und droht, löst das beim anderen Pferd schon enormen Stress aus", betont Professor Christine Aurich. Damit sich die Pferde nicht verletzen, gibt es zwar von vielen Herstellern spezielle Beißschutzgitter. Vor Stress schützen diese aber nicht. Entspannter kommen Pferde in jedem Fall mit einem Freund an der Seite ans Ziel der Reise. Und nun: Gute Fahrt!
  • "Ein Pferdeanhänger sollte einmal jährlich zum Service in die Werkstatt", rät Doris Jessen. "Anders als ein Auto zeigt er nicht an, wenn etwas nicht stimmt. Werden die Bremsen regelmäßig richtig eingestellt, fährt Ihr Pferd außerdem sicherer und komfortabler." Prüfen Sie vor einer Reise nochmal, ob Auflaufbremse, Lichter und Blinker funktionieren. Checken Sie auch Ihr Zugfahrzeug: Haben Sie genug Öl, Benzin, Wasser? Sind Reifen und Lichter in Ordnung?

Anbinden im Pferdeanhänger

Erwachsene Pferde komplett freistehend auf dem Pferdeanhänger zu transportieren, ohne sie anzubinden, ist dagegen riskant. "Rechtliche Vorgaben gibt es hier nicht, jedoch bekommen Sie bei einem Unfall womöglich Probleme mit der Versicherung", sagt Rechtsanwältin Ortrun Voß aus Essen. Denn ohne Strick kann sich das Pferd zu viel im Hänger bewegen und so das ganze Gespann aus der Balance bringen. Bei Fohlen hingegen ist der freie Transport üblich – und aufgrund ihres geringen Gewichts unproblematisch. Ein Fohlengitter an der Hängerklappe sorgt dafür, dass die Kleinen an Bord bleiben.

Beim Anbinden geht es um Sicherheit und Komfort. Ein Strick mit Panikhaken ist die sicherste Lösung. Der sollte so lang sein, dass das Pferd den Kopf noch leicht zur Seite, sich selbst aber nicht umdrehen kann. Ein zu kurzer Strick sorgt leicht für Panik, eine lange Leine wickelt sich im schlimmsten Fall um Hals oder Vorderbeine. Am stressigsten fürs Pferd ist es übrigens, wenn es beidseitig angebunden im Hänger stehen muss. Das haben wissenschaftliche Studien ergeben.

Packliste für den Transport von Pferden:

Verladen mit dem Pferd üben

Üben Sie das Verladen rechtzeitig vor einer geplanten Fahrt und auch immer wieder zwischendurch.

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Hartig
Willkommen an Bord! Gut vorbereitet verladen und fahren Sie gleich viel entspannter.

Verladetrainerin Claudia Miller geht so vor: "Ich stelle mich auf die Hängerklappe und mache vorne leichten Druck am Seil, hinten touchiere ich das Pferd bei Bedarf mit einem langen Stick."

Das Wichtigste dabei: Gutes Timing! "Ich achte sehr darauf, nicht im falschen Moment Druck zu machen. Bei jeder kleinen Tendenz nach vorne, bei jeder richtigen Idee lasse ich sofort locker." Die besten Tipps fürs Verladetraining von Profi Claudia Miller:

  • Ihr Pferd hat endlich zwei Füße auf die Klappe gesetzt oder ist ganz eingestiegen? Belohnen Sie es und führen Sie es direkt wieder runter. So weiß es, dass es nicht ewig auf dem Hänger bleiben muss.
  • Arbeiten Sie in kleinen Schritten. "Ihr Pferd weiß nicht, welches Ziel Sie heute hatten. Gelingt nur ein kleinerer Schritt als geplant, haben Sie keinesfalls verloren", betont die Trainerin.
  • Nutzen Sie den Anhänger alle zwei bis drei Tage als zusätzliches Trainingsobjekt. Lassen Sie Ihr Pferd die Rampe mal nur halb hochgehen, rückwärts die Rampe hochtreten oder versuchen Sie, es aus einer Longierposition wie beim Zirkeln lassen auf die Rampe zu schicken. Wer mag, kann auch ab und zu auf dem Anhänger füttern.
  • Knackpunkt ist oft das Schließen der Stange hinter dem Pferd. Üben Sie diesen Schritt mit Ruhe, streicheln das Pferd mit der Stange, lassen es auf leichten Druck nach vorne gehen.

Probefahrt mit dem Pferdeanhänger machen

Eine Probefahrt soll das Pferd in guter Erinnerung behalten. "Dazu ist es wichtig, über die Nervosität sozusagen hinwegzufahren, also einen Punkt zu erreichen, wo das Pferd sich entspannt und sich etwas an die Situation gewöhnt hat", erklärt Pferdetransportunternehmer Bernd Uwe Nallaweg, der auch Transporttraining anbietet. "Dazu sollte man etwa 20 bis 30 Minuten fahren." Wichtig ist, dem Pferd im Hänger Heu anzubieten, Kauen entspannt.

Pferd transportieren: Route richtig planen

Die erste richtige Reise steht an? Planen Sie die Route sorgfältig, das verhindert Stress:

  • Vermeiden Sie holprige, kurvige Landstraßen. Lieber eine etwas weitere Strecke wählen, wenn Sie dafür länger die Autobahn nutzen können.
  • Bei weiten Fahrten ist es sinnvoll, Tierkliniken auf der Strecke herauszusuchen, sollte es einen Notfall geben, rät Doris Jessen.
  • Sie sind länger als einen Tag unterwegs? Planen Sie einen Zwischenstopp mit Übernachtung in einem Reitstall ein.
  • Alle paar Stunden sollten Sie eine Pause von 15 bis 20 Minuten einplanen, Rastplätze vorher raussuchen.
  • Mit unerfahrenen Pferden planen Sie bereits etwa eine Stunde nach dem Start oder noch früher einen ersten Stopp ein, um nach dem Rechten zu sehen – besonders, wenn Sie keine Anhängerkamera haben.

Worauf muss man beim Fahren mit Pferdeanhänger achten?

Ihr Pferd muss alle Bewegungen des Hängers ausgleichen, ohne vorher zu sehen, was kommt – ob Schlagloch, Kurve oder Bremsmanöver. Mit diesen Tipps fahren Sie gleichmäßig und sicher:

Mit dem Pferd auf Tour
Lisa Rädlein
Ihr Pferd muss alle Bewegungen des Hängers ausgleichen, ohne vorher zu sehen, was kommt.
  • Bremsen Sie vor Kurven oder Hindernissen noch auf der Geraden deutlich ab. Erhöhen Sie den Druck beim Bremsen von Anfang an gleichmäßig, statt zu zaghaft zu beginnen. Das verhindert starkes Nachbremsen.
  • Doris Jessen testet auch Zugfahrzeuge und weiß: "Mit Automatikschaltung, Tempomat und einem Abstandstempomat fahren Sie komfortabler und sicherer." Nutzen Sie also alles, was das Fahrzeug anbietet.
  • Achtung beim Tempo: Eine 100-Km/h-Zulassung für den Hänger gilt nur, wenn das Gewichtsverhältnis zwischen Anhänger und Auto passt (Leergewicht Zugfahrzeug x 1,1 = Zulässiges Gesamtgewicht Hänger, um Tempo 100 fahren zu dürfen). Außerdem dürfen unter anderem die Anhänger-Reifen nicht älter als sechs Jahre sein. Informieren Sie sich vorab über alle Voraussetzungen.
  • Im Notfall: Ihr Anhänger gerät ins Schlingern? Kurz und stark abbremsen. Sie riskieren einen Aufprall? Auch mit Anhänger immer notbremsen, dieser verhält sich bei einer Gefahrenbremsung ziemlich neutral.

Pausen machen

Die erste Pause steht an. Doch wie sieht das ideale Pausenprogramm fürs Pferd aus?

  • Laden Sie auf keinen Fall auf Rastplätzen oder an anderen nicht sicheren Stellen aus. Die Pferde können sich auch auf dem Hänger in Pausen zumindest etwas erholen, weil sie sich nicht ausbalancieren müssen.
  • Wasser in jeder Pause anbieten.
  • Bei Hitze im Schatten parken, für Durchzug sorgen.
  • Entfernen Sie Pferdeäpfel aus dem Anhänger.

Ankommen

Am Ziel angekommen? Lassen Sie Ihr Pferd doch gleich nach dem Aussteigen den Hänger nochmal betreten und belohnen es dort mit einem Leckerli. "So hat das Pferd nicht den Gedanken, möglichst schnell vom Anhänger wegzuwollen", erklärt Trainerin Claudia Miller.

Untersuchen Sie das Pferd auf eventuelle Verletzungen. Idealerweise kann es sich am Zielort frei bewegen, auf Koppel oder Auslauf. Muss das Pferd in die Box, können Sie es wenn möglich voher etwas im Schritt führen.

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 13.09.2023