Welche Arten von Pferdeanhängern gibt es?
Ein wichtiges Unterscheidungkriterium ist das Material – am häufigsten bestehen die Aufbauten von Pferdeanhängern - also Seitenwände, Dach und Front – aus Aluminum, Polyester und Holz:
- Pferdeanhänger aus Aluminum: Seiten- und Frontwände bestehen aus Aluminium-Profilen. Moderne Modelle haben dazu meist ein Dach aus Polyester, manche auch ein Polyester-Bug. Aluminiumanhänger sind sehr robust und langlebig. Sie sind optisch kantiger als Polyestermodelle und farblich meist schlicht silbergrau.
- Pferdeanhänger aus Polyester: Bei vielen Polyester-Pferdeanhängern bestehen Dach und Seitenwände komplett aus dem Kunststoff. Früher war es üblich, Holz in den Seitenwänden zu verbauen, um mehr Stabilität zu gewinnen. Nachteil dabei: Der Holzkern kann anfälliger für Schäden sein, wenn Nässe eindringt, etwa durch Beschädigungen in der Polyester-Oberfläche. Polyester-Anhänger sind in verschiedenen Formen und Farben erhältlich und können z.B. auch mit Folie beklebt werden.
- Pferdeanhänger aus Holz: Vor allem ältere gebrauchte Modell, aber auch günstigere neue Pferdeanhänger bestehen oft aus Holz. Die Seitenwände sind bei neueren Modellen meist mit Kunststoff beschichtet. Holzanhänger gibt es klassisch mit Plane als Dach – oder heute meist kombiniert mit Polyester-Dach und -Bug. Holzanhänger sind bei guter Pflege langlebig.
Unterschiedliche Materalien werden auch für den Boden von Pferdeanhängern verwendet. Oft kommen verleimte Mehrschichtplatten zum tragen, die außen abgedichtet werden. Die Platten gibt es in unterschiedlichsten Stärken und Qualitäten. Manche bestehen aus gepresstem Sägemehl, andere aus Weichholz- oder Hartholzteilen, manche haben sogar Polyesteranteile. Böden aus Aluminium, je nach Hersteller auch aus einer Kombination mit Kunststoff, sind sehr langlebig. Aluminium wird in der Regel nicht durchbrechen. Solche Böden sind allerdings teurer als Holz. Dafür ist der Alu-Profilboden praktisch wartungsfrei. Das Gewicht ist bei Holz und Alu etwa gleich.
Neben klassischen Pferdenanhängern gibt es Vans und LKWs – darin sollen Pferde besonders komfortbabel reisen. "Hier werden die Pferde weniger durchgeschüttelt als im Anhänger", sagt Stefan Dartsch, Leiter des Böckmann Truck Centers in Lastrup/Niedersachsen. Denn durch die Verbindung über Anhängerkupplung und Deichsel liegt ein Gespann aus Zugfahrzeug und Hänger zwangsläufig etwas instabiler auf der Straße. Lärm und Abgase halte ein Van oder Transporter ebenfalls besser ab als ein Anhänger, sagt Dartsch. Ob sich dein Pferd in einem Van wohlfühlt, kannst du beispielsweise mit einem Mietfahrzeug von Böckmann testen. Auch Hersteller wie Dickenherr oder Theault bieten Reitern diesen Service an.
Wie wähle ich den richtigen Pferdeanhänger für mein Pferd aus?
Drei Tipps zur Hängerwahl für Ihr Pferd:
- Geht ein Pferd ungern in den dunklen Hänger, kann ein Modell mit Frontausstieg hilfreich sein. "Da kann man erstmal durchgehen, oben immer wieder stehenbleiben und dann irgendwann die Vorderklappe schließen", rät Anhängerexpertin Doris Jessen (www.mit-pferden-reisen.de).
- Will dein Pferd nicht auf die Rampe, könnte ein Einstieg mit Flügeltüren helfen. "Das Pferd schaut dann nicht wie beim Einsteigen über die Rampe aufs Dach, sondern konzentriert sich auf die Stufe", erklärt Stella Böckmann aus Vertrieb und Geschäftsführung des Hängerherstellers.
- Große Warmblüter sollten nicht auf kleine und niedrige Anhänger geladen werden, Ponys nicht auf großen Hängern "schwimmen" – das lädt ein, sich umzudrehen, weiß Claudia Miller, Verladetrainerin und Tierärztin.
Um dem Pferd möglichst viel Komfort zu bieten, lohnt sich ein Blick auf die Fahrposition. Denn Fahren ist für Pferde ein schwieriger Balanceakt. Sie haben aufgrund ihres Körperbaus einen recht hohen Schwerpunkt. In Kurven, beim Abbremsen, Anfahren und bei der Fahrt bergauf oder -ab das Gleichgewicht zu halten, verlangt dem Pferdekörper einiges ab. Es gibt jedoch Mittel und Wege, um den Vierbeinern die Fahrt so angenehm wie möglich zu machen.
Am liebsten reisen die Vierbeiner offenbar diagonal zur Fahrtrichtung, entweder mit dem Kopf oder der Hinterhand voraus. Sie können sich so scheinbar besser ausbalancieren. Schräge Typen zeigten sich auch bei einem CAVALLO-Experiment im Jahr 2001: Die Testpferde postierten sich ebenfalls diagonal im Hänger. Einen wissenschaftlichen Beweis, dass die schräge Fahrposition pferdefreundlicher ist, gibt es bislang allerdings nicht. Professor Christine Aurich: "Wir haben in unseren Studien sogar festgestellt, dass es egal ist, in welcher Position die Pferde stehen. Das macht für die Stressbelastung keinen großen Unterschied." Etabliert hat sich die diagonale Fahrposition jedenfalls längst als platzsparende Variante, um mehr als zwei Pferde im Anhänger zu transportieren. Hänger-Modelle mit Schrägverladung gibt es bei Herstellern wie Fautras, Cheval Liberté, Ifor Williams oder Thiel. Testfahrten mit Schrägverladern ermöglichen zum Beispiel die Firmen Humbaur oder Böckmann. Einen Händler in deiner Nähe kannst du auf den jeweiligen Firmen-Websites finden.
Eine Studie der Universitäten Bologna (Italien) und Wagga Wagga (Australien) aus dem Jahr 2020 weist darauf hin, dass Pferde entgegen der Fahrtrichtung komfortabler fahren als mit dem Kopf voraus. Die Pferde mussten sich so weniger ausbalancieren. Das Gleiche stellten die Wissenschaftler bei mehr Platz zur Seite fest. Pferdetransportunternehmer Bernd Uwe Nallaweg kann das bestätigen: "Nach vorne treten die meisten Kräfte auf, vor allem beim Bremsen. Rückwärtsstehen ist daher am besten." Meist ist Rückwärtsfahren nur auf größeren Transportern möglich – eine Option, um hängersaure Pferde wieder ans Fahren heranzuführen.

Wie groß muss ein Pferdeanhänger sein, um ein Warmblutpferd zu transportieren?
Viele Pferdeanhänger haben eine Innenhöhe von 2,3 Metern und sind für Warmblutpferde geeignet. Pferdeanhänger mit einer etwas größeren Innenhöhe von oft 2,35 Metern sind für große Warmblüter oft noch angenehmer.
Welche Marken bieten hochwertige Pferdeanhänger an?
Die bekannten Anhängermarken wie Böckmann, Humbaur, Cheval Liberté und Co. haben auf ihrer Internetseite ein Händlerverzeichnis oder eine Händlersuche. Darüber findest du regionale Händler, die Anhänger der Marke verkaufen. In einigen Anhängerzentren kann man sowohl neue als auch gebrauchte Pferdeanhänger kaufen. Wer gebraucht kaufen will, kann das auch privat machen – zahlreiche Angebote für gebrauchte Pferdeanhänger finden sich in Kleinanzeigenmärkten und Verkaufsportalen wie "Kleinanzeigen" von eBay.
Wie lange dauert es, einen Pferdeanhänger zu liefern, wenn ich ihn neu bestelle?
Die Lieferzeiten variieren je nach Hersteller relativ stark. Während manche Ahänger sofort verfügbar sind, gibt es für andere Modelle beispielsweise Wartezeiten von etwa einem Jahr. Informiere dich einfach bei deinem Wunsch-Hersteller über die aktuellen Wartezeiten.
Was sollte man bei gebrauchten Pferdeanhängern beachten?
In unserem Anhänger-Check weiter unten liest du, welche Punkte bei gebrauchten Anhängern geprüft werden sollten. Frag den Verkäufer außerdem, ob regelmäßige Servicetermine wahrgenommen wurden und er diese nachweisen kann. Der Anhänger sollte gepflegt wirken. Frage auch nach, ob der Anhänger im Freien oder überdacht stand oder womöglich länger auf der Wiese geparkt wurde. Feuchtigkeit von unten kann Holzböden angreifen. Ein überdachter Standort lässt oft auf einen besseren Gesamtzustand schließen.
Vorteil bei gebrauchten Pferdeanhängern: Wartezeichen gibt es keine, du kannst das gekaufte Exemplar direkt abholen. Gut zu wissen ist allerdings, dass auch gebrauchte Anhänger derzeit recht teuer sind – wer ein preiswertes und gutes Schnäppchen finden will, muss mitunter also doch länger suchen.
Was kostet ein guter Pferdeanhänger?
Ein klassischer 2-Pferde-Anhänger kostet je nach Modell und Ausstattung zwischen rund 6.000 und knapp 20.000 Euro. Die größte Auswahl steht dir zur Verfügung, wenn du zwischen 10.000 und 15.000 Euro in die Hand nehmen möchtest. In dieser Preisklasse liegen die meisten neuen Pferdeanhänger.
Viele Anhänger-Hersteller und Fachhändler bieten die Möglichkeit zur Finanzierung des Pferdeanhängers an – ob mit oder ohne Anzahlung. Bei Humbaur kann man die passende Finanzierung etwa im Angebotskonfigurator ausrechnen. Eine weitere Möglichkeit ist die Finanzierung über einen Kredit – Angebote kannst du zum Beispiel über Finanzcheck.de vergleichen.
Ein Pferdeanhänger hat einen beträchtlichen Wert – da ist es sinnvoll, ihn vor Diebstahl zu schützen.
Pferdeanhänger mieten: So findest du den passenden Anhänger-Verleih
Die Miete für einen Pferdeanhänger beträgt meist 40 bis 60 Euro pro Tag. Pferdeanhänger-Vermietungen gibt es an vielen Standorten.
Die Firma Böckmann hat mit Böckmann Rent sogar eine eigene Plattform mit Böckmann-Fachhändlern, die Pferdeanhänger vermieten. Auf der Plattform findest du eine Gesamtübersicht aller Vermietpunkte von Böckmann.
Theurer bietet mit Trucks 2GO ein Carsharing-Konzept für Pferdetransporter an. Pferdetransporter sollen dabei auf Abruf an verschiedenen Stationen wie großen Reitställen oder Tierkliniken paratstehen. Um am Trucksharing teilzunehmen, ist eine Registrierung am Smartphone erforderlich. Via App wird dann der Transporter bei der Abholung aufgesperrt. Die Tagesmiete für einen STX-2Horsetruck beträgt 149 Euro inkl. 150 Kilometer. Das Angebot bietet sich besonders für Pferdebesitzer an, die kein geeignetes Zugfahrzeug zur Verfügung haben oder ihr Pferd lieber im LKW transportieren wollen. Die Transporter können mit Führerschein Klasse B gefahren werden.
Welche Sicherheitsmerkmale sind bei Pferdeanhängern zu beachten?
"Ein Pferdeanhänger sollte einmal jährlich zum Service in die Werkstatt", rät Doris Jessen. "Anders als ein Auto zeigt er nicht an, wenn etwas nicht stimmt. Werden die Bremsen regelmäßig richtig eingestellt, fährt dein Pferd außerdem sicherer und komfortabler." Prüfe vor jeder Reise nochmal, ob Auflaufbremse, Lichter und Blinker funktionieren und die Reifen in Ordnung sind.
Viele Pferdebesitzer denken, der TÜV prüft lediglich Bremsen, Beleuchtung und Reifen des Pferdeanhängers. Doch auch der Boden ist Bestandteil der TÜV-Prüfung, die alle zwei Jahre fällig ist. Das ist auch richtig so, denn der Boden ist für die Sicherheit des Pferdeanhängers ganz entscheidend. Ist er morsch oder durchgerostet, kann das Pferd durch den Boden brechen. Vor allem beim Kauf eines älteren gebrauchten Modells ist es daher empfehlenswert, den Boden vom Experten checken zu lassen. Du kannst Anhängerböden aber auch selbst prüfen – wie das geht, liest du hier:
4 Tipps auf die Schnelle: So pflegt man Hängerböden
- Richtig Säubern: Säubere den Hänger nach jeder Fahrt. Auf keinen Fall alte Einstreu darin liegenlassen. Sie zieht Wasser.
- Boden trocknen lassen und kontrollieren: Lose Gummimatten jedes Mal über die Trennwand hängen. So kann der Boden darunter trocknen. Verklebte Gummiböden kontrollierst du auf Löcher und Risse.
- Hänger nicht auf Wiesen parken: Parke den Hänger – wenn möglich – unter einem Dach. Wiesen taugen nicht als Parkplätze: Feuchtigkeit von unten greift das Holz an.
- Dichtungen kontrollieren: Kontrolliere immer mal wieder auch die Dichtungen. Sind diese spröde und gerissen, tausche sie auf jeden Fall aus.
Was sind die besten Tipps für die Pflege eines Pferdeanhängers?
Wie bleibt der Pferdeanhänger fit für schöne Touren? Wir haben zehn Tipps für den Anhänger-Check für dich zusammengestellt. Die Liste eignet sich auch gut für einen Check gebrauchter Pferdeanhänger vor dem Kauf – geh am besten alle Punkte einmal durch, um den Zustand zu prüfen.
- Den Verschleiß an der Kupplung kann man kinderleicht an einer Anzeige ablesen. Rote Felder warnen entweder vor zu hohem Verschleiß oder einer geöffneten Kupplung. Grün zeigt eine geschlossene, fahrtüchtige Kupplung an. So einfach das Ablesen ist, so wichtig ist es auch. Wir finden: Diesen kurzen Blick kann man öfter riskieren.
- Der Faltenbalg wirkt unscheinbar, hat aber eine wichtige Aufgabe. Er schützt die Auflaufeinrichtung vor Verwitterung. Unser Exemplar hat nicht nur deutliche Hitzespuren, das spröde Gummi hat auch Risse. Ein klarer Fall: Der Faltenbalg muss von einer Werkstatt ausgetauscht werden.
- Eine Auflauf-Bremse braucht etwa alle sechs Monate oder nach Bedarf frisches Fett. Mit einer Fettpresse presst man das Fett in wenigen Sekunden in die Schmiernippel.
- Der Stecker muss sauber und rostfrei sein. Ist er Regen und Wind ausgesetzt, entsteht Korrosion und die Stromverbindung wird behindert. Den Stecker gut zu schützen, zahlt sich aus. Tipp: Mit einer Deichselabdeckung schützt du die gesamte Deichsel. Deichselabdeckung bei Amazon kaufen
- Das Bremsseil des Anhängers rettet im Notfall Pferdeleben. Es darf keine Beschädigungen haben. Prüfe Karabiner und Kunststoffmantel des Stahlseils. Muss das Stahlseil ausgetauscht werden, kann es mit Zange und Schraubenzieher selbst montiert werden.
- Die Deichsel kann durch Überladung oder Unfälle verbiegen. Wer sich draufstellt kann von oben sehen, ob alles noch gerade und symmetrisch ist. Also gilt: Öfter mal auf die Deichsel steigen und herabblicken.
- Die Reinigung des Pferdehängers ist lästig, aber nötig. Moos und Algen richten sich auf seiner Außenhaut sonst wohnlich ein. Mit Schwamm, Bürste, Eimer und Reinigungsmitteln (etwa "Poly Cleaner" und "Plano-Kraft" von Krämer Pferdesport für je rund 8 Euro) klappt die Reiningung in der Selbstwaschanlage. Anfeuchten, einschäumen, an hartnäckigen Stellen etwas bürsten, abspritzen – und schon strahlt der Hänger fast wie neu. Die größte Herausforderung: Das Dach wird nur mit einer sehr hohen Leiter wirklich sauber. Alternativ kannst du auch in eine LKW-Waschanlage fahren. KaiserRein Anhänger-Reiniger bei Amazon kaufen
- Holzboden und -Wände leiden unter Feuchtigkeit, Kot und Urin. Im schlimmsten Fall kann ein Pferd bei voller Fahrt durch einen morschen Boden brechen. Also machen Sie den Klopftest mit Hammer: Wo es dumpf klingt, ist das Holz vermutlich morsch. Um den Boden unter den schweren Gummimatten zu checken, muss eins ganzes Team anpacken! Bei fest verbauten Gummimatten sollte ein Profi regelmäßig prüfen, ob Feuchtigkeit darunter gelangt ist. Ein Hänger mit Aluboden ist da weniger empfindlich.
- Licht und Reflektoren sind für die Sicherheit unverzichtbar. Also teste nacheinander Blinker, Rücklicht, Bremslicht, Nebelschlussleuchte und Nummernschildlampen. Sind die Lampen innen feucht? Schraube die Abdeckung ab. Alles trocken? Dann zuschrauben und gut.
- Die Reifen eines Anhängers werden nur selten abgefahren. Wichtiger als die Profiltiefe sind für die Sicherheit kleine Beschädigungen, der Luftdruck und das Alter der Reifen. Sind sie über sechs Jahre alt, erlischt die 100-km/h-Zulassung des Anhängers. Der Gummi im Reifen härtet aus, und der Bremsweg verlängert sich. Suche also die DOT-Nummer, die das Reifenalter zeigt. Die ersten zwei Ziffern stehen für die Kalenderwoche, die letzten beiden für das Jahr. Besonders, wenn der Anhänger oft monatelang am selben Fleck steht, werden die Reifen belastet. Besser: Bei langen Parkzeiten den Hänger ab und an bewegen. Reifenschuhe zum Unterlegen schonen die Reifen bei langen Standzeiten Reifenschuhe bei Amazon kaufen. Tipp: Ein Reifendruck-Kontrollsystem zeigt jederzeit an, ob der Reifendruck stimmt. So bemerkst du auch eventuelle Schäden am Reifen rechzeitig. TireMoni Reifendruck-Kontrollsystem bei Amazon kaufen
Tipp: Steht der Anhänger überdacht und damit geschützt vor Regen und UV-Strahlen, verlängert das seine Lebensdauer und er bleibt länger schön. Steht kein Dach zur Verfügung, leisten Schutzhüllen gute Dienste. Sie haben oft Reißverschlüsse an den Türen, so das Pferdeanhänger trotz Abdeckung zugänglich bleibt.
Praktische Zubehör für den Pferdeanhänger
Was sollte man im Pferdeanhänger immer dabeihaben? Diese Helferlein sind unterwegs hilfreich:
- Besen und Schaufel – oft im Set und mit Halterung für die Wand erhältlich. Mit einem Gummibesen lässt sich der Pferdeanhänger besonders gut von Staub, Haaren und Schmutz reinigen. Besen und Schaufel-Set für Pferdeanhänger bei Amazon kaufen
- Heu beruhigt den Magen und die Nerven. Gut sind Heunetze mit nicht zu kleinen Maschen (mindestens 4,5 Zentimeter). Heunetz bei Amazon kaufen
- Am praktischsten sind voreingestellte Anbindestricke oder Anbinder, die im Hänger bleiben. Busse Anbinder "Flexible" bei Amazon kaufen
- Erleichert die Reise: Eine mobile Überwachungskamera zur Überwachung der Pferde im Anhänger oder zum Rückwärtsfahren, beispielsweise eine Wifi-Kamera fürs Handy oder eine digitale Rückfahrkamera über Funk. Digitale kabellose Rückfahrkamera bei Amazon kaufen oder Wifi-Kamera bei Amazon kaufen

Mehr Komfort unterwegs – Pferdeanhänger nachrüsten
Einige Details lassen sich am Pferdeanhänger nachrüsten, um den Komfort für Pferd und/oder Mensch zu erhöhen:
- Seitenwandschutz oder Seitenpolster: Soll das Pferd vor Verletzungen schützen Seitenwandschutz für Pferdeanhänger bei Amazon kaufen oder Seitenwandpolster bei Amazon kaufen
- Rutschsichere Rampenmatten erleichtern das ein- und aussteigen zum Beispiel bei Nässe Rutschsichere Rampenmatte bei Amazon kaufen
- Anhängerkameras machen eine Überwachung der Pferde während der Fahrt möglich Anhänger-Kamera von Kerbl bei Amazon kaufen
Welchen Führerschein braucht man fürs Fahren mit Pferdeanhänger?
- Die Fahrerlaubnis der Klasse B erlaubt es, ein Kraftfahrzeug mit maximal 3500 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse – mit zusätzlichem Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse von 750 Kilogramm – zu fahren. Überschreiten Fahrzeug und Hänger gemeinsam die 3.500 Kilogramm nicht, darf der Hänger auch schwerer sein. Das reicht wenn überhaupt nur für ein sehr leichtes Gespann aus kleinem Pferdeanhänger und leichtem Zugfahrzeug. Wer mehr ziehen will, kann nach einer meist eintägigen Schulung aus Theorie und Praixs in zugelassenen Fahrschulen die Schlüsselzahl 96 eintragen lassen – ganz ohne Prüfung. Die zulässige Gesamtmasse aus Zugfahrzeug und Anhänger darf dann 4250 Kilogramm nicht übersteigen.
- Wer seinen Führerschein vor 1999 gemacht hat und somit Führerscheinklasse 3 besitzt, darf Gespanne bis zu zwölf Tonnen fahren, wenn das Zugfahrzeug ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen hat.
- Mit Führerschein Klasse BE ("Anhängerführerschein") können Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3.500 Kilogramm gezogen werden. Auto und Hänger dürfen zusammen maximal 7000 Kilogramm zulässige Gesamtmasse haben.
Welche rechtlichen Vorschriften gelten für Pferdeanhänger?
Anhängelast: Die Anhängelast ist das Gewicht, das ein Fahrzeug ziehen darf. Zum Gewicht des Anhängers kommt zusätzlich das Gewicht des Pferds sowie evtl. weitere Zulandung wie Sattel etc. Um die Anhängelast nicht zu überschreiten, ist es wichtig, das Gewicht des Anhängers und das Pferdegewicht zu kennen. Weil bei gebrauchten Hängern Anbauten des Vorbesitzers nicht einberechnet sind, kann das Gewicht hier stark abweichen. Tipp von Verlade-Profi Liane Klahn: Hänger beim Schrotthändler auf die Waage stellen.
Welches Gewicht dein Fahrzeug ziehen darf, kannst du in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter Punkt 0.1 und 0.2. nachlesen. Bei alten Fahrzeugschein stehen die Werte in Zeile 28 und 29. Für Pferdeanhänger gilt stets der höhere der beiden Werte, da Pferdeanhänger immer eine Bremse haben. Ungebremse Anhänger dagegen dürfen nicht ganz so schwer sein.
Zulässige Höchstgeschwindigkeit mit Pferdeanhänger: Pferdeanhänger mit grünem Kennzeichen dürfen maximal 80 km/h fahren und müssen alle zwei Jahre zum TÜV. Mit schwarzem Kennzeichen dürfen Hänger 100 fahren. Die 100er-Zulassung kann man beantragen, wenn man eine Anti-Schlinger-Kupplung und einen Stoßdämpfer hat. Die Anhängerreifen müssen dann alle fünf Jahre erneuert werden. Was bringt das? Wer auf einer Autobahnstrecke von 400 Kilometern im Idealfall konstant 80 km/h fährt, braucht ohne Pausen für die Distanz ganze fünf Stunden. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h verkürzt sich die Fahrzeit um ein Fünftel auf etwas angenehmere vier Stunden.
Darf man im Pferdeanhänger auch andere Dinge transportieren? Mal eben Umzugskisten in den Pferdeanhänger packen? Das geht, aber nur mit schwarzem Kennzeichen und entsprechender Zulassung. Hat der Anhänger ein grünes Kennzeichen, darf er als "Spezialanhänger" ausschließlich zum Transport von Pferden verwendet werden. Vorteil am grünen Schild: Du bist von der Kraftfahrzeug-Steuer befreit.
Achtung Bußgeld! International verschiedene Regeln zur Befestigung des Abreißseils: In Deutschland üblich, in der Schweiz verboten: Rund 460 Schweizer Franken kostet es, in der Schweiz mit einfach über die Kupplung gelegtem Abreißseil erwischt zu werden. Das Abreißseil muss durch eine Öse an der Kupplung geführt werden. Ist keine Öse vorhanden, muss nachgerüstet werden. Bei abnehmbaren Anhängerkupplungen muss das Abreißseil mit dem Fahrzeug verbunden sein. Auch in Österreich und den Niederlanden ist eine zusätzliche Sicherungsverbindung vorgeschrieben.
Welche Versicherungen sind für Pferdeanhänger erforderlich? Pferdeanhänger sind über die Kfz-Versicherung des Zugfahrzeugs versichert. Eine separate Pferdeanhänger-Versicherung ist nicht verpflichtend. Die Kfz-Versicherung des Zugfahrzeugs greift, solange der Pferdeanhänger angekuppelt ist und ausschließlich Pferde transportiert. Entstehen Schäden, während der Pferdeanhänger abgekuppelt ist oder andere Dinge transportiert werden, greift die Versicherung des Zugfahrzeugs aber nicht.
Achtung, wenn du den Pferdeanhänger verleihst: Sind der Halter des Fahrzeugs und des Pferdehängers nicht ein und dieselbe Person, so können bei einem Unfall (bei dem ein Dritter durch das Gespann geschädigt wird) gegebenenfalls beide Halter gegenüber dem Dritten gleichermaßen haften. Für den Fall, dass dein Hänger einmal von einem fremden Zugfahrzeug bewegt wird, solltest du für deinen Anhänger daher unbedingt eine Haftpflichtversicherung abschließen.
Sicher fahren mit dem Pferdeanhänger:
Ein besonnener Fahrstil ist Grundvoraussetzung, wenn man einen Hänger im Schlepp hat. Wenn du ein Pferd transportierst, denke immer daran: Dein Vierbeiner weiß nicht, was als nächstes kommt. Gib dem Pferd die Chance zu reagieren, und überrasche es nicht mit abrupten Fahrmanövern. Das heißt: sanft beschleunigen, frühzeitig und so sanft wie möglich bremsen.

Geht’s in eine Kurve, steuerst du diese an, als hättest du rohe Eier an Bord. Je enger die Kurve, umso mehr heißt es: runter vom Gas. Sonst drückt es die Vierbeiner mit Wucht gegen Mittel oder Seitenwand. Viele bekommen dann Angst, weil sie das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Gerade bei jungen oder transportunerfahrenen Pferden ist es wichtig, dass man den Vierbeinern das Reisen nicht durch eine ruppige Fahrweise verdirbt. Pferdewissenschaftlerin Professor Christine Aurich: "Wenn sich Pferde ständig mit größter Mühe ausbalancieren müssen, damit sie nicht im Hänger hin- und hergebeutelt werden, stresst das mehr als alle anderen Faktoren."
Acht Tipps zum sicheren Fahren mit Pferdeanhänger:
- Stell dir vor, dein Beifahrer wäre ein Bücherstapel: In Kurven darf der gedankliche Bücherstapel nicht umkippen und abruptes Bremsen ist tabu, sonst gibt’s Büchersalat. (Verraten hat uns den Trick Ausbilderin Corinna Lehmann.)
- Holprige Sache: Wenn du mit dem Fahrrad auf ein Schlagloch zufährst, bereitest du dich körperlich darauf vor. Ein Pferd im Hänger weiß dagegen nie, wann der nächste Rumpler kommt. Noch schwieriger abzufangen sind Seitwärtsbewegungen: Wankt der Hänger, stößt das Pferd gegen Seiten- und Trennwände. Mach deshalb bei holprigen Straßen lieber langsamer.
- Der Hänger schlingert: Du fährst an einem Lastwagen vorbei und dein Anhänger gerät durch den Luftzug ins Schlingern? "Sofort kurz abbremsen", rät ADAC-Fahrsicherheitstrainer Gerd Schulz. Bei geringerer Geschwindigkeit stabilisiert sich der Hänger.
- Hindernissen richtig ausweichen: Weiche mit dem Hänger niemals aus, ohne vorher abzubremsen. "Bremse auf etwa 30 Kilometer pro Stunde ab, bevor du kontolliert um das Hindernis lenkst", so Schulz. Je nach Situation musst du noch stärker verlangsamen.
- Gefahrenbremsung: Bevor du einen Aufprall riskierst, auch mit Hänger immer notbremsen! "Der Anhänger verhält sich bei einer Gefahrenbremsung ziemlich neutral", sagt Gerd Schulz. "Das Fahrzeug bleibt durch das ABS stabil, durch die Auflaufbremse wird der Anhänger mitgebremst."
- Enge Kurven nehmen: "Bremse noch auf der Geraden deutlich ab, und beschleunige lieber beim Herausfahren leicht", sagt Schulz. Bist du in der Kurve zu schnell, wird es gefährlich: Als Notmanöver müsstest du kurz stark bremsen. Der PKW bleibt stabil, aber der Hänger kann in solch einer Situation kippen.
- Schluss mit dem Chaos beim Rückwärtsfahren! Links, rechts, geradeaus? Kurze Regel: Soll der Hänger nach rechts, musst du nach links lenken. Das Hinterteil deines Autos bewegt sich dabei nach links und schiebt den Hänger so nach rechts. "Sobald sich der Hänger in die richtige Richtung positioniert hat, fährt man ihm hinterher", erklärt ADAC-Fahrtrainer Gerd Schulz. Heißt: Man lenkt in die andere Richtung, bis man gerade vor den Hänger kommt. Längeres Rangieren ist dabei völlig normal!
- Angenehm bremsen: Erhöhe den Druck von Anfang an gleichmäßig, statt zu zaghaft zu beginnen. Das verhindert starkes Nachbremsen. Doppelte Geschwindigkeit = 4-fache Fliehkraft. Je schneller du also in die Kurve fährst, umso heftiger zieht die Fliehkraft den Anhänger nach außen. Und: Je schärfer die Kurve, desto größer die Kräfte. Vorsicht besonders bei Nässe und Glätte!