Ideen für den Stallbau

Ideen für den Stallbau
Bau’s dir selbst!

Zuletzt aktualisiert am 20.10.2021
Bau’s dir selbst!
Foto: Böke

Offenställe oder Auslaufflächen lassen sich nämlich super aufpeppen – etwa indem man Räume besser strukturiert oder das Pferdeleben mit kleinen Handgriffen angenehmer gestaltet. Wir haben uns bei Stallbesitzern umgehört und ihre Tricks bezüglich Umbau gesammelt.

Doch Achtung: Die Projekte sind alles maßgeschneiderte Lösungen für die jeweiligen Stall-Gegebenheiten. Eine Garantie, dass das auch woanders gelingt, gibt es nicht; es gibt auch unter Pferden Zerstörungskünstler, die das stabilste Baumaterial niedermachen. Deshalb: Nehmen Sie die Ideen als genau solche, die Sie dann für Ihren Stall auf Herz und Nieren prüfen.

Aussichtshügel und Wasserstelle

Wasserstellen erfreuen im Sommer, Hügel sorgen für Aussichtspunkte und Struktur – und beides lässt sich gut zusammen umsetzen.

Wichtig: Ob Wasserfurt oder Hügel, ab einer gewissen Größe gilt ein solcher Eingriff als "bauliche Anlage". Genehmigungsfrei sind die je nach Landesbauordnung nur bis zu einer bestimmten Größe. Checken Sie daher unbedingt vorab, ob Sie eine Genehmigung benötigen oder nicht!

Erfahrung aus der Praxis: Gerade Wallache bauen Hügel gerne in ihre Spiele ein, so die Erfahrung von Dr. Tanja Romanazzi. Sie managte jahrelang den Offenstall Gut Heinrichshof bei Dresden. An der Heinrichsdorfer Wasserstelle schieden sich die Pferdegeister: Seepferdchen plantschen gerne darin, andere mieden die Wasserstelle, erzählt Dr. Tanja Romanazzi.

Unser Tipp: Beginnen Sie mit der Wasserstelle; den Aushub können Sie dann gleich für den Erdhügel verwenden.

Bauanleitung für die Wasserstelle: Für die Bauarbeiten benötigen Sie einen Radlader. Heben Sie die Stelle damit aus. "Je größer die Wasserfläche, desto günstiger verhält es sich mit der Wasserqualität", rät Dr. Tanja Romanazzi. In punkto Tiefe sollten Sie nach den Pferden gehen, die im Stall leben: Das Wasser sollte den kleinsten Exemplaren unter ihnen ungefähr bis zum Karpalgelenk reichen.

Romanazzi

Die ausgehobene Wasserfurt füllt sich im Laufe der nächsten Wochen und Monate alleine durch Regenwasser. In Regionen mit lehmhaltigen Böden braucht man in der Regel keine Abdichtung. Die zu Beginn noch offenen Poren verschließen sich oftmals von alleine nach und nach. Das könne man in jedem Fall erst einmal ein halbes Jahr lang austesten, so Romanazzi. "Wir dachten erst, die Furten sind nicht dicht, aber mit der Zeit wurde es besser." Meistens verdichten die Pferde mit dem Durchlaufen den Boden noch mehr. Bei durchlässigem Sandboden hilft eine Teichfolie, die oben und unten mit Fleece geschützt wird und mit einer Sandschicht zusätzlich beschwert und geschützt.

Ob befestigt oder unbefestigt, Dr. Romanazzi rät, ein Drittel der Wasserfläche auszuzäunen und mit Schilf zu bepflanzen. Das sorgt für bessere Wasserqualität und bietet einen natürlichen Lebensraum für weiteres Getier.

Bauanleitung für den Hügel: Auch für den Erdhügel brauchen Sie einen Bagger oder Radlader. "In jedem Fall empfiehlt sich das Bauvorhaben im Frühjahr vorzunehmen, dann kann die aufgeschüttete Erde sich noch setzen und verdichten, bevor die regenreichere Jahreszeit kommt",", erklärt Dr. Tanja Romanazzi. "Wir hatten einen Hügel, den wir nur aufgehäuft haben und dann unbehandelt stehen ließen. An dem haben die Pferde die Gestaltung übernommen."

Romanazzi

Anders auf dem Hügel, der als Weg im Paddocktrail genutzt wird: "Der wird im Herbst mit dem Radlader nachverdichtet, und dann der Übergang mit Schotter oder Paddockrastern befestigt", sagt Dr. Romanazzi. Hat man die Möglichkeit, am Hügel einen kleinen Teil am Rand auszuzäunen und vor den Pferden zu schützen, so kann man damit heimischen Wildbienen, die im Boden nisten, einen Lebensraum anbieten. Wildbienen suchen gerne wenig bewachsene, offene Bodenstellen, am liebsten Hanglagen in besonnter Lage.

Traktorreifentreppen

Wer keinen Erdhügel aufschütten, aber für eine kleiner Erhöhung im Stall sorgen will, baut ein Podest aus Traktorreifen.

Erfahrung aus der Praxis: Yvonne Katzenberger beobachtete in ihrem Offenstall, dass Pferde das Podest gerne annahmen; einige Tiere stehen ganz, andere nur halb darauf.

So geht’s: Alte Traktorreifen bekommt man oft beim Landwirt, wenn man nett fragt. Yvonne Katzenberger säuberte ihre Reifen zuerst mit einem Dampfstrahler. Dann platzierte sie sie mithilfe ihres Traktosr nebeneinander auf dem Paddock. Gefüllt sind die Reifen – wie auch die Lauffläche ihres Stalls – mit Hackschnitzeln aus einer Sägemühle. Hackschnitzel gibt es oft auch bei Landwirten, die eine Hackschnitzelheizung betreiben. "Achten Sie auf hochwertige Hackschnitzel, möglichst ohne Rinde und natürlich aus ungiftigen Holzsorten, etwa Fichte. Man sollte sich auch nach dem Ursprungsort der Hackschnitzel erkundigen, um auszuschließen, dass sie nicht mit Gift behandelt sind."

Katzenberger

Wichtig: Die Reifen müssen bis oben befüllt werden, damit Pferde nicht darin hängen bleiben. Prüfen Sie das regelmäßig, wenn möglich täglich, und füllen Sie, wenn nötig, Material auf.

Trailpfad mit Totholzhecke

Ein Trailpfad bietet Pferden neue (An-)Reize, eine Totholzhecke dient als Knabbergelegenheit. Warum nicht beides kombinieren?

Erfahrung aus der Praxis: Ein Teil des Trailpfads im Stall "Little Bullerbü" von Yvonne Katzenberger wurde mit einer Totholzhecke kombiniert. Der Trailpfad sorgt aufgrund unterschiedlicher Untergründe und quer liegender Stämme für eine bessere Körperwahrnehmung; an der Hecke können die Tiere knabbern. "Ich fülle die Hecke ­einmal jährlich auf und muss täglich etwas aufräumen", sagt Yvonne Katzenberger.

Wichtig: Verwenden Sie für die Totholzhecke nur Hölzer, die für Pferde ungiftig sind. Überstehende Zweige, an denen sich die Tiere verletzen könnten, müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden; Yvonne Katzenberger macht dies fast täglich.

So geht’s: Der Trailpfad in Yvonnes Katzenbergers Stall ist rund 350 Meter lang und 2,50 Meter breit. Der Weg ist befestigt: Dafür tragen Sie mit dem Traktor rund 20 Zentimeter Oberfläche ab, füllen anschließend Schotter auf und verdichten die Fläche. Yvonne Katzenberger wollte einen wetterfesten und trockenen Weg haben: Deshalb hat sie auf dieser Fläche Paddockrasterplatten verlegt und diese mit Rundkies verfült. In unregelmäßigen Abständen platzierte sie dann dickere und dünnere Äste bzw. Baumstämme so, dass die Pferde ihre Beine auf unterschiedliche Höhe anheben müssen, um darüber steigen zu können. Vor und hinter den Baumstämmen legte sie Weichbodenmatten und feste Outdoormatten mit Noppen aus. Paddockbefestigung und die Befüllung stammen aus dem Fachhandel, was den Bau kostenintensiv macht – aber auf Jahre haltbar ist. Die Outdoormatten gibt es als Stallzubehör oder von Outdoor-Veranstaltern. Die Weichbodenmatten sind relativ teuer und im Fachhandel für tierischen Therapiebedarf erhältlich. "Oder man hat den heißen Draht zu einer Schule, die ihre alten Turnmatten loswerden möchte – die wären natürlich ideal", meint Yvonne Katzenberger.

Katzenberger

Eine Seite des Trailpfades wird durch eine Totholzhecke begrenzt, die den Pferden viel Material zum Knabbern bietet. Für die Hecke setzen Sie zunächst eine Reihe Pfosten direkt an den Trailpfad, mit einem Abstand von ca. 1 bis 1,50 Meter zueinander. Etwa 40 bis 60 Zentimeter hinter diese Pfosten kommt eine weitere Reihe Pfosten. Alle Pfosten sollten ca. 80 Zentimeter tief in den Boden gesetzt werden. Die erste und zweite Reihe verschrauben Sie dann mit einigen Hölzern als fest Verbindung. Darauf achten, dass die Schraubenenden tief ins Holz eingelassen sind! Nun können Sie die Pfostenreihe füllen: etwa mit Haselnuss-, Kirsch- oder Apfelbaum-Ästen. Geeignet sind alle Hölzer, die fürs Pferd ungiftig sind (das gilt auch für die Pfosten). Das Füllmaterial bekommen Sie etwa von Obstbauern, sobald diese ihre Bäume schneiden.

Extrabreite Heu-Raufe

Extrabreite Heuraufen bieten nicht nur bequeme Fressmöglichkeiten, sondern dienen auch als Unterstand.

Erfahrung aus der Praxis: Sind Pferde täglich draußen, brauchen sie einen Witterungsschutz, um sich bei Regen oder sommerlichen Temperaturen unterstellen zu können. Warum so einen Unterstand nicht gleich mit einer Futterraufe verbinden, indem die Heuraufen extrabreit angelegt werden?

Wichtig: Checken Sie vorab, ob Sie eine solche Raufe genehmigungsfrei errichten dürfen. Je nach Bundesland gibt es hier unterschiedliche Bauvorschriften.

So geht’s: Grundlage sind fertige Heuraufen, etwa für Rundballen oder große Quaderballen (2 auf 3 Meter). Ein Dach ist nicht nötig. Bauen Sie die Raufe zunächst am gewünschten Ort auf; die Außenmaße können Sie dann per Farbspray auf dem Boden markieren. Mit dem Radlader heben Sie die Raufe dann zur Seite und machen sich an den Aushub: Mit Bagger oder Radlader heben Sie an den vier Ecken die Erde aus.

Böke

In den Löchern können Sie dann Betonfertigteile versenken, die als Grundlage für die Stützpfeiler dienen. Alternativ eignen sich auch alte 200-Liter-Fässer. Heben Sie die vier Balken für die Dachkonstruktion in die Fertigteile oder Fässer, richten Sie diese aus und betonieren Sie sie anschließend ein. Auf die Stützen kommen dann Trägerbalken für das Dach; dafür können Sie etwa zu Wellblech greifen. Ideal ist eine Höhe von mindestens 3 Metern; auf jeder Seite sollte die Raufe mindestens 3,50 Meter überstehen. So sind Pferde auch bei Regen gut geschützt.

Clevere Heustationen

Heu nach Belieben? Das können Sie mit selbst gebauten Heustationen problemlos möglich machen.

Erfahrung aus der Praxis: Eva Boenisch und ihr Mann Andreas Schniggendiller wollten ihren Pferden Zugang zum Heu ermöglichen. Weil sie Heunetze nicht überzeugten und die fertigen Raufen ihnen zu viel Platz raubten, entwarfen sie selbst Raufen: zum einen fest installierte Fressmöglichkeiten an der Wand, zum anderen mobile Heuraufen, die sie etwa auf die Winterweide verlegen können. "Bei den festen Raufen entfällt das lästige Stopfen der Netze", freut sich Eva Boenisch. "Die mobile Variante ermöglicht es uns, weitere Fressplätze zu schaffen, sodass alle Pferde stets ans Futter kommen."

Wichtig: Die Maschenweite in beiden Raufen muss schmal genug sein, damit kein Huf hindurch passt. Sonst kann das Pferd hängen bleiben. Empfehlenswert sind Größen um acht bis zehn Zentimeter.

Anleitung für die Wandraufen: Für die Raufen verwendeten die Pferdebesitzer sogenannte Doppelstabmatten. Die sehen aus wie ein Gitter und sind im Baumarkt erhältlich. Tipp: feuerverzinkte Stabmatten wählen, die nicht rosten.

Höchstetter

Die Gitter wurden dann um ein dickes Kantholz vorsichtig in Form gebogen, damit keine scharfen Ecken und Kanten entstehen. "Das Biegen war die größte Mühe", erzählt Eva Boenisch, da die Gitter an sich schon sehr starr sind. In der Front an der Stelle, an der es gebogen werden sollte, flexten die zwei ein Gitterteil der jeweils doppelten Quervergitterung heraus, um es leichter zu biegen. Das flache Gitter wurde durch das Biegen zur etwa 30 Zentimeter tiefen Raufe, links und rechts sowie am unteren Ende gleichmäßig geformt. Dann haben die zwei die Raufenform ausgemessen und an die Backsteinwand einen Rahmen aus Holzdachlatten angeschraubt. Mit Lochplattenwinkeln haben sie dann das Gitter an die Holzlatten geschraubt. Die vordere obere Kante der Raufe wurde innen und außen mit je einer Holzplatte verschraubt, um die obere Holzklappe halten zu können und um die gebogenen Ecken zusätzlich zu stabilisieren. Den Holzdeckel sägten sie auf Maß zurecht und befestigten an Wand und Holz mit klappbaren Edelstahlscharnieren auf einem Messingstift.

Anleitung für die mobilen Raufen: Die freistehenden Heuraufen haben je zwei gegenüberliegende Seiten. Die bestehen ebenfalls aus Gitterstabmatten und Holzlatten. Die Raufe ist etwa einen Meter hoch und 50 Zentimeter auf quadratischer Grundfläche gebaut. Das Besondere daran: Sie hat einen doppelten Boden – einmal als Abschluss für die Raufe und dann eine – um 45 Grad gedreht – größere Holzbodenplatte als Fundament, das die Standfestigkeit ermöglicht.

Höchstetter

Zwischen dem Raufenboden und dem Fundament bleibt ein etwa 15 Zentimeter großer Zwischenraum. Hier haben die Frontladerzinken Platz, um die mobile Heustation per Traktor an einen anderen Standort zu bringen. Andreas Schniggendiller skizzierte vor dem Bau die Maße, sägte und flexte die Holzlatten, das Gitter sowie den Deckel aus einer alten Siebdruckplatte zurecht und verschraubte die Raufe. Auf der Seite der Holzgitter ließen die zwei im unteren Bereich eine etwa 20 Zentimeter große Lücke, damit die Pferde dort leichter an das Heu kommen, wenn nur noch Reste in der Raufe liegen.

Das Tor zum Grün

Nur stundenweise Zugang zur Weide: Hier hilft Equipment aus dem Hühnerhaus.

Erfahrung aus der Praxis: Eva Boenisch und ihr Mann Andreas Schniggendiller wollten in ihrem Selbstversorgerstall den Zugang zur Weide begrenzen. Ein Tor, das sich automatisch um 14 Uhr öffnete, gab den Pferden den Zugang zur Weide frei; abends konnten die Stallbetreiber ihre Tiere wieder einsammeln. "Das hat sich echt bewährt", ist Eva Boenisch zufrieden: Das Tor öffnete sich zuverlässig, die Pferde standen regelmäßig auf der Weide.

Höchstetter

So geht’s: Eva Boenisch und Andreas Schniggendiller besorgten sich einen elektronischen Türöffner für Hühnerklappen (kostet ab ca. 150 Euro). Der Türöffner misst etwa 10 auf 10 Zentimeter und wird per Batterie betrieben. Eine Zeitschaltuhr gibt vor, wann sich der integrierte Motor in Bewegung setzt: Dann zieht er ein Seil hoch, an dessen Ende normalerweise die Hühnerklappe hängt. Die Stallbetreiber modelten den Mechanismus um: Sie befestigten am Seilende einen dicken Metallstift. Der verriegelt über die mittleren Löcher zweier Lochplattenwinkel das Tor. Eine Platte ist am Pfosten befestigt, die andere am Tor. Zieht das Seil den Metallstift hoch, kann sich das Tor öffnen. Eva Boehnisch hat hierfür am Tor ein Seil über eine Umlenkrolle an einem etwa 1,50 Meter hohen Pfosten befestigt. An dessen Ende hängt ein Stein mit Loch zur Beschwerung; so wird die Tür nach der Entriegelung langsam aufgezogen, und der Weg zur Weide ist frei. Der Mechanismus funktioniert laut den beiden Pferdebesitzern mit einem Holztor ebenso gut wie mit Paneelen oder anderen einseitigen Drehtoren.

Kratzbürsten für Beine und Po

Schubbern? Ja, bitte! Mit diesen Lösungen geht das auch einfach an Bein, Bauch und Po

Erfahrung aus der Praxis: Auf Annika Rupps Nussbaumhof leben 25 Pferde in einem Bewegungsstall. Einige Tiere schubberten sich die Füße an der Paddockbegrenzung und zerstörten so Zaun und Tor. Die Stallbetreiberin wollte ihnen Kratzmöglichkeiten ohne Sachbeschädigung bieten – und verwandelte Baumstämme mit Hilfe von Besen in Kratzparadiese. "Die meisten Pferde nutzen die Möglichkeit", sagt sie. Rausgezupft hat bislang noch kein Pferd die Borsten. Rupps Tipp: Extrem kurze Borsten sind zu hart; besser sind etwas längere Borsten. Austauschen muss Annika Rupp die ramponierten Bürsten für den Po etwa zweimal im Jahr; die am Boden halten länger.

Rupp

So geht’s: Baumstämme mit einem Durchmesser zwischen 30 und 50 Zentimeter sind die Basis. Darauf schraubte die Stallbetreiberin Besen (nur die Bürsten, ohne Stiel), etwa 20 bis 30 Zentimeter entfernt vom Boden. So können die Tiere ihre Fesseln gut kratzen. Annika Berg griff zu üblichen Straßenbesen mit etwa 12 Zentimeter langen Kunststoffborsten. Jeder Besen wurde mit vier bis acht langen Holzschrauben befestigt (Achtung: tief in den Stamm, damit sich die Pferde nicht verletzen können). An der Stallwand befestigte sie Besen auf unterschiedlichen Höhen, sodass kleine und große Pferde sich ihre Kruppe gut schubbern können.

Fliegenbänder aus orthopädischen Strümpfen

Wie bleiben Fliegen und Bremsen aus einem Unterstand draußen? Mit einem Fliegenvorhang auf orthopädischen Strümpfen.

Erfahrung aus der Praxis: Petra Opel hält ihre vier Vollblutaraber in Eigenregie. Im Sommer ziehen sich die Tiere gerne in einen auf einer Seite offenen Zeltunterstand zurück; nur leider auch Bremsen und Fliegen. Die Reiterin bastelte aus ortohopädischen Bandagen und Strümpfen – Abfall, der bei ihrer Arbeit als Altenpflegerin anfiel – einen Fliegenvorhang. "Die Pferde stehen seither viel ruhiger im Unterstand und versuchten auch nicht, den Vorhang aufzufressen", erzählt die Reiterin.

So geht’s: Petra Opel reinigte die Strümpfe zunächst gründlich. Dann knotete sie diese einfach an die Querstange des Zeltes, etwa im Abstand von 15 bis 20 Zentimeter. An festen Ställen lassen sich "Fransen" an einer Holzlatte befestigen. Tipp: Auch ausrangierte Bandagen eignen sich gut als Fliegenvorhang. Sind im Hochsommer die Fliegen besonders lästig, sprüht Petra Opel die Stoffbahnen extra mit Fliegenspray ein.

Trockensteinmauern

Ein Halter für Salzlecksteine und zugleich eine ökologische Nische für andere Tiere: Die Trockenmauer vereint beides.

Erfahrung aus der Praxis: Offenstallmanagerin Dr. Tanja Romanazzi suchte nach einem regengeschützten Platz für Salzlecksteine – und platzierte diese in einer Trockenmauer. "Die Pferde haben das gerne angenommen." Ihr Tipp: Leckstein oben auf die Mauer legen; regnet es, löst sich das Salz und haftet an den unteren Steinen, an denen die Tiere auch gern lecken.

Romanazzi

Wichtig: Wackelige Mauern oder scharfkantige Steine sind eine Verletzungsgefahr. Trockenmauern daher regelmäßig kontrollieren!

So geht’s: Zu einer Trockenmauer lassen sich verschieden große Natursteine stapeln; flachere Formen sind besonders stabil. Als "Regendach" für Salzlecksteine sind besonders große Steine nötig; erhältlich ist das Material im Baumarkt oder Steinbruch. Fragen Sie dort an, wieviel Material Sie für Ihr Vorhaben benötigen. Auch Landschaftsgärtner können die Menge erfahrungsgemäß gut einschätzen.

Die locker aufgeschichteten Natursteine legt man je nach Form fast wie ein Puzzle; so halten sie durch ihr Eigengewicht und verkeilen sich ineinander. Das sorgt für Stabilität. Beginnen Sie mit großen Steinen, auf die Sie kleinere pyramidenförmig hochbauen. Ist Ihnen die Mauer zu wackelig, können Sie diese Stellen mit kleineren Steinen "verdichten" – oder Sie stabilisieren die Mauer mit Beton. Stabilität ist oberstes Gebot, damit Pferde die Mauer nicht zum Einsturz bringen und sich verletzen.

Tipp: Die Mauer wird zum Kleinbiotop, wenn Pferde nur von einer Seite herankommen. Auf der anderen nisten sich dann gerne Insekten oder Eidechsen ein.