Pferde haben – anders als Menschen – deutlich weniger Spaß am Silvester-Feuerwerk. Die Knaller und Böller einer Silvester-Nacht verunsichern und ängstigen Pferde. CAVALLO hat Experten befragt, wie sie ihre Pferde vor Krachern und Raketen schützen. Hier geht es zu den nützlichen Tipps der CAVALLO-Pferdeprofis.
So helfen Sie Ihrem Pferd diese Nacht zu überstehen:
+ Jedes Pferd ist anders: Das eine Pferd fühlt sich im Stall sicher, das andere auf der Koppel oder dem Auslauf wohler. Entscheiden Sie, was Ihr Pferd bevorzugt.
+ Sprechen Sie mit den Menschen in der Umgebung des Stalls und machen sie diese auf die Sensibilität der Pferde aufmerksam. Zudem sollen Feuerwerke immer weg vom Stall gerichtet sein, damit jede Art der Brandgefahr oder Verletzung der Pferde ausgeschlossen ist.
+ Überprüfen Sie die Weidezäune und Koppeln: Ist der Zaun dicht? Auch am Tag nach Sylvester lohnt sich ein Rundgang über die Weide um möglicherweise Reste des Feuerwerks zu entfernen.
+ Musik im Stall zu spielen kann helfen, die Pferde von der ungewohnten Geräuschkulisse des Feuerwerks abzulenken. Bleiben Sie einfach in der Nähe des Pferds und sprechen Sie beruhigend mit ihm.
(1) Silvester Tipp: „Licht und Radio an!“

Unser Stall ist an Silvester mitten im Geschehen. Deswegen bleiben wir auf jeden Fall zu Hause, schalten das Licht im Stall an und drehen das Radio auf. So überdeckt es die Geräuschkulisse von draußen ein wenig, und die Pferde bemerken das grelle Licht nicht so sehr. Ich habe aber den Eindruck, dass die Pferde das gar nicht so zur Kenntnis nehmen. Sie mümmeln genüsslich ihr Heu. Auch die Pferde auf der Koppel lassen sich davon nicht stören, wobei diese auch weiter weg sind. Zu Hause bleiben wir vor allem wegen der Feuerwerkskörper. Ich habe Angst, dass sie ins Stroh fallen und einen Brand verursachen könnten. Draußen reiten würde ich nicht unbedingt empfehlen, sonst landet womöglich eine Rakete noch in der Nähe des Pferds. Die Knallerei fängt ja schon immer sehr früh an.
(2) Silvester Tipp: „Nervöser bei Nebel“

An Silvester bin ich fast immer zu Hause und gehe kurz vor zwölf zu den Pferden, um nachzuschauen. Bislang gab es noch nie Probleme. Zudem ballern die Leute ja schon früher, so dass sich die Pferde langsam daran gewöhnen. Die Pferde im Offenstall kommen dann alle aus der Halle heraus und stellen sich auf den Hügel auf der Weide. Nur wenn es etwas neblig ist und die Pferde lediglich das Geballer hören, sind sie ein klein wenig nervöser als sonst.
(3) Silvester Tipp: „Schauspiel für die Pferde“

Unser Stall liegt etwas außerhalb auf einer Anhöhe. Dort ist es recht ruhig. An Silvester steht unsere Offenstallherde in Reih und Glied und betrachtet das Feuerwerk am Himmel. Selbst die Pferde in ihren Paddockboxen schauen zu. Panisch wird bei uns kein Pferd.
(4) Silvester Tipp: „Sicher im Stall“

Die Pferde sollten meiner Meinung nach an Silvester in einem geschlossenen Stall sein. So ist der Lärm wenigstens etwas gedämpft. Draußen auf der Weide ist die Gefahr einfach zu groß, dass die Pferde in Panik durch den Zaun galoppieren. Geben Sie ihnen ausreichend Heu, das beschäftigt und beruhigt.
(5) Silvester Tipp: „Keine Panik an Sylvester“

Meistens sind Pferde an Silvester erstaunlich ruhig. Zudem sind sie
im Winter nachts oft aufgestallt.
Das reduziert die direkte Lärm- und Sichtbelastung. Mir ist trotz vieler Dienstnächte kein einziger Panikausbruch bekannt. Von meinem alten Privatpferd im Ruhestand weiß ich, dass auch ganzjährige Offenstall-
und Koppelpferde erstaunlich ruhig
bleiben und sich nur wenig irritieren lassen.















Feuerwerkslärm an Sylvester: So können Sie Ihrem Pferd helfen – Profi-Tipps II
Pferde haben – anders als Menschen – deutlich weniger Spaß am Sylvester-Feuerwerk. Die Knaller und Böller einer Sylvester-Nacht verunsichern und ängstigen Pferde. CAVALLO hat Experten befragt, wie sie ihre Pferde vor Krachern und Raketen schützen. Hier geht es zu den nützlichen Tipps der CAVALLO-Pferdeprofis.
So helfen Sie Ihrem Pferd diese Nacht zu überstehen:
+ Jedes Pferd ist anders: Das eine Pferd fühlt sich im Stall sicher, das andere auf der Koppel oder dem Auslauf wohler. Entscheiden Sie, was Ihr Pferd bevorzugt.
+ Sprechen Sie mit den Menschen in der Umgebung des Stalls und machen sie diese auf die Sensibilität der Pferde aufmerksam. Zudem sollen Feuerwerke immer weg vom Stall gerichtet sein, damit jede Art der Brandgefahr oder Verletzung der Pferde ausgeschlossen ist.
+ Überprüfen Sie die Weidezäune und Koppeln: Ist der Zaun dicht? Auch am Tag nach Sylvester lohnt sich ein Rundgang über die Weide um möglicherweise Reste des Feuerwerks zu entfernen.
+ Musik im Stall zu spielen kann helfen, die Pferde von der ungewohnten Geräuschkulisse des Feuerwerks abzulenken. Bleiben Sie einfach in der Nähe des Pferds und sprechen Sie beruhigend mit ihm.

(6) Sylvester Tipp: „Alte Hasen beruhigen“

Silvester ist eine alljährliche Gelassenheitsprüfung, da unsere Reitanlage in direkter Stadtnähe liegt. Die meisten Pferde haben Silvester schon häufig erlebt und sind sehr routiniert geworden. Nachts stellen wir neben unsere Jungpferde immer die erfahrenen Pferde, und aufs Neue Jahr stoßen wir im Stall an, damit wir in der Nähe der Pferde sind.
(7) Sylvester Tipp: Bioresonanz bei Trauma

Um die Geräuschkulisse zu übertönen, machen wir an Silvester das Radio an und lassen das Licht brennen. Dann sehen die Pferde die Blitze nicht so deutlich. Manche Berittpferde bekommen auch Rescue-Tropfen. Pferde mit Trauma behandele ich frühzeitig mit Bioresonanz. Beginnt die Knallerei schon vormittags, hole ich die Pferde rein. Richtig panisch ist aber keines der Pferde.
(8) Sylvester Tipp: „Nächster Tag ist kritisch“

An Silvester sind unsere Pferde im Stall. Sie erschrecken zwar auch in der Box, aber das kann man nicht verhindern. Schlimm wird es erst am Neujahrstag. Viele Spaziergänger knallen dann weiter. Die Pferde auf der Koppel sind dann völlig durch den Wind und wollen abends nicht mehr rein. Sie bleiben daher auch am ersten Januar im Stall. Sehr wichtig ist auch der Brandschutz, damit der Stall nicht Feuer fängt.
(9) Sylvester Tipp: „Panik auf dem Paddock“

Ich würde die Pferde auf jeden Fall
im Stall lassen. Durch die Knallerei können sie sich dermaßen aufregen, dass sie ohne Sinn und Verstand flüchten und jeden Zaun durchbrechen. Selbst wenn sie auf dem Paddock panisch im Kreis rennen, können sie sich schlimm verletzen. Brennt das Licht im Stall, fallen die hellen Feuerwerkskörper nicht so auf. Ein Radio könnte die Knallerei etwas überdecken.
(10) Sylvester Tipp: Ohrstöpsel können manchen Pferden helfen
Sie sind weich, rund und sehen aus wie schwarze Golfbälle: Ohrstöpsel fürs Pferd. Die kleinen Kugeln sollen es vor Lärm schützen (siehe CAVALLO 4/2010). Im Galopprennsport werden Stöpsel schon länger eingesetzt, aber auch bei Schießvorführungen. Wer denkt, mit Ohrstöpseln kann er den Ausritt künftig sicherer gestalten, sollte besser über optimales Training nachdenken. Doch für schreckhafte Pferde mögen sie an Silvester eine Erleichterung sein. Nach Angaben des Herstellers sollen sie nur laute und harte Geräusche dämpfen, die Stimme des Reiters hört das Pferd weiterhin. Ohrstöpsel in Einheitsgröße gibt es im Handel (rund 10 Euro).
























