Myler Bit
TYP: Olivenkopfgebiss mit leichter
Zungenfreiheit (Mundstück 04)
GEBISSWEITE: 11,5 bis 14,5 cm
GEBISSSTÄRKE: 11 mm
MATERIAL: Edelstahl
PREIS: rund 100 Euro
HERSTELLER: Pfima
DER HERSTELLER: Die leichte Aufwölbung soll die Zunge entlasten. Bei Zügeleinsatz soll sich das Gebiss auf die Zunge drehen und auf sie einwirken. Es hat eine gebogene Form und soll so Lippen und Laden vor Quetschungen schützen. Myler-Gebisse werden je nach Ausbildungsstand und Verhalten des Pferds ausgewählt: Dieses Gebiss soll sich für Jungpferde mit solidem Temperament und lernende Pferde eignen.
DIE DENTALPRAKTIKERIN: „Dieses relativ dünne Gebiss mit Zungenfreiheit übt punktuell stärkeren Druck auf die Laden aus“, so die Dentalpraktikerin. Füllt die Zunge das ganze Maul aus und wirkt als Polster, besteht wenig Gefahr, dass der Druck auf die Laden zu groß wird. Das Gebiss bietet fleischigen Zungen angenehm Platz. Blütigere Pferde haben dagegen oft schlankere Zungen. „Bei ihnen
sind die Laden außerdem kantiger.“ Ist die Zügelführung nicht fein genug, kann der Druck auf die sensiblen Laden bei solchen Pferden besonders unangenehm werden.
Komfortabel fürs Pferd: „Die Rolle ermöglicht es, die Zunge vor und zurück zu schieben, ohne irgendwo hängenzubleiben“, so Sudheimer-Köster. „Manche Pferde könnte das aber zu überaktivem Spielen verleiten.“
DIE TESTREITER: Die Testpferde suchten den Kontakt zum Gebiss, zeigten zum Teil aber die Tendenz, hinter dem Zügel zu gehen. Die Pferde kauten entpannt, öffneten bei Zügeleinwirkung oder stärkerer Anlehnung aber teilweise das Maul. Das Gebiss ermöglichte eine genaue Hilfengebung und
präzise Paraden. „Dadurch, dass es relativ dünn ist, ist eine ruhige Reiterhand nötig, sonst kann das Pferd überreagieren oder sich erst recht gegen das Gebiss sperren“, so Elke Potucek-Puscha.
UNSER FAZIT: Gut bei wenig Platz im Maul, liegt ruhig, erfordert aber eine sensible Einwirkung.
Golden Wings

TYP: Wassertrense, doppelt
gebrochen, seitliche Gebissplatten
GEBISSWEITE: 12,5 bis 14,5 cm
GEBISSSTÄRKE: 14 mm
MATERIAL: SWEET Kupfer
PREIS: rund 85 Euro
HERSTELLER: Stübben
DER HERSTELLER: Das Gebiss soll maulfreundlich sein, die Gebissplatten das Einklemmen der Maulwinkel verhindern. Zugleich sollen sie eine direkte Einwirkung von außen auf das Pferdemaul ermöglichen, die seitliche Führung und die Anlehnung an den
äußeren Zügel verbessern. Die Platten sollen so bei Biegungen und Wendungen unterstützen. Laut Hersteller nehmen auch junge Pferde das Gebiss sehr gut an.
DIE DENTALPRAKTIKERIN: Das Gebiss nahm nicht zu viel Platz im Maul ein und ließ auch einer dicken Zunge genug Raum. „Die seitlichen Platten verhindern, dass das Gebiss durchs Maul rutscht und können die Hilfen durch einen eher ,schiebenden‘ Impuls am äußeren Zügel präzisieren“, so Sudheimer-Köster. Bei stärker angenommenem Zügel würden die Gebissplatten mit dem Rand gegen breitere Unterkiefer drücken. „Kommen die Plattenränder von außen an die Zähne, ist das gerade bei Jungpferden problematisch,
die oft scharfkantige Zähne haben.“ Die Expertin rät: „Lassen Sie grundsätzlich die Zähne kontrollieren, bevor ein neues Gebiss
ins Maul kommt.“ Bei zierlicherem Maul lagen die Flügel weniger eng an und wirkten mit der ganzen Fläche ein. „Das Gebiss passt bei schmalem Kiefer am besten.“
DIE TESTREITER: Die Anlehnung war mit diesem Gebiss weniger konstant. Auch wenn die Pferde anfangs den Kontakt suchten, wurde die Anlehung im Laufe des Ritts unruhiger. Alle drei Pferde spielten viel mit dem doppelt gebrochenen Gebiss. Pferde, die ohnehin dazu neigen, zeigten hyperaktive Maulaktivität und kauten extrem.
UNSER FAZIT: Eignet sich eher für wenig kauende Pferde mit knappem Platz im Maul; sitzt besser an schmalen Kiefern als an kräftigen.














