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5. Zickzack um die HütchenDas bringt's: Zickzack im Seitwärtgang und auf der freien Linie ist der Prüfstein, ob das Pferd beidseitig gleichermaßen durchlässig ist und der Reiter die Hilfen von Schenkel, Gewicht und Hand fein aufeinander abstimmen kann.Besonders sinnvoll ist das Schenkelweichen auf der freien Linie auch für jene Kandidaten, die sich leicht ablenken lassen und tendenziell eher nervös sind – so wie Butrys blutgeprägte Stute Sky. Der Grund: „Die Übung lenkt die Konzentration zurück auf den Reiter, die Pferde warten richtig, was als nächstes kommt“, so Claudia Butrys Erfahrung. Viele ihrer Korrekturpferde reitet sie in Fantasiefiguren im Seitwärts, lässt sie beispielsweise um Hütchen oder in einer schneckenartigen Spirale übertreten. „Die vielen Seitenwechsel machen Pferde reaktionsfein aufs Bein und beweglich.“Claudia Butry baut einen Hütchenslalom auf, der Gymnastik pur verspricht. Im Abstand von etwa sieben Schritten platziert sie jeweils einen farbigen Kegel auf der Mittellinie. Dann steuert sie das Pferd zwischen zwei Hütchen diagonal mehre Tritte über die Mittellinie, stellt es um. Dann geht es im Schenkelweichen zwischen dem nächsten Hütchenpaar in die Gegenrichtung zurück.Extra-Tipp: Oft liegt’s am Reitersitz, wenn es irgendwie nicht richtig seitwärts geht. Also impft Butry Schüler mit einem eingängigen Bild: Sie sollen so sitzen, als wäre der Po ein Stecker, der Sattel die Steckdose. „Das hilft, sich zentriert zu platzieren und die Gesäßknochen gleichmäßig mit einem Hauch nach außen zu belasten“, erklärt die Ausbilderin.Die Hilfengebung aus den Richtlinien – bei denen das Gesäß einseitig in die Bewegungsrichtung sitzt – ist für die Bewegungstrainerin nach Eckart Meyners nämlich recht unlogisch und zudem ein Einfallstor für typische Fehler im Seitwärts. Dazu gehört etwa das Einknicken in der Hüfte, wodurch die Unterschenkel zu leicht wegrutschen. „Das bringt Pferd wie Reiter aus dem Gleichgewicht“, sagt Butry. „Sitzen Sie lieber von Anfang an gleichmäßig im Sattel.“