Als Mike Geitner Zesel im Jahr 2002 zum Erziehungstraining bei sich aufnahm, wusste er nicht, auf was er sich einließ. „Es gab vorher keinerlei Erfahrungen mit Zebra-Pony-Mixen. Zebras gelten ja per se als schwierig zu trainieren“, sagt Mike Geitner. Zesel lebte erst in einem Zoo, dann in einem Tierpark und sollte beim bayrischen Pferdetrainer das Einmaleins der Erziehung lernen (Hier finden Sie eine Folge von damals). Zesel zeigte sich Monat für Monat renitent und wenig einsichtig, sich zu benehmen. „Auf Druck reagierte sie sofort mit Gegenwehr“, erinnert sich Mike Geitner. „Mit einem Pferd konnte man ihr Verhalten nie vergleichen.“ Trotzdem schaffte es Zesel im Jahr 2003 erfolgreich die Gelassenheitsprüfung zu absolvieren.
Termine beim Hufschmied blieben aber auch danach ein Erlebnis: Per Blasrohr musste Zesel sediert werden und war Tage danach noch nachtragend. „Es dauerte zwei Wochen, bis sie sich wieder anfassen ließ“, sagt Mike Geitner. Die Schwererziehbare lehrte ihren Trainer Durchhaltevermögen, eine schnelle Reaktion und demütig zu sein. Seit 2002 lebte Zesel nun bei Mike Geitner zusammen mit zwei Shettys und zeigte sich altersmilde. Im Umgang mit den Artgenossen gab es keinerlei Probleme, sie ging sogar zusammen mit den Großpferden auf die Koppel. Im Training zeigte sie sich zunehmend kompromissbereiter und absolvierte in den Jahren 2013 und 2014 Mike Geitners Equikinetic-Trainings-Programm.
Im Frühjahr 2017 hatte Zesel immer wieder Probleme, aufzustehen. Zesel war nun um die 20 Jahre alt, ihr genaues Alter wusste man nicht. Für Zebras bedeutet das ein stolzes Alter. „Sie werden in Gefangenschaft meistens nur rund 15 Jahre alt“, sagt Mike Geitner. Am 4. Mai 2017 konnte Zesel nicht mehr aufstehen und musste erlöst werden. Zurück bleiben die vielen Geschichten, die wir von der pfiffigen Dame in schöner Erinnerung behalten dürfen. Danke dafür, Zesel!