Diät-Tipp 1: Ausreichend Bewegung
Die beste Diät wirkt nur in Kombination mit körperlicher Betätigung. Bewegung reduziert außerdem das Risiko für Insulinresistenzen und damit Folgeerscheinungen wie Hufrehe.
Sorgen Sie für möglichst viele Bewegungsmöglichkeiten während des Tages, z.B. in befestigten Ausläufen oder Paddocks, in denen das Pferd nach Belieben wandern kann.
Arbeiten Sie es außerdem regelmäßig, je nach Alter und Trainingszustand, ohne das Tier körperlich zu überfordern; eine halbe Stunde tägliches Training sind sinnvoller als ein Dreistunden-Ausritt pro Woche.
Pferde, deren Gesundheitszustand durch Krankheiten wie Rehe beeinträchtigt ist, sollten Sie nach Absprache mit dem Tierarzt aufbauen.
Diät-Tipp 2: Zucker und Stärke reduzieren
Verzichten Sie soweit wie möglich auf energiereiche Bestandteile im Kraftfutter – vor allem leichtverdauliche Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke. Diese stecken insbesondere in Getreide wie Hafer, Mais oder Quetschgerste und in melassiertem Fertigmüsli. Füttern Sie stattdessen etwa faserreiche Heu- oder Luzernepellets.
Füttern Sie Heu, das einen geringen Energiegehalt hat. Als Faustregel gilt: „Überständiges“ Heu ist faserreicher und energieärmer als Heu, das zur Blüte oder gar direkt nach dem Aussamen geerntet wird. Wenn Sie es genau wissen wollen, können Sie eine Heuprobe zu Laboren wie der LUFA schicken und testen lassen.
Übergewichtige Pferde sollten Heu bekommen, dessen Gehalt an Verdaulicher Energie (DE) nicht über 8 Megaloule (MJ) pro 1 kg Trockenmasse liegt. Bei höheren Werten ist es ratsam, das Heu stark zu wässern, um vor allem die wasserlöslichen Zuckermoleküle auszuwaschen. Die genaue Wirkungsweise dieser Methode ist jedoch in der Wissenschaft umstritten.
Diät-Tipp 3: Eiweiß zufüttern
In einer getreidefreien Diät fehlen meist die essentiellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin. Damit die Muskeln trotzdem nicht unterversorgt werden, können Sie die Aminosäuren in Reinform zufüttern oder andere Protein-Präparate verwenden.
Alternativ füttern Sie eine geringe Menge an pflanzlichen Eiweißlieferanten wie Luzerne oder Sojaschrot, damit Ihr Pferd während der Diät seine Muskelmasse behält und weiter aufbauen kann.
Diät-Tipp 4: Leinöl oder geschrotete Leinsamen füttern
Die essenziellen Fettsäuren Omega 3 und 6 kann das Pferd nicht selbst bilden und müssen deshalb zugefüttert werden. Sie haben außerdem einen milden entzündungshemmenden Effekt.
Geben Sie pro Tag etwa 20 Milliliter Öl oder maximal 100 Gramm Leinsamenschrot über die Kraftfutterration.
Diät-Tipp 5: Ausreichend Heu füttern
Stellen Sie sicher, dass Ihr Pferd genug energiearmes Raufutter zur Verfügung hat, auch über Nacht. Futterpausen von mehr als vier Stunden sorgen für Stress und dafür, dass der Pferdekörper automatisch Fett speichert, sozusagen „für harte Zeiten“, anstatt es zu verbrennen.
Eine kontinuierliche Heuzufuhr mindert außerdem das Risiko für Koliken und Magengeschwüre.
Füttern Sie das Heu am besten in engmaschigen Netzen oder anderen „Slow-Feeder“-Einrichtungen, die es dem Pferd ermöglichen, kontinuierlich kleine Mengen Heu zu zupfen.
Diät-Tipp 6: Leichtfuttrige Pferde gemeinsam halten
Steht Ihr Pferd in einem Laufstall mit Gruppenhaltung, ist es optimal, wenn es mit typgleichen Pferden in einer Herde steht, die alle in etwa ähnlich ernährt werden. Das erleichtert die angepasste Fütterung.
Diät-Tipp 7: Experten hinzuziehen
Eine sinnvolle, effektive Diät fürs Pferd ist eine komplexe Sache. Im Zweifel ist es ratsam, den Diätplan mithilfe eines Fachmanns (z.B. tierärztliche Ernährungsberater, Futtermittelexperte) zu erstellen, um Fütterungsfehler zu verhindern.