Wälzen, toben, spielen und fressen – die Koppel bietet dem Pferd alles, was es braucht, um sich wohl zu fühlen. Weil Pferdebesitzern und Pensionsstallbetreibern aber häufig nur sehr begrenzte Weideflächen zur Verfügung stehen, ist die richtige Pflege wichtig, um das Land effektiv zu nutzen. Sonst sprießen statt schmackhaften Gräsern und Kräutern bald bloß noch Sauerampfer & Co. Und die Würmer verbreiten sich sprunghaft.
Entfernen Sie mindestens einmal wöchentlich die Pferdeäpfel von der Koppel, um den Wurmbefall einzudämmen. Ist es sehr heiß und trocken oder sind die Temperaturen sehr niedrig, reicht dieses Intervall.
Ist das Wetter warm (zwischen 10 und 25 Grad Celsius) und feucht, sollten Sie die Weide alle zwei Tage abäpfeln. Mit penibler Weidehygiene können Sie die Verwurmung Ihrer Pferde deutlich senken und sich so manche Wurmkur sparen. Wie und wann Sie richtig entwurmen, können Sie in dem CAVALLO-Bericht über die neue selektive Therapie im Mai-Heft 2010 nachlesen.
Die Koppel regelmäßig Abmisten

Auf keinen Fall sollten Sie die Wiese abschleppen, solange noch Pferdeäpfel darauf liegen, sonst wird der Kot samt Würmern auf der gesamten Koppel verteilt. Wer abmistet, dämmt außerdem die so genannten Geilstellen ein. Dies sind quasi die Toiletten der Tiere, wo sie regelmäßig äpfeln. Das Gras hier mag kein Pferd, so dass die Pflanzen ringsherum immer stärker abgeweidet und verbissen werden.
Im Service der Pensionsställe ist das Abäpfeln eher selten enthalten; meist bleibt es an den Einstellern hängen. Am einfachsten regeln wöchentliche Einsatzpläne die Arbeit. Wird täglich abgemistet, bleibt die Menge überschaubar. Je mehr mithelfen, desto schneller ist es erledigt.
Das korrekte Ausmähen:

Damit der Strom nicht in den Boden abgeleitet wird und die Batterie des Weidezaungeräts leersaugt, müssen Elektrozäune regelmäßig ausgemäht werden. Kleinere Koppeln mäht man von Hand aus, für größere Flächen empfiehlt sich eine Motor-Sense.
Koppeln richtig Mähen und Walzen
Das korrekte Mähen:
Dabei kürzt man Gräser und Kräuter, welche die Pferde verschmähten, und beseitigt verholzte Stängel. Vor allem Brennessel, Distel, Hahnenfuß und Ampferarten werden ungern gefressen. Bleiben sie stehen, können sie sich ausbreiten und gewinnen über kurz oder lang die Oberhand über die schmackhaften Pflanzen. Die Verbreitung der Unkräuter dämmen Sie vor allem dann ein, wenn Sie diese noch vor dem Aussamen köpfen. Dann können Sie oftmals sogar auf Herbizide verzichten. Frisches Gras wächst außerdem gleichmäßiger nach.
Abgemähtes Gras, das dick auf der Weide liegt, sollten Sie entfernen. Ist die Schicht dünn, kann es liegen bleiben und dient dem jungen Gras sogar als Sonnenschutz. Während der Wachstumsphase zwischen April und November ist es sinnvoll, zweimal zu mähen. Mähen Sie nicht zu tief, um die Grasnarbe zu schützen.

Das korrekte Walzen:

Ist die Weide durch Frost, Huftritte oder Maulwurfshügel uneben geworden, sollte im Frühjahr gewalzt werden.
Das glättet den Grund, die Grasnarbe bekommt guten Halt. Der Boden sollte beim Walzen feucht, aber nicht zu nass sein, sonst wird er zu stark verdichtet.
Abschleppen, Düngen und Nachsäen
Hierzu können Sie eine spezielle Wiesen- und Weideschleppe benutzen oder mit einer umgedrehten Ackeregge improvisieren. Auch aufgeschnittene und aneinandergehängte Lkw- oder Treckerreifen funktionieren als Schleppe.
Moderner geht es mit einem Grünlandstriegel, der gleich mehrere Funktionen auf einmal erfüllt. Seine Planierschienen glätten Unebenheiten wie Maulwurfshügel; so bleibt später das Mähwerk nicht hängen oder wird stumpf.
Gleichzeitig belüftet die Maschine die Grasnarbe; Unkraut und Moos lösen sich. Frostfreies Wetter ist ideal zum Abschleppen. Sie sollten allerdings loslegen, bevor die Gräser austreiben. Sonst kann das Abschleppen Schaden anrichten, weil es die jungen Halme zerstört.

Koppeln richtig düngen

Böden, denen Nährstoffe für Gräser und Kräuter fehlen, müssen Sie düngen. So bildet sich wieder eine dichte und strapazierfähige Grasnarbe. Zudem kompensieren Sie den Nährstoffentzug, der durch das Abfressen entsteht.
Der beste Zeitpunkt ist Ende des Winters – noch bevor das Wachstum auf den Weiden richtig in Fahrt kommt. Denken Sie bitte daran: Nur ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis im Boden führt zu einem ausgewogenen Gehalt im Futter.
Um den optimalen Dünger für Ihre Koppel zu finden, kommen Sie um eine Bodenanalyse nicht herum. Diese empfiehlt sich alle drei Jahre und wird von vielen LUFAs wie zum Beispiel der Landwirtscha¬ftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt in Münster (www.landwirtschaftskammer.de/lufa/index.htm) angeboten.
Dort werden Nährstoffe wie Phosphor, Kalium, Magnesium sowie der Kalkgehalt (ph-Wert) analysiert, aber auch Spurenelemente wie Kupfer und Zink bestimmt. Anhand der Analyse erhalten Sie eine Düngeempfehlung. Nimmt man einfach Volldünger, kann ein vorhandenes Ungleichgewicht der Nährstoffe im Boden noch verstärkt werden.
Der richtige Zeitpunkt zum Nachsäen

Ist die Grasnarbe voller Lücken, lohnt sich eine Nachsaat. Diese ist sehr viel weniger aufwändig als eine komplette Neusaat. Bis die Weide nach dem Neueinsäen wieder nutzbar ist, dauert es mehrere Jahre; häufig ist eine Neusaat mit massiven Ertragsausfällen – so genannten Hungerjahren – verbunden.
Zudem sind die Kosten deutlich höher, als wenn Sie nur nachsäen. Zur Nachsaat muss die Koppel entweder gleichmäßig kurz abgefressen sein, oder Sie müssen sie abmähen und das alte Gras wegschaffen. Der Boden muss feucht sein. Kleinere Flächen können Sie von Hand nachsäen. Drücken Sie die ausgeworfenen Samen anschließend mit einer Schaufel oder einer Walze fest: So verbinden sich diese mit dem Boden und können optimal keimen.
Größere Flächen säen Sie am besten mit einer Drillmaschine. Diese bringt die Samen relativ tief in den Boden und verhindert, dass sie von Vögeln gefressen werden. Besonders gut geeignet sind Scheibendrillmaschinen. Die Scheiben ziehen Schlitze in die Erde, in die das Saatgut fällt; das anschließende Walzen schließt die Furchen.
Sie haben selbst keine Maschine? Fragen Sie einen Landwirt, ob er das Nachsäen für Sie erledigt. Die besten Zeiten zur Nachsaat sind im Mai oder von August bis Anfang September.














