Flagge zeigen und Verantwortung übernehmen – fürs Wohlergehen der Pferde, für den liebevollen und respektvollen Umgang mit ihnen. Die in der Medienwelt einzigartige Kampagne #doitride ist ein Aufruf an alle Pferdefreunde, sich zu positionieren – gegen rüde Trainingsmethoden, rücksichtslosen Umgang und haarsträubende Haltung. Wir dürfen nicht mehr zulassen, dass Missstände schöngeredet werden, dass faule Ausreden für falsche Entwicklungen im Pferdesport herhalten.
Die Gründer von #doitride
Zwölf ganz unterschiedliche Gründer haben sich Anfang April auf Einladung von Jahr Media in Hamburg zusammengetan, um gemeinsam mehr zu bewegen, als es der einzelne allein könnte – und Konkurrenz sowie Differenzen ausgeblendet fürs gemeinsame Ziel: das Einstehen fürs Pferdewohl und die Zukunft des Pferds in unserer Gesellschaft.
Gründungsmitglieder sind neben CAVALLO die Medienmarken ST. GEORG, Mein Pferd, Reiter Revue, Reiterjournal, Bayerns Pferde, Pferde SportInternational, Pferd+Sport, ZÜCHTERForum sowie die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN, die Messe EQUITANA und das Haupt- und Landgestüt Marbach. Und wir hoffen, dass sich uns viele Pferdefreunde weiterhin anschließen werden.
Dafür steht #doitride
Die #doitride-Kampagne ist eine Bewegung für alle, die sich für Pferde begeistern. Sie gibt Denkanstöße und schafft ein Bewusstsein für positives Verhalten im Umgang mit dem Pferd. Die Gründungsmitglieder haben sich auf fünf Leitsätze für #doitride geeinigt; diese sind Statement und Verpflichtung gleichermaßen:
1. Das Wohl des Pferdes steht über allen anderen Interessen.
2. Wir benötigen ein tiefes Verständnis für die Natur des Pferdes.
3. Wir achten seine Grundbedürfnisse.
4. Wir sind ständig bereit, für das Pferd zu lernen.
5. Wir begegnen dem Partner Pferd mit Respekt und Verantwortung.
"Pferde dürfen nicht die Leidtragenden sein von Unwissen oder Gleichgültigkeit, Ehrgeiz oder Ausreden für falsche Entwicklungen im Pferdesport”, haben die Gründer im gemeinsamen Editorial formuliert. Wir wissen: Jeder einzelne Fall ist Wasser auf die Mühlen derer, die das Reiten gänzlich abschaffen wollen. Und erschüttert die überwältigende Mehrheit der Menschen, die das Wohlbefinden des Pferdes in den Mittelpunkt stellen. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, was den Pferdesport eigentlich auszeichnet: Partnerschaft, Vertrauen, Liebe zum Tier, das Miteinander.
Warum wir echte Vorreiter brauchen
Eines vorweg: Wir von CAVALLLO werden weiter den Finger in Wunden legen und Missstände anprangern. Denn Skandale wie jüngst um die Herren Parra und Helgstrand bedrohen die gesamte Pferdebranche – die gesellschaftliche Akzeptanz des Reitens steht auf dem Spiel. Aber es sind nicht nur die üblen Machenschaften hinter verschlossenen Türen, denen wir etwas entgegensetzen müssen – sondern auch all’ den öffentlichen Auftritten, die mit pferdegerechter Ausbildung nichts zu tun haben.
Positive Bilder und Menschen in den Fokus zu stellen, die die Passion fürs Pferd leben, ist ein Gegenpol, den wir dazu brauchen. Warum? Weil dies unsere Wahrnehmung verändert. Abertausende von Puzzleteilen fügt unser Kopf binnen kürzester Zeit zu einem Bild zusammen. Tief im Mittelhirn, auf unbewusster Ebene, wird das, was wir sehen, auf vertraute Muster abgeglichen und vorselektiert. Nur ein Bruchteil der Datenmenge gelangt allerdings ins Großhirn und damit ins Bewusstsein. Das Ergbenis dieses "short cuts": ein gezwungenermaßen subjektives Bild der Wirklichkeit. So erscheint das hektische Strampeln eines Pferds manchen Reitern und Turnierrichtern tatsächlich als energischer Mitteltrab – auch wenn objektiv nichts davon zu sehen ist. Denn unser Gehirn sucht nur jene Wahrnehmungsschnipsel, die unser persönliches Weltbild bestätigen. Dieser Prozess vermittelt Sicherheit. Das Chaos im Hirn wäre sonst unerträglich.
Heißt das, wir Reiter schauen nicht richtig hin? Ja und nein. Was wir als richtig und schön empfinden, hängt von unseren wichtigsten reiterlichen Prägungen ab. Diese Einflüsse bilden unseren persönlichen Bezugsrahmen, an dem unser Gehirn misst, was wir sehen. Wer ständig erlebte, dass Reiter den Pferdekopf auf die Brust ziehen, hält dies eher für normal als einer, der die Heeresdienstvorschrift als Gute-Nachtgeschichte hörte.
So erklärt sich, warum in einer Studie von Sportpsychologin Dr. Inga Wolframm 17 Richter während eines Grand Prix-Ritts scheinbar blind waren: Alle schielten vermehrt auf die Vorhand des Pferds. Dabei steht in jeder Reitlehre, dass die Hinterhand der Motor ist und der Schwung von dort über den losgelassenen Rücken nach vorn fließen soll. Strampelt es vorne spektakulär, korrespondieren Vor- und Hinterhand nicht mehr korrekt. Der Rücken verspannt, der Motor wird abgewürgt.

Pferd und Mensch als Team, so sollte es sein. Wir trainieren mit und für das Pferd. So entsteht diese einzigartige Beziehung, die wir uns wünschen.
Was #doitride bewirken kann
Sich von Scheuklappen zu lösen, Irrtümer einzugestehen, erfordert Mut und mag sogar Ängste schüren. Schauen wir gemeinsam genau hin und sortieren die Puzzleteile neu. Denn die Wahrnehmung lässt sich wie ein Muskel trainieren. Wir können den Fokus wieder auf gutes, feines Reiten sowie pferdegerechten Umgang scharf stellen.
Der Auftakt der Kampagne im Internet und den sozialen Medien am 22. April macht jedenfalls Mut: Die Resonanz von Persönlichkeiten aus der Pferdebranche war groß. Viele CAVALLO-Experten wie Trainer Mike Geitner, Yvonne Gutsche, DIPO-Gründerin Beatrix Schulte Wien, Haltungsspezialistin Dr. Miriam Baumgartner oder Burkhard Rau (Equicura), um nur einige zu nennen, waren gleich bei den ersten, die uns unterstützen, ebenso wie die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz TVT.
"Was für eine erfrischend gemeinschaftliche Kampagne! Selbstverständlich unterstütze gerade ich diese wunderbare, Hoffnung gebende Initiative”, schrieb uns Ausbilderin Kerstin Gerhardt. "Ich hoffe, wir finden viele Multiplikatoren für diese Idee, die überfällig ist. Auf geht’s!”
Deine Stimme für die Pferde
Jeder kann mitmachen!
Einfach den Hashtag #doitride in Deinen Social-Media-Beiträgen verwenden, Videos von Dir und Deinem Pferd teilen, an #doitride-Aktionen teilnehmen und die Botschaft der Kampagne verbreiten.
Am besten gleich ein kurzes Video für Social Media aufnehmen: "Ich unterstütze #doitride, weil…” – mit einem kurzen Statement, warum Dir die Kampagne am Herzen liegt und warum Du sie unterstützt. Animiere deine Freunde, ebenfalls mitzumachen. Je mehr, desto besser. Info oder Fragen: contact@doitride.com, doitride.com
Diese Experten verfolgen das gemeinsame Ziel
"Wir halten es für wichtig, Schulterschluss zu zeigen und gemeinsam für pferdegerechtes Reiten und pferdegerechte Haltung einzustehen.”

Uta Gräf und Stefan Schneider vom Gut Rothenkircherhof stehen für feines Reiten auf höchstem Niveau und naturnahe Haltung.
"Pferde sollten unbedingt auch Spaß haben am gemeinsamen Tun, nicht nur wir Reiter.”

Claudia Butry ist u.a. FN-Trainerin A und setzt auf eine sehr vielseitige Ausbildung.
"Wir unterstützen #doitride, weil wir Pferde lieben, Pferde unsere Partner sind und wir für die Zukunft des Pferds in unserer Gesellschaft einstehen.”

Linda Krüger, Chefredakteurin von CAVALLO.
"Wir unterstützen #doitride, weil Pferde unser Leben sind und wir uns wünschen, dass sich für die Pferde etwas zum Positiven wendet."

Bernd Hackl und das gesamte Team der 7P-Ranch des Pferdetrainers.
"Wir sollten uns zurückbesinnen auf Werte wie klassische Ausbildung und Empathie dem Tier gegenüber, aber auch gegenüber anderen Menschen, auch wenn wir mal anderer Meinung sind.”

Dr. Britta Schöffmann ist Dressurausbilderin, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens und Buchautorin.