EIA im Kreis Tübingen: Pferd mit Equiner Infektiöser Anämie getötet

Erster Fall von EIA bestätigt
Tödliche Blutarmut bei Pferd in Baden-Württemberg

ArtikeldatumVeröffentlicht am 20.08.2025
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Ein Pferd eingedeckt in seiner Pferdebox
Foto: urbancow/ gettyimages

Nachweis im Kreis Tübingen – Pferd musste eingeschläfert werden

Im Landkreis Tübingen ist bei einer Stute die Equine Infektiöse Anämie (EIA), eine ansteckende Blutarmut bei Einhufern, nachgewiesen worden. Das Tier musste eingeschläfert werden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, stehen alle Pferde des betroffenen Betriebs für 90 Tage unter Quarantäne. Die zuständigen Behörden verfolgen nun sämtliche Kontakte zurück. Nach Angaben des baden-württembergischen Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz betrifft das mehrere Landkreise und alle Regierungsbezirke im Land. Der betroffene Betrieb wurde vorerst gesperrt.

Was ist EIA?

Die Equine Infektiöse Anämie ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie verläuft akut oder chronisch und endet häufig tödlich. Betroffene Pferde können äußerlich gesund erscheinen, tragen das Virus jedoch lebenslang in sich und bleiben ansteckend. Aus diesem Grund müssen infizierte Tiere getötet werden. Eine Ansteckung erfolgt vor allem über den direkten Kontakt mit Blut, etwa durch die mehrfache Verwendung von Kanülen oder durch große blutsaugende Insekten wie Pferdebremsen. Das Virus bleibt in Insekten allerdings nur kurz infektiös und kann nur im Umkreis von etwa 100 bis 200 Metern übertragen werden. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr.

Typische Symptome können Fieber, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust sein. Manche Tiere zeigen jedoch keine äußeren Krankheitsanzeichen. Mehr zu Ursachen und Symptomen von EIA findet ihr hier oder in unserem Medizinkompendium:

Hintergründe: Schwarzwald-Tierklinik Neubulach unter Quarantäne?

Die betroffene Stute war vor rund zwei Jahren aus Bulgarien importiert und seitdem in einem Betrieb im Kreis Tübingen untergebracht. Vor ihrer Euthanasie befand sich das Pferd mehrere Tage in der Schwarzwald-Tierklinik Neubulach. Laut der Klinik wurden alle Pferde, die zeitgleich dort behandelt wurden, bereits getestet und verbleiben bis zum amtlichen negativen Befund in der Klinik. Neue stationäre Aufnahmen werden bis dahin vorsorglich nicht angenommen.

EIA-Einzelfälle in Deutschland – aber strenge Maßnahmen

Deutschland gilt grundsätzlich als frei von EIA. In den vergangenen Jahren kam es jedoch vereinzelt zu Fällen, meist nach Importen aus Ländern, in denen die Krankheit noch verbreitet ist. Das Friedrich-Loeffler-Institut betont, dass es sich bislang fast immer um Einzelfälle handelte und keine größeren Ausbrüche dokumentiert wurden.