Wie läuft es bei den Pferdeprofis?

VOX: Die neuen Pferdeprofis - was bisher geschah
Rückblick auf 6 Folgen Pferdeprofis

Veröffentlicht am 19.07.2025
Rückblick auf 6 Folgen Pferdeprofis
Foto: RTL / Docma TV

In den neuen Folgen der VOX-Pferdeprofis werden wieder spannende Problemfälle gezeigt: Pferde, die Angst vor dem Hufschmied, Tierarzt oder Schafen haben, Pferde, die sich nicht führen lassen, schnappen oder panisch reagieren.

Peers erster Fall ist Dakota, ein Paint Horse, das sehr unsicher ist, schnappt und tritt. Seine Besitzerin wurde immer ängstlicher und angespannter, was die Situation verschärfte. Peer beginnt mit der Arbeit am Boden, um eine vertrauensvolle Basis zu schaffen. Er lässt Dakota in alle Richtungen weichen und baut so eine gute Kommunikation auf. Schon nach kurzer Zeit entspannt sich Dakota, und Peer kann nach einigen Wochen sogar schon auf dem Pferd sitzen. Die Stute wird immer kooperativer, und auch das Reiten klappt zunehmend besser.

Jennys erster Fall ist Ginger, ein Kaltblutmix, der sich beim Reiten wehrt und nicht auf den Hänger will. Schnell erkennt Jenny, dass Missverständnisse zwischen Pferd und Besitzerin eine große Rolle spielen. Außerdem hat Ginger einige körperliche Baustellen. Deshalb wird das Reiten zunächst hintenangestellt, und Ginger wächst bei der Bodenarbeit über sich hinaus. Am Ende bewältigt er sogar einen Parcours im Extreme Trail und läuft von selbst auf den Hänger. Da die Besitzerin durch einen Unfall eingeschränkt und das Reiten somit eher zweitrangig ist, bleibt sie auch nach der Sendung bei der Bodenarbeit und wächst an den neuen Aufgaben.

Auch Lisas erster Fall betrifft das Verladen: Denver, ein Warmblut, ging früher problemlos in den Hänger, doch inzwischen wehrt er sich und steigt. Lisa beginnt mit Führ-Übungen am Boden, um die Verbindung zwischen Pferd und Besitzer zu verbessern. Nach kurzer Zeit kann sie eine gute Beziehung aufbauen, und Denver ändert seine Einstellung – er geht wieder gern in den Hänger. Lisa coacht im Anschluss die Besitzerin, damit sie künftig selbst sicher verladen kann.

RTL / Docma TV

Matthes, der nicht nur Pferdetrainer, sondern auch gelernter Hufschmied ist, übernimmt den Fall von Diamond, einem Reitpony-Trakehner-Mix, der panische Angst vor dem Hufschmied hat. Das Pferd wurde vermutlich bei den Vorbesitzern sediert. Er ist unruhig, zieht weg und kickt wenn man die Hufe bearbeiten möchte. Bevor es an die Hufe geht, überprüft Matthes die allgemeinen Verhaltensweisen des Wallachs. Dabei zeigt sich, dass auch hier noch Potenzial besteht: Diamond schiebt und drückt beim Führen. Nach einer gründlichen Basisarbeit geht es schrittweise an die Hufe. Am Ende kann Matthes alle Hufe bei dem Wallach ausschneiden.

Kommentar von Cathrin Flößer, freie Autorin und Pferdeverhaltenstrainerin (IVK):

Es sind die typischen Probleme und Herausforderungen, die bei den Pferdeprofis zu sehen sind: Beißen, Treten, Drücken, Schwierigkeiten beim Führen, Longieren, Verladen oder beim Umgang mit Hufschmied und Tierarzt. Oft fehlt es den Pferden an Führung und Sicherheit, und die Besitzer brauchen manchmal nur etwas mehr Timing, Übung oder Fachwissen.

Egal bei welchem Problem – meistens sind es die Basisübungen am Boden, die den Startschuss für das Training geben. Sei es beim Führtraining, bei weichenden Übungen am langen Leitseil oder in der freien Arbeit im Roundpen. Die zentrale Frage lautet: Wer bewegt wen? Die Trainer können das Verhalten der Pferde in der Regel recht schnell positiv beeinflussen. Danach geht es darum, die Besitzer zu coachen, damit sie ihre Pferde besser verstehen. Das haben alle vier Trainer in der Sendung bisher sehr gut gemeistert.

Nebenbei bemerkt, sollte man auch nie vergessen: Dieses Format ist nicht nur für Pferdetrainer gemacht, sondern eine Unterhaltungssendung für alle, die sich für Pferde interessieren – auch für Nicht-Pferdemenschen. Deshalb gibt es immer wieder Erklärungen zu Hintergründen, zum Beispiel warum der Hufschmied überhaupt notwendig ist.

Was man dabei nicht außer Acht lassen darf: Hinter der Sendung steckt wochenlanges Training, auch wenn die Folge nur eine Stunde dauert. Jenny und Peer haben das sehr elegant gelöst: Sie bieten auf YouTube zusätzliche Videos zur Sendung an, für alle, die tiefer eintauchen möchten.

Der Spagat zwischen Problemlösungen, Wissensvermittlung und Unterhaltung ist in dieser Staffel bisher sehr gut gelungen. Als Pferdetrainerin weiß ich selbst nur zu gut, dass es mehr Zeit als eine Sendung braucht, das Pferd zu trainieren, die Besitzer zu schulen und dadurch Probleme auch langfristig zu lösen.