Die mehrfach wegen Tierquälerei verurteilte einstige Weltcupfinalistin Christine W. (CAVALLO berichtete) wurde in der vergangene Woche bei der Arbeit am Boden von einem Pferd getreten. Die Verletzungen waren so schwer, dass die Dressurtrainerin, wie jetzt bekannt wurde, den Unfall nicht überlebt hat.
Christine W. einst in Norddeutschland tätig, verlegte nach ihrer Verurteilung ihre reitsportlichen Aktivitäten nach Dänemark und später ins Rheinland. Dort fiel sie erneut durch ihre tierquälerischen Trainingsmethoden auf. In Bonn wurde sie von einer engagierten Tierärztin angezeigt, die dokumentieren konnte, dass die bei Christine W. im Training befindlichen Pferde vernarbte Striemen auf der Hinterhand hatten. Christine W. kam aufgrund starker Kopfverletzungen ums Leben.
Der Fall Christine W. - Hintergrund
Die Methoden der Dressurtrainerin Christine W. galten seit Langem als umstritten. In einem gerichtlichen Prozess im Jahr 2008 sollte geklärt werden, wo die Grenze zwischen Tiertraining und dem Quälen von Wirbeltieren liegt. Christine W. war sich damals keiner Schuld bewusst. Sie empfand ihre Art des Pferdetrainings als "streng" aber nicht ungewöhnlich.
Das Amtsgericht Plön (Schleswig-Holstein) hatte die gebürtige Deutsche bereits im September 2007 wegen des Einsatzes von Peitsche, Sporen und Schlaufzügel mit einem beruflichen Tierumgangsverbot belangt.
Im zugehörigen Prozess vor dem Landgericht in Kiel, legte die ehemalige Weltcup-Reiterin überraschend ein Geständnis ab. Das Gericht legte 2008 eine Strafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung fest. Das Gericht sprach außerdem ein dreijähriges Tierhaltungsverbot aus und untersagte Christine W. gleichzeitig den berufsmäßigen Umgang mit Pferden mit Ausnahme des Pferdehandels. Privat drufte die Dressurausbilderin weiterhin reiten. Die Dressurreiterin war dagegen in Berufung gegangen, zog den Revisionsantrag nun aber zurück.




