Eigentlich, sagt Landwirt Andreas Frahm, war er nur faul: 2008 pachtete er mehrere Hektar Fläche im schleswig- holsteinischen Neuengörs für seine Welsh-Black-Rinder – doch die Grünflächen standen voller Jakobskreuzkraut. "Alles per Hand ausrupfen, wollte ich nicht", sagt Andreas Frahm, also probierte er andere Techniken – Mulchen, Mähtechniken, Hitzebehandlungen. Alles erfolglos, bis der Landwirt einen fand, der ihm das drohende Ausrupfen abnahm: den Blutbären.
Der Blutbär ist ein rot-schwarzer Schmetterling – und als Raupe extrem gefräßig. Leibspeise: Jakobskreuzkraut. "Sie fressen die Pflanze runter, sodass sie keine neuen Samen entwickeln und sich nicht weiterverbreiten kann", erklärt Andreas Frahm.
Acht Jahre lang tüftelte er an einem Konzept, wie man die Raupen ideal einsetzen könne; mit deren Hilfe seien Flächen nun innerhalb von vier Jahren nahezu frei von Jakobskreuzkraut zu bekommen. Dieses Konzept ließ er sich patentrechtlich schützen, doch sein Wissen dazu gibt er weiter: 2021, schätzt er, habe er Klein- wie Großbetriebe mit einer Gesamtfläche von über 100 000 Hektar beraten, wie sie die gelbe Giftpflanze bekämpfen. Heißt: "Sie so weit zurückzudrängen, dass sie keine Gefahr mehr ist", sagt Frahm.
Im Sommer können Interessierte für Workshops direkt zu Frahm auf den Hof kommen, im Frühjahr und Herbst entwickelt der Landwirt direkt vor Ort Konzepte für Betriebe und Gemeinden. "Der Schmetterling ist in den meisten Fällen vor Ort, man muss nur wissen, wie man ihn nutzt", sagt er. Kontakt und Infos: www.blutbaer.de