Hochsensible Pferde: Fluch oder Segen?

Feinfühliger Umgang mit Pferden
Vierbeinige Sensibelchen

Veröffentlicht am 21.05.2024
Vierbeinige Sensibelchen
Foto: Rädlein

Jeder wünscht sich ein sensibles Reitpferd

Ein sensibles Pferd ist ein Traum! Es ist aufmerksam und reagiert fein auf die Hilfen des Reiters. Doch wenn das Sensibelchen so empfindlich ist, dass bereits alltägliche Dinge wie das Betreten der Box sich zu einem kleinen Drama entwickeln, sind Mensch und Tier überhaupt nicht glücklich, sondern am Rande der Verzweiflung.

Hochsensible Pferde, die bei jeder Kleinigkeit eskalieren, gibt es laut Ausbilderin Yvonne Gutsche immer mehr: "Ich bekomme durchschnittlich alle sechs bis acht Wochen ein Pferd zum Anreiten, das eine übermäßig ausgeprägte Sensibilität hat", berichtet die 43-Jährige, die seit vielen Jahren auf ihrem Hof im baden-württembergischen Bad Wimpfen Pferde trainiert und dabei ein besonderes Händchen für vierbeinige Problemfälle entwickelt hat.

Ein hochsensibles Pferd ist also eine echte Aufgabe. "Aber wer diese Herausforderung annimmt, um sich und vor allem dem Pferd das Leben zu erleichtern, bekommt auch etwas zurück”, betont Yvonne Gutsche.

Drei Pferde – drei Persönlichkeiten

Lernen Sie hier drei ganz unterschiedliche Pferde kennen, die Yvonne Gutsche kürzlich im Training hatte: ein hochsensibles Pferd, ein "nur” sensibles Pferd und ein traumatisiertes Pferd.

Das hochsensible Pferd: Lusitano-Stute Unica ist sechs Jahre alt und seit rund vier Monaten im Training bei Yvonne Gutsche.

Das sensible Pferd: Der fünfjährige Fairbanks ist ein extrem unsicheres, sehr sensibles und in sich gekehrtes Pferd. Das Warmblut ist zum Anreiten bei Yvonne Gutsche.

Das Pferd mit Trauma: Der zehnjährige Juanito kommt aus Spanien. Dort hatte er mehrere Besitzer. Mehr ist nicht bekannt. "Ich vermute, dass etwas Schlimmes an ihm oder auf ihm passiert ist", sagt Yvonne Gutsche. Täglich versuchen sie und ihr Team, Juanito zu zeigen, dass ihm nichs geschieht und er sich entspannen kann.