Raupen fressen giftiges Jakobs-Kreuzkraut: Studie in Schleswig-Holstein

    Kampf gegen Jakobs-Kreuzkraut: Raupen sollen die Pflanze schwächen

    Tiger-Raupe gegen Kreuzkraut: In einem neuen Projekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und der Universität Kiel sollen 2750 Raupen die Ausbreitung des giftigen Jakobs-Kreuzkrauts eindämmen. Wie das gehen soll, lesen Sie hier:

    CAV Jakobs-Kreuzkraut Blutbär Raupe Studie
    Foto: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

    Sie sehen aus wie die Tigerente von Janosch und haben eine Vorliebe für Jakobs-Kreuzkraut: Die Raupen des Blutbär-Schmetterlings sind orange-schwarz geringelt und nur wenige Zentimeter groß. Auf ihrem Speiseplan steht ausschließlich Jakobs-Kreuzkraut. Seit einigen Wochen sind die kleinen Raupen nun im Dienste der Stiftung für Naturschutz Schleswig-Holstein und der Universität Kiel. An zehn verschiedenen Standorten in ganz Schleswig-Holstein dürfen die gefräßigen Tiere ihre Lieblingsspeise vernichten: Jakobs-Kreuzkraut. Blutbär-Raupen lieben die Blüten der gelben Pflanzen, danach fressen sie die Blätter bis schließlich nur der Pflanzenstrunk stehenbleibt. Das schwächt die Pflanzen so sehr, dass sie kein zweites Mal austreiben, sondern absterben.

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    Warum ist Jakobs-Kreuzkraut für Pferde so gefährlich? Auf der Weide fressen Pferde die bitteren Pflanzen nur selten. Problematisch wird es vor allem dann, wenn sich das getrocknete Kraut unter Heu oder Heulage mischt. Im getrockneten Zustand verschwinden die Bitterstoffe und die Tiere fressen die Pflanze. Das Gift ist jedoch immer noch in der Pflanze enthalten.

    Forscher in Nordamerika und Neuseeland melden bereits Erfolge mit Blaubär-Raupen im Kampf gegen Jakobs-Kreuzkraut. Zusätzlich setzten sie Flohkäfer aus, die unterirdisch leben und die Wurzeln des Jakobs-Kreuzkrauts auffressen. Nächstes Jahr rücken die Flohkäfer dann auch in Schleswig-Holstein den Raupen zur Unterstützung an. Das Experiment soll drei Jahre lang laufen und in Zukunft zur Eindämmung von Jakobs-Kreuzkraut führen.

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    Erscheinungsdatum 17.05.2023