Uwe Weinzierl: "Weil ich das genauso, wie es im Fernsehen zu sehen war, bei jedem Verladetraining mache, zu dem ich gerufen werde."
"Die Stute hat als ehemaliges Schulpferd gelernt, dass man die Spielregeln jederzeit verletzen darf, weil die Menschen ihre Wünsche andeuten, aber nicht in der Lage sind, sie auch durchzusetzen. Man kann es auf die Kurzformel bringen: Sierra hatte ein Respektsproblem."
"Ich werde es genauso weitermachen."
"Ich sage, dass das keine Kritik ist, sondern die Feststellung einer Tatsache. Das Knotenhalfter ist ein gängiges Hilfsmittel beim Pferdetraining, das durch kurze, impulsartige Rucke die Aufmerksamkeit des Pferdes zum Menschen lenkt, damit eine konstruktive Kommunikation stattfinden kann."
"Wenn es so gewesen wäre, wie die Kritiker vermuten, schon. Ich benutze in der Situation allerdings eine übliche Technik, die völlig ungefährlich ist. Das haben wir in einem älteren Erklär-Video inzwischen auch noch einmal deutlich gemacht." (Anm. d. Redaktion: Das gemeinte Erklärvideo ist aktuell auf der Facebook-Seite von "Die Pferdeprofis" zu sehen)
"Kein Pferd geht gerne in den Hänger, die meisten lernen es mit mehr oder weniger ruppigen Methoden. Ich werde immer nur gerufen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und meistens dort schon lange herumliegt. Wir arbeiten nach dem Grundsatz: Mach das erwünschte Verhalten bequem, das unerwünschte unbequem. Einem Pferd, das sich sehr erfolgreich über einen längeren Zeitraum widersetzt hat, muss man den Platz vor dem Hänger unangenehm machen. Mit erlernter Hilflosigkeit hat das nichts zu tun."
"Alles, was ich von einem Pferd möchte, bereite ich durch Bodenarbeit vor. Mit Sierra war es so wie in jedem anderen Fall auch. Nach einem kurzen Kennenlernen und dem Erklären der drei Spiele (streicheln, weichen auf physischen Druck, weichen auf rhythmischen Druck) verlade ich ein Pferd und gehe beim ersten Mal noch mit auf die Rampe. Die nächste Stufe ist, das Pferd dazu zu bringen, selbstständig in den Hänger zu gehen, ohne dass der Mensch die Rampe auch nur betreten muss. Das höhere Level besteht dann darin, das Pferd aus größerer Entfernung mit einem sieben Meter langen Seil zu verladen und in größerer Geschwindigkeit, d.h. im Trab. Hierbei stehe ich immer noch gut sichtbar für das Pferd neben dem Pferd. Dann nehme ich zwei Seile und führe das Pferd in den Hänger, indem ich hinter ihm gehe (Kutschfahrerposition). Wenn das Pferd das ohne Schwierigkeiten bewältigt, setze ich mich auf das Pferd und dann macht es für das Pferd kaum noch einen Unterschied. In der gleichen Weise trainieren wir das Pferd am fahrenden Hänger. Bei entsprechender Vorbereitung ist es ein Kinderspiel, besonders wenn man über eine Gelassenheit und ein Temperament wie Sierra verfügt."
"Ich nehme überhaupt nur Pferde zur Ausbildung an, wenn die Menschen sich bereit erklären, sich an der Ausbildung zu beteiligen. Die Besitzerin war mehrmals bei uns vor Ort und hat intensiv gelernt, was Horsemanship-Techniken sind. In Abständen von zwei bis vier Wochen bekomme ich von ihr Videos und Nachrichten, wie glücklich sie jetzt mit Sierra ist und wie sicher der Umgang jetzt ist."
"Sie können in der Fernsehsendung sehen, dass ich der Besitzerin einen Helm angeboten habe, so wie auch meine Kollegin einen Helm getragen hat. Erwachsene Menschen dürfen ihre Entscheidungen selbst treffen. Ich selbst reite ohne Helm. Auch das habe ich im Fernsehen gesagt."
"Man kann in einer Sendung, die 50 Minuten dauert, nicht alles im Detail zeigen. Entscheidend ist, dass die wesentlichen Schritte des Trainings zu sehen sind und erklärt werden. Das ist meiner Meinung nach gelungen."
"Ich stehe in sehr gutem und regelmäßigem Kontakt zu der Produktionsfirma, die inhaltlich hinter mir steht, was die gezeigten Fälle und die Kritik daran angeht."
"Mir hat die Arbeit mit den Pferden, den Besitzer:innen und dem Fernsehteam großen Spaß gemacht! Ich würde mich freuen, im nächsten Jahr weiterzumachen."
"Ich bin ja kein Neuling im medialen Zirkus. Ich bin es gewohnt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und meine Meinung kundzutun. Das macht auch mal Ärger. Meine NDR-Doku, die vor einigen Jahren ausgestrahlt wurde, hat ebenfalls polarisiert. Neben viel positivem Feedback gab es auch damals anonyme Beschimpfungen. Wissen Sie, ich habe eine tolle Frau, die auch als Pferdetrainerin arbeitet. Ich habe ein tolles Team um mich versammelt. Wir haben einen fantastischen Betrieb, den wir mit großer Leidenschaft betreiben. Die richtigen Leute kommen zu uns und die falschen bleiben weg. Konstruktive Kritik ist immer willkommen. Und vom Rest lasse ich mir nicht so leicht den Tag versauen."