Fünf Premieren, persönliche Bestleistungen und emotionale Gewinner machten die Top 12 Dressage Finals beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt zu etwas Besonderem. Erstmals fand die Prüfung in der Mainmetropole statt, erstmals wurde in der Festhalle der Harmonie & Fairness Preis von Anrecht Investment verliehen, erstmals präsentiert von CAVALLO als Medienpartner, erstmals mit dem renommierten Richter und Ausbilder Christoph Hess als fachlichen Berater – und erstmals mit Isabell Werth als Gewinnerin des Zuschauer-Votings.
Tausende Besucher in der Halle sowie auf ClipMyHorse hatten über harmonie-fairnessvoting.de ihre Sterne in den drei Kategorien Harmonie, Fairness und Leichtigkeit für die achtfache Olympiasiegerin gesetzt. Bis die 56-Jährige sich mit ihrer Stute Wendy de Fontaine und Tränen in den Augen aus dem Festhallen-Viereck verabschiedete, hatte noch Semmieke Rothenberger mit Farrington in der Publikumsgunst vorne gelegen. Isabell Werth hatte den Schluss ihrer Grand Prix-Kür ihrem Mann Wolfgang Urban gewidmet, der Anfang Oktober gestorben war.
Dass Werth, die seit Oktober keine Turniere mehr bestritten hatte, in Frankfurt auf Wendy in der Galopptour ein paar Fehler machte, reduzierte lediglich die Noten der Richter. Für ihren Ritt mit vielen Höhepunkten kam sie letztlich auf Rang drei (87,165 Prozentpunkte). Die Gunst der Zuschauer hatte die 56-Jährige komplett auf ihrer Seite. Dass die Reiterin selbst berührt war, berührte das Publikum. "Das zeigt, dass die Zuschauer ein Herz für den Sport, aber auch ein Herz für die Menschen haben", sagte Christoph Hess im Anschluss zu CAVALLO.

Hess selbst hatte mehrere Reiter im Harmonie & Fairness Preis vorne gesehen – unter anderem die Zweitplatzierte der Prüfung, die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour mit ihrer 16-jährigen Mount St. John Freestyle. Ihr sei fast alles gelungen, sie habe eine niveauvolle Kür mit großen Herausforderungen gezeigt und Lektionen, die selbst Hess bis dato noch nicht gesehen hatte. "Und dabei ist sie ganz harmonisch und fair mit ihrem Pferd umgegangen und hat damit genau die Kriterien von Anrecht Investment unterstützt, was natürlich auch für die Zeitschrift CAVALLO wichtig ist", kommentierte Christoph Hess. "Das soll aber den Glückwunsch, den ich Isabell übermittele, um Gottes willen nicht schmälern."
Diese besondere Verbindung zwischen Pferd und Reiterin erlebte die Vize-Euromeisterin Cathrine Laudrup-Dufour genauso – was sie noch in der Pressekonferenz zum Weinen brachte. "Wir waren in jeder Bewegung zu 100 % miteinander verbunden. Genau das ist es, wofür ich jeden Tag trainiere." Die beeindruckende Vorstellung honorierten die Richter mit 91,085 Prozentpunkten.
Nur die Senkrechtstarter des Jahres 2025, der Belgier Justin Verboomen und sein erst neunjähriger Rheinländer Zonik Plus, überzeugten im Viereck noch mehr: mit 91,195 Prozent war es die persönliche Bestleistung des Paares. Er wolle die Leichtigkeit noch verbessern, sagte Verboomen später auf die Frage nach seinen Zielen mit Zonik für 2026. Und wie er 2025 beschreibt? Da reichten dem Belgier zwei Worte: "Incredible, amazing!" Unglaublich, erstaunlich. Wie wahr!
"Im Pferdesport geht es um die Partnerschaft zwischen Pferd und Mensch – und genau das ist heute sichtbar geworden. Wir haben viele besondere Momente erlebt und sind sehr dankbar, dass die Reiter den Dressursport in dieser Form präsentiert haben", resümierte die Chefrichterin des Internationalen Festhallen Reitturniers Frankfurt, Katrina Wüst. Turnierchef Matthias Rath sprach von der besten Dressurprüfung, die Frankfurt je erlebt hat. Die endete mit einem Podium wie bei der Dressur-EM 2025 in Crozet. Und einem Sonderehrenpreis, der das Pferdewohl feiert.
Die nächsten Turniere, bei denen der Harmonie & Fairness Preis von Anrecht Investment vergeben wird, sind Jumping Amsterdam (22. bis 25. Januar 2026, jumpingamsterdam.nl) sowie das Al Shira'aa Deutsches Spring- & Dressur-Derby in Hamburg (13. bis 17. Mai 2026, hamburg-derby.com).





