Claus Penquitt ist tot. Der Vater der Freizeitreiter-Akademie starb im Alter von 91 Jahren. Sein Wunsch, mindestens noch mit 106 Jahren in den Sattel zu steigen, hat sich leider nicht erfüllt. Mit Claus Penquitt geht ein Großer der Pferdewelt, seine Freizeitreiter-Akademie war der Inbegriff für feines Freizeitreiten. Seine Grundpfeiler: Leichtigkeit, Harmonie und feine Hilfengebung. Reiten, so sein Credo müsse durch den Verzicht auf genormte Abläufe freier und kreativer werden, Reiten sei feiner und einfühlsamer möglich. Unvergessen seine erfrischende Ironie. Zum CAVALLO-Termin im Jahr 1999 (siehe CAVALLO August 1999) erschien er mit Hut und Sonnenbrille: "Ohne Hut sehe ich aus wie ein Rosettenmeerschweinchen", lautete sein trockener Kommentar.

Claus Penquitt hielt nicht viel von Biografien. Sein Alter und sein Werdegang seien völlig unwichtig, deshalb nur so viel: Seinen Traum vom gefühlvollen, feinen Reiten und einem verständnisvolleren Umgang mit dem Pferd lebte er auf seiner Freizeitreiter Akademie in seiner Wahlheimat Hiddingen. Die Akademie war Basis und Zentrum für seine Reitlehre und hier lebte auch sein Pferd Vigoroso. Der portugiesische Schimmelhengst war berühmt, nicht nur durch zahlreiche Bilder und Videos. Über ihn hatte er kurz nach dem Kauf, als das Pferd ihn noch nicht mal aufsteigen ließ, gesagt: " Ich dachte, ich hätte die teuerste Rouladen meines Lebens gekauft". Vigoroso wurde schließlich zu seinem besten Pferd im Stall.
Claus Penquitts sensible Art zu reiten wird heute von Ausbildern bundesweit gelehrt. Seine Tochter Nathalie ist gelernte Tierärztin und hat eine eigene Pferdeschule in der Nähe von Bremen. Sie hat selbst eigene Bücher über Pferdeausbildung geschrieben und bietet Kurse in ihrer Schule an.