Hufeisen steckt im Maul fest
Feuerwehr befreit Pferd aus misslicher Lage

Ein Albtraum für jeden Pferdebesitzer: Im finnischen Halmeentie verkeilte ein Pferd auf rätselhafte Weise ein Hufeisen in seinem Maul. Die Feuerwehr befreite es mit tierärztlicher Unterstützung aus seiner misslichen Lage.

Pferd mit im Maul verkeilten Hufeisen
Foto: privat

Eine wahrlich unschöne Überraschung erlebten Jenni und Niklas Närhinen aus dem finnischen Halmeentie am Montagmorgen: Ihr Pferd Lance, ein siebenjähriger niederländischer Warmblut-Wallach, hatte es auf rätselhafte Weise geschafft, ein Hufeisen in seinem Maul zu verkeilen. "Ich hatte mein ganzes Leben mit Pferden zu tun und konnte mir nicht ansatzweise vorstellen, dass so etwas passiert", sagt Niklas Närhinen. "Und ich habe viel gesehen." Die erste Reaktion sei gewesen, dem Pferd selbst helfen zu wollen, doch das Hufeisen habe sich nicht einmal einen Millimeter bewegt.

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Die Feuerwehr zerschnitt das Hufeisen in drei Teile

Als nächstes riefen die Pferdebesitzer ihren Tierarzt, um das Pferd sedieren zu lassen. Die Hoffnung: Die Sedierung könnte die Kiefermuskulatur lockern, so dass sich das Eisen aus dem Maul befreien ließe. Als auch das nicht half, entschied das Paar, die lokale Feuerwehr zu rufen – die rückte mit ihren Bolzenschneidern und drei Feuerwehrmännern an und schaffte es, das Hufeisen in drei Teile zu schneiden und aus dem Pferdemaul zu holen.

Wallach Lance ist auf dem Weg der Besserung

Der Tierarzt behandelte anschließend die Wunden im Maul des Pferds. Der Wallach bekomme aktuell Schmerzmittel und Antibiotika. "Seine Genesung sieht vielversprechend aus, er hat noch Schwierigkeiten, trockenes Heu zu kauen, aber er kann das frische Gras draußen fressen, das ist ein gutes Zeichen."

Wie der Unfall passierte, wisse nur das Pferd, so die Besitzer. "Wir haben keine Überwachungskameras am Stall." Lance war zu dem Zeitpunkt in der Box. Das Hufeisen war sein eigenes, von einem der Hinterhufe. Es müsse zwischen drei und sechs Uhr morgens geschehen sein. "Wir haben autmatische Heuspender, und das um sechs Uhr ausgegebene Heu war unberührt."

Der Fall des im Maul feststeckenden Hufeisens ist äußerst ungewöhnlich – Unfälle mit Fremdkörpern im Pferd gibt es dagegen häufiger. Nägel, Scherben oder ähnliches können im Huf steckenbleiben. Sind Gegenstände an anderen Stellen des Pferdekörpers in den Körper gedrungen, etwa ein Ast oder Zaunpfahl heißt es: Finger weg. Beim Entfernen könnten lebenswichtige Strukturen wie beispielsweise der Darm verletzt werden, weshalb dies unbedingt Tierärzten überlassen werden muss.

Info: Was tun bei Fremdkörpern im Pferd?

So verhalten Sie sich richtig, bis Tierärztin oder Tierarzt eintreffen:

In der Hufsohle:

  • Nur Fremdkörper (Nagel, Scherbe, o.ä.) entfernen, die in der Hufsohle stecken! So verhindern Sie, dass der Fremdkörper noch tiefer eindringt.
  • Gegenstand aufbewahren und möglichst Eindring-Richtung und -Tiefe merken.
  • Hufverband anlegen, um Wunde bis zum Eintreffen des Tierarztes zu schützen.

Im restlichen Pferdekörper:

  • Fremdkörper unbedingt steckenlassen.
  • Ragt z. B. ein Ast weit aus dem Pferdekörper, sollte man versuchen, diesen vorsichtig zu kürzen.
  • Wichtig: Fremdkörper an allen anderen Stellen als der Hufsohle dürfen Sie nicht entfernen! Zu groß ist die Gefahr, lebenswichtige Strukturen (etwa den Darm) zu verletzen.

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Erscheinungsdatum 13.09.2023