Hufschuhe müssen perfekt sitzen. Nur dann können Pferde mit ihnen optimal laufen. Ab in den Laden, Hufschuh kaufen, anziehen, losreiten – so einfach ist es leider nicht. Das liegt vor allem an der Hufform. Um die Form der Hufe zu beurteilen, muss man sie von allen Seiten her betrachten. Einen aktuellen Hufschuh-Praxistest der neusten Modelle finden Sie in CAVALLO 9/2020, die es hier zu kaufen gibt.
Die Symmetrie der Hufe

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Symmetrisch: Solche Hufe erkennen Sie (A) von vorne. Ziehen Sie gedanklich eine Linie durch die Mitte des Hufs und klappen Sie die eine Seite auf die andere. Liegen die Ränder übereinander, sind die Hufe symmetrisch. Das gleiche Spiel funktioniert (B) von unten. Asymmetrisch: Diese Hufe zeigen sich ebenfalls (C) von vorne. Hier sind die beiden Hufhälften nicht deckungsgleich, sondern unterscheiden sich erheblich. Diese Ungleichheit ist auch gut (D) von unten zu erkennen.
Der Wandverlauf der Hufe

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Gerade: Der Wandverlauf ist die Strecke von Kronsaum bis Sohle – hier wie mit dem Lineal gezogen. Das erkennen Sie (A) von vorne und (B) von der Seite. Nicht gemeint ist, dass der Huf ganz gerade nach unten wächst.
Nicht gerade: Einen nicht geraden Wandverlauf erkennen Sie ebenfalls (C) von vorne. Die Strecke läuft unten etwas nach außen. Das zeigt auch (B) die Seite. Jedoch kann der Verlauf auch nur auf einer Seite nicht gerade sein.
Der Zehenwinkel der Hufe

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Spitz/Flach: Der Winkel beträgt weniger als 52 Grad. Hufe mit diesem Winkel haben meist kurze und untergeschobene Trachten (links).
Normal: Zum ideal geformten Huf gehören nicht nur Symmetrie und ein gerader Wandverlauf. Optimal wäre auch ein Winkel zwischen 52 und 57 Grad (Mitte).
Stumpf/Steil Der Winkel beträgt bei solchen Hufen mehr als 57 Grad. Die verschärfte Version eines Hufs mit steilem Winkel wäre ein Bockhuf (rechts).
Die Trachtenlänge der Hufe

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Kurz: Das hintere Drittel der Hufwand sind die Trachten. Die Seitenlinien sollten parallel sein. Kurze Trachten werden oft auch als niedrig oder flach bezeichnet (links).
Untergeschoben: Hier verlaufen in der Seitenansicht die vordere und die hintere Linie nicht parallel. Die Trachten des Hufs sind untergeschoben (Mitte).
Lang: Pferde mit langen oder hohen Trachten wirken, als hätten sie Stöckelschuhe an. Die Wände sind steil, der Winkel stumpf. Die Seitenlinien laufen oft parallel (rechts).
Tipp: So wird die Sohle korrekt gemessen
Bevor Sie Hufschuhe kaufen, müssen Sie den Huf korrekt ausmessen. Am besten mit Lineal oder Zollstock. Der Huf muss frisch ausgeschnitten sein. Nehmen Sie dazu den Huf auf. "Stellen Sie ihn auf keinen Fall auf ein Blatt Papier und umranden das Horn. Das ist zu ungenau", sagt Bernd Jung. Um die Länge zu ermitteln, messen Sie von der Zehenspitze bis zur breitesten Stelle des Strahls – nicht bis zum Trachtenende. Nur so sind untergeschobene Trachten zu berücksichtigen. "In den wenigsten Fällen liegen Trachtenenden und die breiteste Stelle des Strahls auf einer Linie", sagt Jung. Die Breite des Hufs erhalten Sie, indem Sie den Zollstock an der breitesten Stelle des Hufs anlegen.

Glaser
Noch mehr Tipps zur Anpassung, sowie unseren Hufschuh-Test aus CAVALLO 7/2011 finden Sie hier.