Höfliche Pferde und Belohnung durch Futter? Das sind zwei Dinge, die sich auf den ersten Blick komplett ausschließen. Beim Loben mit Futter sind viele Reiter skeptisch und fürchten sich vor aufdringlichen Pferdenasen in der Jackentasche. Erzieht man sein Pferd damit nicht zu einem bettelnden Rüpel? "Nein, ganz im Gegenteil", sagt Clicker-Trainerin Jana Ebinger. "Bauen wir das Clickertraining richtig auf, können wir Pferden damit sogar spielerisch erklären, wie wir höflich miteinander umgehen.”
Clickertraining-Regel: Gutes Benehmen belohnen, schlechtes ignorieren
Das Clickertraining ist eine Methode, die auf positive Verstärkung setzt. Das Pferd lernt, dass es bei einem Click Futter bekommt. Das kleinschrittige Training sorgt dafür, dass das Pferd alles richtig machen kann. Bietet das Pferd doch ein falsches Verhalten an, wird es nicht bestraft, sondern ignoriert. Weil sich das unerwünschte Verhalten nicht lohnt, legt es das Pferd ab. Das ist viel schöner, als das Pferd zu bestrafen, oder?

Futter in der Hand: Solange das Pferd an Ihrer Faust knabbert, bleibt sie zu.
Beim Clickertraining ist vom Menschen ein sehr gutes Timing gefragt: Er muss genau den Moment erkennen, den er bestätigen möchte. Click und Belohnung gehören unmittelbar zusammen. Jeder Schritt in die richtige Richtung wird mit dem Click und Futter belohnt. "Ich warte nicht, bis das Pferd einen Fehler macht, sondern clicke anfangs jeden kleinen Fortschritt", sagt Jana Ebinger. Ihr Trainingsprinzip für mehr Höflichkeit ist denkbar einfach: erst clicken, dann belohnen.
Clickertraining-Übung: Stillhalten belohnen
Beginnen Sie das Clickertraining immer so, dass zwischen Ihnen und Ihrem Pferd ein Zaun oder eine Tür ist. Dann können Sie wegtreten, wenn Ihr Pferd drängelt oder bettelt. Im ersten Schritt soll das Pferd verstehen, dass es nur eine Belohnung bekommt, wenn es den Hals gerade, seine Ohren neutral oder gespitzt hält und alle vier Beine am Boden hat. Isländer Glymi lässt Fressbares niemals links liegen. Gerade bei solchen Pferden ist das Höflichkeits-Training auf Click sehr effektiv und auch wichtig. Jana Ebinger steht mit einer Armlänge Abstand links neben der Boxentür. Anfangs ist es wichtig, das Futter in der Hand zu haben, um schnell zu sein.

Anfangs halten Sie das Futter immer griffbereit in der Hand.
Sie clicken mit der linken Hand und füttern unmittelbar danach mit der rechten Hand. So lernt Ihr Pferd schnell und ohne Stress, dass das Futter zu ihm kommt und es nicht betteln muss. Streckt es seine Nase zum Futterbeutel, machen Sie einen Schritt zur Seite. Damit bestätigen Sie dieses Verhalten nicht, sondern ignorieren es einfach. Müssen Sie zu oft ausweichen, sind Sie mit dem Futter zu langsam. Wiederholen Sie die Übung, bis das Pferd zwei Sekunden lang den Hals gerade hält und dabei alle Beine am Boden stehen (10- bis 15-mal). Dann wechseln Sie die Seite.

Bettelt das Pferd, gehen Sie sofort zur Seite.
Welches Futter ist für das Clickertraining am besten geeignet?
Achtung Kalorien! Gerade zu Beginn des Clickertrainings benötigen Sie viel Futter. Die meisten Leckerlis enthalten Zucker und Zusatzstoffe. Das macht Pferde gierig. Außerdem sind viele Leckerlis so groß, dass das Pferd zu lange mit Kauen beschäftigt ist. Tipp: Nicht hungrig trainieren. Ihr Pferd sollte vorher genug Heu haben.

Welches Futter ist am besten geeignet?
Luzernepellets sind die Lösung von Jana Ebinger. "Sie zerfallen nicht so leicht und sind klein genug, damit das Pferd sie gut fressen kann.” Auch Heucobs, Graspellets oder Esparsette-Cobs (trocken verfütterbar!) sind eine gesunde Alternative zu Leckerlis – gerade für leichtfuttrige Typen. Wichtig: Schmecken muss es. Probieren Sie vorher aus, welche Sorte Ihr Pferd am liebsten frisst.
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Sie wollen mehr darüber erfahren, wie Sie das Clickertraining effektiv für Sie und Ihr Pferd nutzen können? Hier gibt es den kompletten Artikel:
Die Expertin

Jana Ebinger aus Welzheim in Baden-Württemberg arbeitet als Pferdetrainerin mit Schwerpunkt Clicker-Training. Bei ihr lernen Pferde über positive Verstärkung. www.trainingsglueck.de