Ins kurze Gras gebissen
Hilfe, mein Pferd hat eine dicke Stelle am Kopf! Solche Notrufe kennt Katrin Obst nur zu gut – und zwar in Zeiten von abgefressenen Wiesen. Normalerweise beißen Pferde Büschel ab, nehmen den Kopf hoch und kauen. Ist das Gras kurz, verändert sich das Kauverhalten: Die Pferde lassen den Kopf am Boden, kauen weniger gründlich und transportieren weniger Speichel ab.
Die Folge: Flüssigkeit läuft in die Ohrspeicheldrüse, und diese schwillt an. Von außen ist eine dicke Wulst an der Ganasche sichtbar. Was hilft? Geben Sie dem Pferd Heu und füttern dieses etwa auf Buggelenkhöhe. "Das wirkt wie Beine hochlegen. Die Flüssigkeit läuft zurück und nach ein bis zwei Stunden ist die Schwellung verschwunden", erklärt die Physiotherapeutin für Pferde.
Homöopathie-Tipp bei angeschwollenen Beinen
Stehen Pferde lange, fehlt Muskelaktivität und die Lymphe sackt nach unten in die Beine. Folge: Die Gliedmaßen laufen an. Betroffenen Pferden gibt Katrin Obst Lymphomyosot-Tropfen. Dieses homöopathische Mittel soll die Drainage-Funktion unterstützen.
Das Lymphsystem ist die Müllabfuhr des Körpers und Teil des Immunsystems
8.000 Lymphknoten hat ein Pferd in etwa. Zum Vergleich: Beim Menschen sind es rund 600.
In den Lymphknoten bilden sich Antikörper gegen Giftstoffe. Ist eine Infektion räumlich in der Nähe, arbeiten die Knoten auf Hochtouren und schwellen an.
Bewegung ist die Pumpe des Lymphsystems
Die Flüssigkeit nimmt wie ein Staubsauger Bakterien, Eiweiße, Fette, Zelltrümmer und Abfallstoffe auf und transportiert diese weiter.
Wissen in 20 Sekunden: Alles im Fluss
Lymphe ist eine helle Gewebeflüssigkeit. Sie besitzt ein eigenes Gefäßsystem, das sich durch den gesamten Körper zieht. Die Lymphbahnen transportieren auch Abwehrzellen, sie sind die Transportbahnen des Immunsystems. In der Lymphe schwimmen weiße Blutkörperchen (Lymphozyten), die Bakterien und Co. bekämpfen.
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