Phenylbutazon, ein nicht-steroidaler Entzündungshemmer, ist bei Lahmheiten oft das Mittel der Wahl. Doch das Medikament hat Nebenwirkungen: Es kann Nieren, Magen und Darm schädigen. Um diese Nebenwirkungen zu begrenzen, wird es gelegentlich mit Omeprazol kombiniert – einem Protonenpumpenhemmer, der Magengeschwüre (Equine Gastric Ulcer Syndrom, EGUS) behandeln und vorbeugen soll. Doch genau diese Medikamenten-Kombi kann Magen und Darm des Pferds schädigen, wie Forscher nun nachwiesen.
Eine Forschergruppe um Megan Ricord von der Louisiana State University School of Veterinary Medicine in Baton Rouge/USA untersuchte mehrere Pferde, um den Vorteil der Kombi-Gabe von Omeprazol und Phenylbutazon zu belegen. Die Testpferde mit milden Geschwüren (unter Grad 3) wurden dabei in drei Testgruppen unterteilt: Eine Gruppe erhielt nur Phenylbutazon, die zweite Phenylbutazon und Omeprazol, die dritte diente als Kontrollgruppe.
Die Pferde, die Phenylbutazon erhielten, zeigten erhöhte Plasmaprotein-Werte – ein Anzeichen für eine Entzündung des Dickdarms, so die Forscher. Mehr Darmproblematiken traten bei den Pferden auf, die beide Medikamente erhielten; zwei Pferde starben sogar. Bei der Untersuchung fanden die Forscher unter anderem Magengeschwüre und Darmentzündungen.
Die Wissenschaftler führten zudem an, dass die Pferde für die Studie aufgestallt wurden; das sei zwar eine Veränderung gegenüber der sonstigen Haltungsform und könne darüber hinaus Stress verursachen, aber, so die Forscher, lahme Pferde würden zur Behandlung ebenfalls häufig aufgestallt. Ihr Fazit daher: Die gleichzeitige Gabe von Phenylbutazon und Omeprazol, verbunden mit einer Veränderung der Haltungsform, führe zu einem Anstieg von Darmkomplikationen.