Verbindung zum Pferdemaul
Wie gleichmäßig ist die Verbindung zum Maul?
Gelb: Die meiste Zeit über konstant. Bei Übergängen oder in Wendungen hängen die Zügel manchmal durch oder sind kurzzeitig unter Spannung.
Grün: Die Zügelverbindung fühlt sich stets an wie ein Gummiband – weich, federnd und gleichmäßig.
Rot: Mein Pferd benutzt die Zügel als fünftes Bein. Es stützt sich auf dem Gebiss ab. Nach dem Reiten habe ich schwere Arme.
Reaktion auf treibende Hilfen
Ein Pferd, das am Zügel geht, reagiert prompt auf treibende Hilfen. Verlängern Sie daher die Tritte im Trab. Was tut Ihr Pferd?
Grün: Es nimmt meine treibenden Hilfen willig an, zieht nach vorne und vergrößert seine Tritte deutlich.
Gelb: Es reagiert verzögert. Ich habe das Gefühl, es tritt nicht mehr unter, wird eiliger. Die Anlehnung wird unstet.
Rot: Es reagiert nicht auf meine treibenden Hilfen. Teilweise hebt sich das Pferd heraus oder rollt sich ein.
Pferdegenick in Wendungen
Reiten Sie Links- und Rechtsvolten. Was sehen Sie vom Sattel aus, wenn Sie aufs Pferdegenick schauen?
Rot: Die Ohren sind nicht mehr auf einer Höhe, ich sehe eine Maulspalte deutlich. Der Hals ist verdreht.
Gelb: Die Ohren kippen etwas zur Seite. Der Mähnenkamm bewegt sich nicht.
Grün: Ich sehe den Genickriemen des Reithalfters. Die Ohren bleiben auf einer Höhe, der Mähnenkamm kippt leicht nach innen.
Pferde-Rücken
Wie fühlt sich der Pferderücken in Schritt, Trab und Galopp an?
Grün: Ich habe das Gefühl, dass die Energie von hinten nach vorne fließt. Alle drei Gangarten sind weich. Das Pferd bleibt im Takt.
Rot: Der Rücken fühlt sich fest an, ich spüre keine weichen Bewegungen. Mein Pferd gerät teils aus dem Takt, etwa im Trab.
Gelb: Ich spüre im Rücken wenig Bewegung. Den Takt behält mein Pferd.
Schaum am Maul
Wie sehen das Maul Ihres Pferds und das Gebiss nach dem Reiten aus?
Gelb: Am Gebiss ist sehr viel weißer Schaum zu sehen.
Rot: Das Pferdemaul ist komplett trocken. Es ist überhaupt kein Schaum zu sehen.
Grün: Rund ums Gebiss hat sich auf beiden Seiten des Pferdemauls ein feiner, weißer Schaum gebildet.
Auflösung
Überwiegend Grün: Herzlichen Glückwunsch – Ihr Pferd hat nicht nur Kopf und Hals in der richtigen Position, sondern tritt auch reell ans Gebiss heran. Das spricht für eine gute Ausbildung und für Losgelassenheit. Denn nur Pferde, die sich entspannt unterm Reiter bewegen, gehen wirklich gut am Zügel. Wollen Sie Ihre Hilfengebung noch weiter verfeinern? Dann verringern Sie etwa den Zügeleinsatz so, dass Sie Übergänge nur über den Sitz reiten. Ziehen Sie etwa beim Übergang von Trab zu Schritt den Bauchnabel nach innen und atmen Sie bewusst aus. Versuchen Sie die Zügel wirklich nur zu benutzen, wenn das Pferd auf die Gewichtshilfe alleine nicht reagiert.
Überwiegend Gelb: Sie sind mit Ihrem Pferd auf dem richtigen Weg. An ein paar Feinheiten sollten Sie noch feilen, damit Ihr Pferd gut am Zügel geht. Dafür muss etwa der Rücken locker schwingen und sich aufwölben; dann kann das Pferd mit den Hinterbeinen unter den Schwerpunkt fußen. Dafür reiten Sie Schenkelweichen und lassen Ihr Pferd im Schritt übertreten. Das dehnt über den großen Kruppenmuskel – der am Oberschenkelknochen ansetzt – auch die über die Rückenfaszie verbundenen Rückenmuskeln. Der Pferderücken wird effektiv gelockert. Zudem fördern Schenkelweichen und Übertreten die Schenkelreaktion. Achten Sie auf eine ruhige Zügelführung.
Überwiegend Rot: In punkto Anlehnung gibt es noch Verbesserungspotenzial. Damit Ihr Pferd am Zügel geht, muss es sich selbst tragen, willig auf Hilfen reagieren und sich taktsicher und ausbalanciert bewegen. Claudia Butrys Tipp: Übergänge. "Die verbessern Schenkelgehorsam und Durchlässigkeit." Achten Sie darauf, weich mit den Zügeln einzuwirken und geschmeidig im Sitz mitzugehen. Weiterer Tipp: Arbeiten Sie viel auf gebogenen Linien. Vor allem das Reiten auf einer Acht gymnastiziert das Pferd gleichmäßig.