
Handliche Packtaschen
Für einen Tagesritt bei gutem Wetter brauchen Sie nicht gleich große Packtaschen - kleine, handliche Lösungen bieten sich an. Praktisch sind Taschen, die vor dem Sattel bestigt werden und auf den Pferdeschultern liegen. Sie irritieren auch mit Packtaschen unerfahrene Pferde nicht und der Reiter hat ihren Sitz stets im Blick. Auch Bananenpacktaschen für englische Sättel sind praktisch. Denn: Satteltaschen sollten möglichst nur auf dem passenden Sattel aufliegen. Liegen sie auf dem Pferderücken, brauchen Sie ein festes, gepolstertes Pad oder eine dicke Satteldecke darunter. Das verhindert Scheuerstellen. Bei Westernsätteln können sogenannte "Pommelbags" für Kleinigkeiten am Horn befestigt werden. Alternative oder Zusatz sind Hüft- oder Beintaschen für den Reiter: Hier findet auch das Handy Platz, das Sie unbedingt am Körper tragen sollten, falls Sie und ihr Pferd sich trennen.
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Reitermesser mit Hufkratzer
Ein Hufkratzer ist unterwegs unverzichtbar, falls sich ein Pferd einen Stein eintritt - und ein Taschenmesser leistet nicht nur bei Reparaturen gute Dienste, sondern auch bei der Brotzeit in der Pause. Spezielle Reitermesser kombinieren beides und haben zum Teil weitere Funktionen wie Zeckenzange oder Korkenzieher. Übrigens: Nicht nur für den Tagesritt lohnt sich die Anschaffung. In Hosentasche oder Sattelkammer deponiert, ist das Reitermesser auch ein toller Alltagshelfer.
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Erste-Hilfe-Set
Ein Erste-Hilfe-Set sollte unbedingt mit auf den Tagesritt. Damit können Sie Mensch und Pferd im Notfall versorgen und haben auch das richtige Zubehör für kleinere Wehwechen dabei. Praktisch sind Sets mit Gürtelschlaufen oder Karabinerhaken zur Befestigung. Diese sind oft auf auf Sportarten wie Radfahren oder Wandern zugeschnitten und eignen sich auch für Reiter bestens. Das Set am Körper zu tragen, ist ein gute Idee, denn bei einem Sturz haben Sie es so auf jeden Fall bei sich.
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Wanderreitzaum
Ob in der Pause zum Anbinden oder Unterwegs zum Führen: Ein Halfter oder eine spezielle Zaum-Halfter-Kombi ist auf einem Tagesritt unverzichtbar. Manche Wanderreiter kombinieren einen einfachen Zaum mit einem darunter getragenen flachen Halfter, etwa aus Biothane. Spezielle Wanderreitzäume vereinen die Funktion von Halfter und Reithalfter. Ein Plus bei hochwertigen Modellen: Sie sind meist sehr bequem, da das Pferd sie über viele Stunden hinweg tragen soll. "Kieffer’s Trail" von der Sattlerei Kieffer etwa wurde speziell fürs Ausreiten entwickelt, in Zusammenarbeit mit der Vereinigung für Freizeitreiter und -fahrer (VFD). CAVALLO überzeugte der Zaum: Das Leder fühlt sich geschmeidig an und bietet durch weich unterlegte Riemen Komfort fürs Pferd. Die Kombi aus Trensenzaum und Stallhalfter ist variabel: Auch mit Gebiss kann man das Pferd am Halfterring führen; mit wenigen Handgriffen lässt sich das Gebiss zudem ausschnallen – und das Pferd kann so bequem zwischendurch grasen.

Insektenschutz für Mensch und Pferd
Im Sommer immer mit von der Partie: Lästige Insekten. Damit Sie den Ritt trotzdem genießen können, brauchen Sie guten Insektenschutz. Synthetische Mittel sind sehr wirksam: Wurden Pferde in einer Studie mit DEET eingesprüht, blieb die Hälfte der Testpferde über vier Stunden von Bremsen verschont. Auch Icaridin ist ein erpobter Wirkstoff. Gute Erfahrungen gibt es auch mit Insektenschutzmitteln, die Pyrethroide enthalten. Ätherische Öle wirken ebenfalls, allerdings kürzer: nur rund drei Stunden, ihre synthetischen Kollegen dagegen bis zu acht.
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Wieviele Kilometer sollte man für einen Tagesritt einplanen?
"Jedes gesunde Pferd, das täglich etwa eine Stunde lang geritten wird, kann problemlos 25 Kilometer im Gelände laufen", so Dina Seipp, die einen professionellen Wanderreitbetrieb in der Pfalz führt (www.die-erlebnisreiter-pfalz.de). Junge Pferde unter fünf Jahren sollten jedoch noch kein ganzes Wochenende unterwegs sein, da die Belastung zu groß werden kann. Für ungeübte Reiter empfiehlt Seipp eine Reitstrecke von 18 bis 25 Kilometern. Beachten Sie bei der Planung auch die Höhenmeter und wählen bei Steigungen lieber eine etwas kürzere Runde.
Pausen beim Tagesritt: So viele sind nötig
Planen Sie bei einem Tagesritt mindestens eine längere Pause von einer bis 1,5 Stunden ein. Kurze Pausen sind nach jeweils etwa 1,5 bis zwei Stunden Reiten angesagt. "Um Pferd und Reiter zu entlasten ist es sinnvoll, jeweils die letzten 100 bis 200 Meter vor einer Pause und vor der Ankunft am Ziel zu führen", rät Dina Seipp.
So planen Sie selbst einen Tagesritt
Für einen ersten Tagesritt bietet sich eine Tour in der näheren Umgebung an – hier haben Sie bereits Orientierung und die Planung ist einfacher. Kennen Sie die Strecke nicht, gilt: Auch wenn das Handy Karten und Navigation bereithält, unbedingt Karten für den Notfall einpacken – Tipp: In Folie laminiert werden sie wasserfest. Üben Sie bevor es losgeht, mit Karten umzugehen.
Planungshilfe: Viele Tipps und Infos zum Thema Wanderreiten finden Sie auf der Internetseite der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (www.vfdnet.de). Dort finden Sie auch regionale Verbände zum Wanderreiten.
Sie wollen sogar zwei oder mehr Tage unterwegs sein? Einfach so draufloszureiten kann ein Abenteuer sein, wer auf Nummer sicher gehen möchte, bucht die Unterkünfte vorher – vor allem für eine größere Gruppe. Unter www.vfdnet.de/wanderreitstationen finden Sie Unterkünfte in ganz Deutschland. Da nicht alle aktuell sind, sollten Sie die Unterkünfte frühzeitig anschreiben oder vorher anrufen.
Die richtige Vorbereitung fürs Pferd
Um einen Tagesritt oder auch einen mehrtägigen Wanderritt zu starten, müssen Sie nicht täglich fünf Stunden reiten. Vier bis fünf Mal pro Woche reiten reicht aus – für Kondition und eine fitte Tragemuskulatur ist eine Mischung aus gymnastizierender Arbeit und längeren Ausritten (zwei bis drei Stunden) ideal.
Was Ihr Pferd für Tagesritte und längere Touren zudem können sollte:
- sich von jeder Position aus führen lassen,
- sich überall anbinden lassen und ruhig stehen,
- trittsicher gehen, auch in schwierigem Gelände,
- trinken und fressen in fremder Umgebung,
- gelassen bleiben im Straßenverkehr und frequentierten Fußgängerzonen,
- kein Problem mit Engpässen haben,
- sich an jeder Stelle einer Gruppe reiten lassen,
- durch Wasser, Tunnel und über Brücken gehen,
- idealerweise als Handpferd gehen.
Diese Ausrüstung muss mit
Für den Reiter: Erste-Hilfe-Set, Nahtlose Unterhosen, Funktionsshirt (trocknet schnell), warmer Pullover und Regenkleidung (je nach Wettervorhersage), Powerbank und Ladekabel fürs Smartphone, Wasserflasche.
Für das Pferd: gut sitzender Sattel, am besten mit größerer Auflage (Wanderreitsattel oder Westernsattel. Tipp: Der neue REV-Sattel von Stübben ist für Trekking-Ritte gut geeignet und überzeugte im CAVALLO-Test), Halfter und Strick, Falteimer (wenn keine Wasserquellen unterwegs verfügbar sind, bei der Rittplanung prüfen), einfacher Zaum, erprobte Packtaschen (Tipp: alles in Plastikbeutel packen, falls es regnet), evtl. Lederriemen zum Befestigen des Gepäcks, Bürste und Hufkratzer/Reitermesser, Insektenabwehr
Für alle Fälle: Je nachdem, wie abgelegen und wie lange Sie unterwegs sind, packen Sie für alle Fälle noch Hufnägel, einen Krankenschuh und Panzerband (falls das Pferd ein Eisen verliert), Elektrolyt-Paste und Maulspritze (falls ein Pferd Kreislaufprobleme hat) sowie Kabelbinder und ein Nähset (für Reparaturen) ein.
Für Selbstversorger auf längeren Touren: Camping-Kocher, Faltschüsseln, Besteck, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Zaunset mit Batterien.