Was tun, wenn das Pferd auf die Vorhand fällt?
Alle reden von der aktiven Hinterhand. Doch wenn vorne die Handbremse angezogen ist, kommt selbst der stärkste Motor nicht auf Touren. Ist die Vorhand deines Pferds dagegen frei und mobil, kann die Bewegung von hinten durch seinen ganzen Körper nach vorne bis in deine Hand fließen. Dann wendet dein Pferd weich und fein auf minimale Hilfen. Ein guter Grund, auch mal nach vorne zu schauen, oder?
Schulterkontrolle ist quasi die Servolenkung für Reiter. Fällt das Pferd auf die Vorhand, wird’s zäh. Im Laufe der Ausbildung – so sie denn korrekt ist – lernt es, seinen Brustkorb zwischen den Schulterblättern anzuheben und sich zu tragen. Damit das gelingt, muss es sich unter dem Reiter gut ausbalancieren und die richtigen Muskeln aufbauen. Spielerische Übungen, wie im Folgenden, helfen dir, die Vorhand deines Pferds zu mobilisieren, besser zu positionieren und zu stabilisieren – bis hin zur perfekten Schulterfreiheit. Viel Freude beim Ausprobieren!
Mehr Schulterfreiheit: Spanischer Schritt
Mehr Schulterfreiheit gefällig? Der Spanische Schritt tut was dafür! Beginne mit der Polka: Das Pferd hebt ein Vorderbein an, läuft ein paar Schritte und hebt das andere Vorderbein. Dann vergisst das Pferd vor lauter Schulter-Gymnastik seine Hinterbeine nicht. Übst du danach den Spanischen Schritt, kommt dein Pferd nicht so leicht auf die Vorhand, weil die Hinterbeine mittreten.
Spanischer Schritt in Perfektion: Durch das Anheben der Vorderbeine wird das Pferd frei in der Schulter.
Schulterkontrolle: Stangen im Kopf
Stell dir vor, deine Zügel wären zwei Stangen, die dein Pferd seitlich einrahmen und mit denen du die Pferdeschulter umplatzieren kannst. So geht’s zum Beispiel im Schenkelweichen: Verschiebe die jeweilige Stange parallel zur Pferdeschulter in die gewünschte Richtung. So legt sich der äußere Zügel automatisch führend an den Pferdehals und du ziehst nicht am inneren. Achte drauf, deine eigenen Schultern nach den Pferdeschultern auszurichten. Du bewegst deine Schultern also in die Bewegungsrichtung, heißt: in die Richtung, in die du die Pferdeschultern positionieren möchtest. Das hilft dir, dein Pferd ohne zu viel Zügeldruck in der Vorhand fein zu dirigieren.
Feine Zügelhilfen können bei der Schulterkontrolle unterstützen.
Vorhand mobilisieren: Stangen und Cavaletti
Cavaletti-Arbeit im Schritt und Trab lockert auch den vorderen Teil des Pferdekörpers. Denn dabei muss das Pferd seine Vorhand über den Stangen anheben. Einen ähnlichen Effekt haben übrigens wechselnde Untergründe im Gelände.
Mehr Tipps und Übungen, wie du weniger Vorhand-Lastigkeit und mehr Schulterfreiheit beim Reiten erreichst, kannst du im vollständigen Artikel lesen:
