Faszination Freiheitsdressur: Pferde mit leisen Tönen und leichten Signalen frei zu dirigieren, ist ein Traum. Pferdetrainerin Kenzie Dysli beweist, dass er sich mit dem Feeling für die eigene Körpersprache erfüllt. Hier gibt es die Trainings-Tipps vom Profi!
Redaktion CAVALLO / Ana Springfeldt
01.06.2012
Vorhandwendung mit hohem Bein I
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Die Vorhandwendung mit hohem Bein kann Wunder bewirken: Das Pferd bewegt sich koordinierter und konzentriert sich besser. Kenzie Dysli zeigt, wie‘s geht. Für diese Vorhandwendung muss das Pferd seine Vorderbeine heben können. Dazu touchiere ich sein Bein. Hebt es das Bein an, höre ich auf. Will das Pferd den Huf absetzen, touchiere ich erneut. Das übe ich in kurzen Reprisen, bis das Pferd sein Bein hochhalten kann.
Vorhandwendung mit hohem Bein II
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Viele Pferde haben Probleme, das Vorderbein oben zu behalten, wenn ich sie zum Weichen an der Hinterhand auffordere. Ich touchiere das Bein dann erneut und lobe erst, wenn das Pferd es hebt. Nur so lernt das Tier, dass es bei gehobenem Vorderbein weichen soll. Dann mache ich an der Hinterhand weiter.
Weichen
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Kenzie fordert Jamil zunächst durch Fingerzeig zum Weichen auf. Dann baut sie Druck auf, indem sie am Seil schüttelt. Sie hört damit auf, sobald das Pferd einen Schritt rückwärts macht. Dann lobt sie Jamil sofort. „Das Timing ist absolut wichtig“, sagt Kenzie.
Entspannen
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Kenzie steht entspannt vor dem Pferd. „Ich muss durch meine Körperhaltung ,Pause‘ signalisieren“, erklärt sie. Das Führseil sollte locker durchhängen. „Solche Pausen sind mehr als eine Belohnung. Sie geben dem Pferd die Zeit, um etwas zu verarbeiten.“
Kommen lassen
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Kenzie duckt sich ein wenig und geht rückwärts, um Jamil zum Folgen zu animieren. Dabei vermeidet sie direkten Augenkontakt zum Pferd. „Im Prinzip ist das die umgekehrte Hilfe zum Rückwärtsweichen.“
Stoppen
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Jamil soll mit Kenzie auf Schulterhöhe stoppen. Sie unterstützt ihn zunächst, indem sie ihm die Gerte locker vor die Brust hält. Später soll er nur noch auf ihre Körperhaltung reagieren.
Magda Bayer-Dysli
Kenzies Mutter Magda Bayer-Dysli leitet seit der Trennung von Jean-Claude das Reitzentrum in Villamartin. Sie selbst reitet und unterrichtet Doma Vaquera. Für Urlaubsgäste organisiert sie mehrtägige Geländeritte. Magda ist Kinesiologin und Heilpraktikerin. Kontakt: www.dysli.net
Jean-Claude Dysli
Einen Steinwurf von der Hacienda entfernt, lebt Kenzies Vater Jean-Claude Dysli, der zu den Begründern der Westernreitszene in Europa zählt. Der Schweizer importierte in den 1960er Jahren die ersten Quarter Horses nach Europa und ist ein Meister der altkalifornischen Westernreitweise. Kontakt: www.jcdysli.de