Lassen Sie Ihr Pferd impfen, um auf Turnieren zu starten? Die Mehrheit der Teilnehmer unserer Online-Umfrage lehnt die Herpes-Impfung aus Angst vor gesundheitlichen Folgen für ihr Pferd ab. Ihre Unsicherheit zeigt, dass zu den Impfrisiken aktuell ein hoher Aufklärungsbedarf besteht. 19 Prozent sagen "Ja, ich werde mein Pferd fürs Turnier impfen lassen", 81 Prozent sagen "Nein, dann fahre ich lieber nicht mehr aufs Turnier". Das sagen unsere Leserinnen:
Ich halte die Herpes-Impfung für Unsinn. Laut meinem Tierarzt schützt sie ohnehin nur vier Monate und müsste ständig wiederholt werden. Außerdem kenne ich verschiedene Pferde, die trotz der Impfung schwer an Herpes erkrankt sind. Dazu kommt, dass die Impfung ja ohnehin nur dann nützt, wenn die ganze Herde oder der gesamte Stall geimpft ist. Für große Turnierveranstaltungen mit Pferden aus allen Ländern mag die Impf-Vorschrift eventuell sinnvoll sein – aber muss dafür dann das ganze Jahr über ständig geimpft werden? Außerdem kenne ich leider auch einige Pferde, die nach einer Impfung gegen Herpesviren gesundheitliche Probleme hatten, unter anderem beispielsweise mit Headshaking. Dafür ist mir der Nutzen der Impfung nicht groß genug. Ich werde dann in Zukunft lieber darauf verzichten, mit meinem Pferd auf Turnieren zu starten. Sandra S. aus Essen
Ich habe jahrelang impfen lassen. Nach den letzten beiden Impfungen hatte mein Pferd kurze Zeit danach epileptische Anfälle. Wir impfen nicht mehr. Dani N. aus Oy-Mittelberg
Meiner steckt die Impfung komplett unproblematisch weg. Im alten Stall hatten wir vor Jahren eine Impfpflicht für Herpes und Influenza. Da habe ich nichts Negatives mitbekommen. Auch wenn wir keine Turniere gehen und die Impfung ihm vielleicht nicht das Leben retten kann, so möchte ich doch möglichst anderen Pferden dieses Schicksal ersparen. Uta Peters via Instagram
Ich habe den Verdacht, dass mein Headshaker-Pferd erst durchs Impfen dazu wurde. Mein anderes Pferd hatte nach der Impfung wochenlang Flecken ums Maul. Die Herpes-Impfung lasse ich definitiv nicht mehr an meine Tiere. Anina Iversen via Instagram
Nach der Grundimmunisierung und der dritten Impfung bekam mein Pony einen Rehe-Schub. Laut Tierarzt gab es keinen Zusammenhang. Als es jedoch bei der nächsten Impfung wieder auftrat, gab auch er zu, dass es wohl einen Zusammenhang gibt. Seither hat mein vorher gesundes Pferd Probleme mit dem Stoffwechsel. Es wird nicht mehr geimpft. Irina Quade aus Recklinghausen
Gerade bei den oft auftretenden Impfreaktionen empfinde ich das als deutliche Belastung für die Pferde – von den Kosten einmal abgesehen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Reiter ihre Pferde nächstes Jahr aus diesem Grund nicht mehr fortschreiben lassen, was wiederum keine gute Entwicklung für unseren tollen Sport ist. Iris Charles via Instagram
Mein Wallach hatte eine Impfreaktion. Wir mussten in die Augenklinik und hatten sogar eine OP, die nachweislich von der Herpes-Impfung verursacht wurde. Das kann bei jeder neuen Impfung wieder ausgelöst werden, deshalb erspare ich ihm das. Kathrin Schneibel via Instagram
Uns ist ein Dreijähriger nachweislich an der zweiten Impfung gestorben. Ich finde es wichtig, dass der Tierarzt auch bei vermeintlichen Standardimpfungen immer mit seinem Notfallkoffer bereitstehen sollte. Carina Klinkan via Instagram
Meine werden alle regelmäßig geimpft. Wir sind häufig unterwegs, auf Kursen und Wettkämpfen ist das oft Vorschrift. Es kam bislang nie zu einer Nebenwirkung. Anna-Sophie Fuchs aus München
Ich impfe meine Pferde nicht dagegen. Dann muss ich auf Turniere verzichten. Claudia Reichelt aus Brückmühl
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Unser nächstes Thema: Unreitbares Pferd: Als Beisteller abgeben?
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