Eines Vorab: Pferden macht es nichts aus, bei Regenwetter unterwegs zu sein. "Oft ist es eine schöne Ausrede sich zu sagen: Mein Pferd hat bestimmt auch keinen Bock heute ins Gelände zu gehen", so Wanderrittführerin Sabine Zuckmantel, die bei jedem Wetter unterwegs ist. Damit Sie Ihrem Pferd den Regenritt besonders angenehm machen können, hat die erfahrene Sauwetter-Reiterin ein paar Tipps:
Wie sattelt man ein nasses Pferd richtig?
"Ich halte es für unproblematisch, ein nasses Pferd zu satteln", so Sabine Zuckmantel. Wichtig sei nur, dass Schmutzpartikel trotzdem gut aus der Sattellage entfernt werden, damit sie nicht zu Druckstellen führen. "Um den Schmutz bei nassem Fell nicht weiter reinzuarbeiten, das Fell nicht in alle Richtungen aufstellen, sondern nur mit dem Strich über die Sattellage gehen." Je nachdem wie schmutzig das Fell ist, dafür eine feinere oder gröbere Bürste verwenden.
Richtig Abschwitzen bei Regenwetter
Ist das Fell nach dem Ritt nicht nur von außen, sondern auch von innen nass, hat das Pferd weniger Schutz gegen Kälte und Regen und kann nicht sofort zurück auf Weide oder Paddock. "Man sollte darum so reiten, dass die Pferde nicht mehr dampfen, wenn man am Hof ankommt", so Zuckmantel. Bei längeren Ritten kann das heißen, die letzte halbe Stunde Schritt zu gehen." Dampfen die Pferde trotzdem noch, bekommen sie eine Abschwitzdecke. Dabei sollten sie unterm Dach stehen, damit die Decke nicht von außen durchfeuchtet. "Ist das nicht möglich oder braucht ein Pferd länger zum Abschwitzen, nutze ich bei Regen atmungsaktive Outdoordecken, die Feuchtigkeit vom Körper wegleiten und regendicht sind. Damit das Pferd dann zwei bis drei Stunden auf die Weide, bevor ich die Decke abnehme."
Ist Regenschutz fürs Pferd nötig?
"Das Fell schützt so gut vor Nässe, dass Ausreitdecken oder ähnliches bei ungeschorenen Pferden unnötig sind", so Zuckmantel. Die Wirbel im Fell verlaufen so, dass das Wasser gut abläuft und zum Beispiel von der empfindlichen Nierenpartie weggeleitet wird. "Bei komplett geschorenen Pferden sieht das natürlich anders aus. Ein guter Ansatz, um den natürlichen Regenschutz zu erhalten und dem Pferd im Training trotzdem Erleichterung zu verschaffen: Nur einzelne Bahnen scheren."