Praktische Helfer für den Tagesritt: Was muss unterwegs mit?

Tagesritt geplant? Das muss mit
Die richtige Ausrüstung für Tagesritte

Zuletzt aktualisiert am 23.06.2023
Rückenansicht zweier Reiter im Gelände
Foto: Rädlein
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Reiterin packt Satteltasche auf Pferd
Rädlein

Handliche Packtaschen

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Hufkratzer in der Hand
Rädlein

Reitermesser mit Hufkratzer

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Frau öffnet Erste-Hilfe-Set im Wald
Rädlein

Erste-Hilfe-Set

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Pferd mit blauem Zaum planscht im Wasser
Rädlein

Wanderreitzaum

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Sprühnebel von Fliegenspray neben Pferd
Rädlein

Insektenschutz für Mensch und Pferd

Wieviele Kilometer sollte man für einen Tagesritt einplanen?

"Jedes gesunde Pferd, das täglich etwa eine Stunde lang geritten wird, kann problemlos 25 Kilometer im Gelände laufen", so Dina Seipp, die einen professionellen Wanderreitbetrieb in der Pfalz führt (www.die-erlebnisreiter-pfalz.de). Junge Pferde unter fünf Jahren sollten jedoch noch kein ganzes Wochenende unterwegs sein, da die Belastung zu groß werden kann. Für ungeübte Reiter empfiehlt Seipp eine Reitstrecke von 18 bis 25 Kilometern. Beachten Sie bei der Planung auch die Höhenmeter und wählen bei Steigungen lieber eine etwas kürzere Runde.

Pausen beim Tagesritt: So viele sind nötig

Planen Sie bei einem Tagesritt mindestens eine längere Pause von einer bis 1,5 Stunden ein. Kurze Pausen sind nach jeweils etwa 1,5 bis zwei Stunden Reiten angesagt. "Um Pferd und Reiter zu entlasten ist es sinnvoll, jeweils die letzten 100 bis 200 Meter vor einer Pause und vor der Ankunft am Ziel zu führen", rät Dina Seipp.

So planen Sie selbst einen Tagesritt

Für einen ersten Tagesritt bietet sich eine Tour in der näheren Umgebung an – hier haben Sie bereits Orientierung und die Planung ist einfacher. Kennen Sie die Strecke nicht, gilt: Auch wenn das Handy Karten und Navigation bereithält, unbedingt Karten für den Notfall einpacken – Tipp: In Folie laminiert werden sie wasserfest. Üben Sie bevor es losgeht, mit Karten umzugehen.

Planungshilfe: Viele Tipps und Infos zum Thema Wanderreiten finden Sie auf der Internetseite der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (www.vfdnet.de). Dort finden Sie auch regionale Verbände zum Wanderreiten.

Sie wollen sogar zwei oder mehr Tage unterwegs sein? Einfach so draufloszureiten kann ein Abenteuer sein, wer auf Nummer sicher gehen möchte, bucht die Unterkünfte vorher – vor allem für eine größere Gruppe. Unter www.vfdnet.de/wanderreitstationen finden Sie Unterkünfte in ganz Deutschland. Da nicht alle aktuell sind, sollten Sie die Unterkünfte frühzeitig anschreiben oder vorher anrufen.

Die richtige Vorbereitung fürs Pferd

Um einen Tagesritt oder auch einen mehrtägigen Wanderritt zu starten, müssen Sie nicht täglich fünf Stunden reiten. Vier bis fünf Mal pro Woche reiten reicht aus – für Kondition und eine fitte Tragemuskulatur ist eine Mischung aus gymnastizierender Arbeit und längeren Ausritten (zwei bis drei Stunden) ideal.

Was Ihr Pferd für Tagesritte und längere Touren zudem können sollte:

  • sich von jeder Position aus führen lassen,
  • sich überall anbinden lassen und ruhig stehen,
  • trittsicher gehen, auch in schwierigem Gelände,
  • trinken und fressen in fremder Umgebung,
  • gelassen bleiben im Straßenverkehr und frequentierten Fußgängerzonen,
  • kein Problem mit Engpässen haben,
  • sich an jeder Stelle einer Gruppe reiten lassen,
  • durch Wasser, Tunnel und über Brücken gehen,
  • idealerweise als Handpferd gehen.

Diese Ausrüstung muss mit

Für den Reiter: Erste-Hilfe-Set, Nahtlose Unterhosen, Funktionsshirt (trocknet schnell), warmer Pullover und Regenkleidung (je nach Wettervorhersage), Powerbank und Ladekabel fürs Smartphone, Wasserflasche.

Für das Pferd: gut sitzender Sattel, am besten mit größerer Auflage (Wanderreitsattel oder Westernsattel. Tipp: Der neue REV-Sattel von Stübben ist für Trekking-Ritte gut geeignet und überzeugte im CAVALLO-Test), Halfter und Strick, Falteimer (wenn keine Wasserquellen unterwegs verfügbar sind, bei der Rittplanung prüfen), einfacher Zaum, erprobte Packtaschen (Tipp: alles in Plastikbeutel packen, falls es regnet), evtl. Lederriemen zum Befestigen des Gepäcks, Bürste und Hufkratzer/Reitermesser, Insektenabwehr

Für alle Fälle: Je nachdem, wie abgelegen und wie lange Sie unterwegs sind, packen Sie für alle Fälle noch Hufnägel, einen Krankenschuh und Panzerband (falls das Pferd ein Eisen verliert), Elektrolyt-Paste und Maulspritze (falls ein Pferd Kreislaufprobleme hat) sowie Kabelbinder und ein Nähset (für Reparaturen) ein.

Für Selbstversorger auf längeren Touren: Camping-Kocher, Faltschüsseln, Besteck, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Zaunset mit Batterien.