Spektakulärer Fall: Narbe heilt mit Massage
Ein Wallach war am Weidetor hängengeblieben und hatte sich den Muskel am Hinterbein abgerissen. "Verwundete Muskeln schmerzen stark, da viele Nerven hier durch laufen", erklärt Katrin Obst. Sie arbeitete mit dem Tierarzt zusammen. Der Doc nähte die Wunde. Als sich das Gewebe wieder verbunden hatte, zeigte Katrin Obst der Pferdebesitzerin Massage-Techniken für die Narbe. "Dadurch lösen sich Verklebungen. Das Gewebe bleibt langfristig beweglich. Heute ist von der Verletzung nichts mehr zu sehen."
Was für ein Wirbel!
Am Brustbein setzen viele Muskeln an. Von dem Knochen aus teilen sie sich in mehrere Richtungen. Da das Fell so verläuft wie der darunter liegende Muskel, haben Pferde an der Brust einen Wirbel.

Massage-Tipp: Muskeln ausstreichen
Katrin Obst rät: Streichen Sie vor dem Training mit der ganzen Handfläche die Muskeln des Pferds aus. Arbeiten Sie immer in Fellrichtung. Das Fell verläuft so wie der Muskel darunter. Jeder Muskel wird von Blutgefäßen versorgt. Ausstreichen bereitet das Gewebe auf die Belastung beim Reiten vor und regt die Durchblutung an. Teilen Sie sich gedanklich das Pferd für die Massage in vier Abschnitte: Hals, Schulter, Sattellage und Kruppe. In dieser Reihenfolge streichen Sie dann die Partien aus. So macht es auch die Physio-Expertin.
Hier bitte kraulen
Kennen Sie den Kraul-Hotspot Ihres Vierbeiners? "Wenn Pferde sich gegenseitig kraulen, knabbern sie sich am Widerrist", sagt Katrin Obst. Wellness am Widerrist steht also hoch im Kurs. Der Grund: Dort setzen viele Muskeln der Vorhand an, die oft verspannt sind.
Wissen in 5 Sekunden
Muskeln sind über Sehnen mit Knochen verbunden. Verkürzen sie sich, bewegt sich der Knochen. Das kann man sich wie bei einer Marionette vorstellen. Die Muskeln sind wie die Fäden.
Rund 55 Prozent der Körpermasse bestehen aus Muskeln. Sie sorgen für Bewegung.