"Nicht zu heiß servieren"

Eine warme Mahlzeit ist unnötig. Die ehemaligen Steppentiere verfügen über ein ausgezeichnetes Thermoregulationssystem, so dass sie nur selten frieren. Trotzdem füttern viele Pferdebesitzer an kalten Tagen gerne Mash oder gießen warmen Tee übers Kraftfutter. Vielleicht, weil wir Menschen uns nach einem Spaziergang in der Kälte über ein heißes Getränk freuen, denken Reiter, dass sich auch Tiere danach sehnen. Bei vielen hat man wirklich den Eindruck, sie genießen es. Es spricht nichts dagegen, Pferden warmes Mash zu füttern oder einen Kamillentee einzuschenken. Aber man sollte es nicht übertreiben: Ein bis zwei warme Mahlzeiten in der Woche sind ausreichend. Zudem sollte der Reiter darauf achten, dass der Tee oder das Futter nicht zu heiß serviert werden.
"Heu heizt Pferden ein"

Da wir viel reisen und die Pferde oft auf dem Transporter stehen, wollen wir ihnen in stressigen Zeiten etwas leicht Verdauliches füttern. Deswegen gibt es bei uns ab und zu warmes Mash. Es beeinflusst die Magenschleimhaut positiv. Allerdings füttern wir es auch im Sommer. Denn Pferden kommt es nicht auf die Wärme der Mahlzeit an. In freier Natur haben sie auch nicht die Möglichkeit. Ihre Wärme kommt von innen, und zwar durch Heu und ein gutes Polster.
"Pfefferminztee ist gut"

Unsere Pferde stehen im Offenstall. Im Winter bekommt jeder ein Mal am Tag heißen Pfefferminztee. Wenn ich das Wasser in den Trog schütte, hat es noch eine Temperatur von 50 Grad Celsius. Trotzdem stecken die Pferde sofort ihre Nüstern rein. Kamillentee mögen sie nicht.
"Wärmt die Reiterseele"

Fürs Pferd ist es wahrscheinlich unwichtig, ob das Futter warm oder kalt ist. Aber wir Reiter füttern warmes Mash auch eher, weil wir den Pferden etwas Gutes tun wollen. Wer weiß, ob es ihnen nicht doch gut bekommt? Wir wärmen allerdings das Wasser auf. Unsere Pferde trinken daher auch im Winter gut.
"Das ist nicht natürlich"

Eigentlich füttere ich nichts Warmes, da Pferde bedarfsgerecht und artgerecht gefüttert werden müssen. Heißes Essen hat die Natur für Pferde nicht vorgesehen. Seit Januar steht allerdings ein Vollblüter bei mir, der kurz nach seiner Ankunft eine Kolik hatte. Er bekam dann eine Zeit lang Mash. Bei Atemwegsproblemen könnte Tee unterstützend wirken. Vorsicht jedoch bei tragenden Stuten wegen der Kräuter.
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Füttern Sie eine warme Mahlzeit?
"Warmes bei Yang-Mangel"

Ich füttere meinen Pferden im Winter normalerweise kein warmes Futter. Ausnahmen: Etwa, wenn meine Pferde Symptome von Yang-Mangel zeigen, sie also viel frieren, wenig Kraft und Energie haben, alt sind oder Probleme mit der Verdauung haben. Dann ist warmer Mashbrei laut Ernährung nach der fünf Elemente-Lehre eine gute Sache.
"Temperierte Heucobs"

Wenn ich das Gefühl habe, dass die Heuration an einem Tag zu wenig war, füttere ich manchmal warm eingeweichte Heucobs. Warm allerdings nur deshalb, weil sie sich dann schneller auflösen und ich nicht warten will, bis es kalt ist. Dem Pferd eine warme Mahlzeit der Wärme wegen zu bieten, halte ich allerdings für unnötig. Als Steppentier braucht es nichts Gekochtes.
"Besser Wasser erwärmen"

Tierbesitzer können eine warme Mahlzeit füttern, müssen es aber nicht. In unserer Klinik bekommen Pferde Mash, die nach einer Operation wieder angefüttert werden müssen oder aus anderen Gründen leicht verdauliches Futter benötigen. Es macht durchaus Sinn, das Trinkwasser in der kalten Jahreszeit anzuwärmen, da viele Pferde nicht ausreichend trinken, was wiederum zu Verstopfungkoliken führen kann.
"Mash lieber im Herbst"

Ob das Futter im Winter warm oder kalt ist, ist dem Pferd egal. Ich würde Mash vor allem im Herbst füttern. Denn da muss der Magen-Darm-Trakt die Verdauung von wasserreichem Grünfutter auf rohfaserreiches Heu umstellen. Um Verstopfungen vorzubeugen, können Reiter in der Übergangsphase vier bis fünf Mal in der Woche Mash füttern. Tiere, die Silage zu fressen bekommen, brauchen weniger.
CAVALLO-TIPP: Das steckt im Mash
Mash ist ein warmer Brei aus Hafer, Kleie und Leinsamen. Er wird mit heißem Wasser aufgegossen und quillt. Erschöpften, gestressten oder zu dünnen Pferden soll er Appetit machen und Energie liefern. Der Brei ist leicht verdaulich und wird besonders gerne nach einer Kolik oder bei Verdauungsproblemen gefüttert.
Klassisches Grundrezept:
1 große Tasse Leinsamen mit Wasser aufkochen, etwa 1 Stunde ziehen lassen. Zwei Handvoll Weizenkleie (zirka 50 Gramm) und zwei Handvoll gequetschten Hafer zugeben. Unwichtig ist die Wärme des Breis. Sie dient definitiv nicht dazu, das Pferd von innen zu wärmen.
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