Minustemperaturen sind nicht gefährlich
Gehen Sie nicht von Ihrem eigenen Temperaturempfinden aus. Sind sie an Kälte gewöhnt und haben einen Wetterschutz zur Verfügung, kommen die meisten erwachsenen Pferde mit Temperaturen bis etwa minus 15 Grad ohne Decke zurecht.
Vorsicht bei zu warmem Wetter
Decken Sie nicht bei zu warmen Außentemperaturen ein. „Für die meisten Pferde (außer sie sind geschoren und 24 Stunden am Tag draußen) sollte das Eindecken nicht in Betracht gezogen werden, bevor die Temperaturen nachts gegen fünf bis zehn Grad plus sinken“, sagt Experte Dr. David Marlin.
Auf den Fettspeicher achten
Bei kaltem, rauem Wetter sollten sehr junge und sehr alte Pferde eingedeckt werden, genauso extrem magere bis dünne Pferde mit einem Body Condition Score von drei oder weniger. Diesen können Sie anhand typischer Fettspeicher selbst beurteilen.
Bei einem Score von drei hat das Pferd etwas Fett auf Rippen, Dornfortsätzen und Schweifansatz. Die Hüfthöcker sind angerundet, stehen aber vor. An Widerrist, Schulter und Hals sind die Konturen deutlich zu erkennen. Bei Score 2 und 1 hat das Pferd noch weniger Fett am Körper.
Eindecken je nach Schur
Komplett geschorene Pferde sind im Winter auf eine Decke angewiesen. Ausnahme: der sogenannte Streifen- oder Rallye-Schnitt. Die Schur verläuft in einem circa zehn Zentimeter breiten Streifen seitlich über Hals und Bauch bis zur Hinterhand, also dort, wo Pferde besonders stark schwitzen. Damit benötigt das Pferd im Normalfall keine Decke.
Eindecken bei Wind und Regen
Wind und Regen lassen Pferde schneller frieren. Nässe kann die isolierende Wirkung des Fells schmälern. Sorgen Sie bei Regen im Winter daher für Wetterschutz (Unterstand, Bäume) oder decken Sie das Pferd ein.
Schnee ist dagegen meist unproblematisch, da er normalerweise ohne zu schmelzen auf dem Fell liegen bleibt und dadurch sogar für zusätzliche Isolation sorgen kann.
Nicht zu früh eindecken
Solange die Tage kürzer werden, entwickeln Pferde ihr Winterfell, also bis zum 22. Dezember. Decken Sie vor dem 22. Dezember ein, verringert das das Winterfell, wie Marcia Hathaway erklärt.
So prüfen Sie, ob es Ihrem Pferd zu warm ist
Tipp von Dr. David Marlin, wenn Sie keinen Sensor haben: „Legen Sie Ihre Hand unter die Decke hinter den Widerrist.“ Fühlt ihr Pferd sich dort kalt an, sollten Sie wahrscheinlich eine dickere Decke wählen. Fühlt es sich feucht an, ist Ihrem Pferd vermutlich zu warm.
Decke weg für mehr Vitamin D
Dr. Marlin rät, Pferde für eine ausreichende Produktion von Vitamin D möglichst eine Stunde täglich ohne Decke nach draußen zu lassen.