Tierquälerei auf Hof im Kreis Warendorf
Pferde aus Stall in Oelde brutal geschlagen

Videos zeigen, dass Pferde auf einem Reiterhof in Oelde brutal geschlagen wurden. Die Polizei und das Veterinäramt des Kreises Warendorf haben die 15 Pferde des Hofes von dort weggebracht. Das Kreisveterinäramt erstattete Strafanzeige wegen Tierquälerei.

Pferd in Panik am Anbinder
Foto: Symbolfoto: Rädlein

Die Videos zeigen brutale Szenen: Ein Pferd steht angebunden im Stall an einer Mauer, ein Mann schließt das Tor des Gebäudes, greift eine Schaufel und beginnt, brutal auf das Pferd einzuschlagen. Die Schaufel trifft den Fuchs mit voller Wucht an Flanke, Rücken, Kruppe und Kopf, mit der Kante der Schaufel schlägt der Mann das Tier von unten in den Bauch. Ein zweites Video zeigt, wie der gleiche Mann ein braunes Pferd mit einer Mistgabel schlägt und sticht. Beide Pferde drücken sich zeitweise an die Wand und krümmen sich unter den Schlägen, versuchen mit gesenktem Kopf oder durch Umherlaufen, den Schlägen auszuweichen. Die Tiere wirken dem Mann vollständig ausgeliefert und zeigen keine Gegenwehr. Ein Foto zeigt zudem ein Pferd im Stall mit eng nach untem gebundenem Kopf, stundenlang sollen Pferde so festgebunden worden sein.

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Aufgenommen hat die Szenen eine heimlich im Stall angebrachte Kamera, das WDR-Fersehen veröffentliche Ausschnitte daraus (Link zu den Videos bei WDR). Eine Reitlehrerin hatte auffälliges Verhalten der Pferde im Stall bemerkt und die Anbringung der Kamera veranlasst, wie der WDR berichtet. Die Videos stammen aus den vergangenen Wochen. Am Dienstag wandte sich die Frau damit an das Kreisveterinäramt Warendorf, das Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattete. Mitarbeiter des Kreises und die Polizei holten am Mittwochmorgen alle Pferde weg vom Hof und brachten sie auf anderen Betrieben unter.

Der Täter war Pferdezüchter und schon lange im Pferdesport tätig

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres erhielt der Kreis Warendorf Hinweise auf Tierquälerei auf dem Pferdehof, konnte damals jedoch keine Verletzungen bei den Pferden feststellen, die Misshandlungen bewiesen. Laut WDR-Lokalzeit-Beitrag sei den Behörden nun schnell klar gewesen, um wen es sich bei dem Täter handle. Andreas Witte vom Veterinäramt Kreis Warendorf dazu im Video: "Das ist kein Unbekannter, in vergangenen Zeit hat der auch viele Preise gewonnen." Der Züchter und Reitstallbetreiber sei schon "sehr sehr lange im Pferdesport tätig", so Witte.

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4 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023