Als Spezialversicherer mit Kranken- und OP-Versicherungen für Pferde liegen der Uelzener Daten zu ihren Versicherten vor (Stand: Mai 2023). Diese lassen Rückschlüsse auf Trends und Häufigkeiten bei Pferde-OPs und Erkrankungen zu. Spitzenreiter unter den Operationen beim Pferd laut Daten der Uelzener: Zahnextraktionen. Hier werden der Versicherung aktuell ca. 4.000 Fälle im Jahr gemeldet – Tendenz mit vier bis fünf Prozent Zunahme im Jahr steigend.
Nach wie vor eine der häufigsten Erkrankungen mit OP-Folge ist die Kolik, hier verzeichnet die Uelzener aktuell ca. 1.600 Operationen pro Jahr, wobei das Auftreten von Kolik-OPs saisonalen Schwankungen unterliegt. Klassischer Fall sind unfallbedingte Wunden und (Schnitt-)Verletzungen, die genäht werden müssen. Diese OPs kommen mit einem Anteil von ca. 18 % an allen Operationen häufig vor.
Operationen beim Pferd jetzt häufiger an Augen und Gelenken
Verbesserte medizinische Technik und somit neue OP-Möglichkeiten haben bei Tumor-OPs zu einem Anstieg von ca. 15 Prozent seit 2019 geführt. Bei der Vitrektomie, also Operationen am Augapfel, waren es seit 2019 sogar ca. 30 Prozent – bei Augen- und Netzhauterkrankungen führen insbesondere Entwicklungen im Bereich Laser zu neuen OP-Möglichkeiten. Bei Gelenkerkrankungen ermöglichen vor allem Entwicklungen bei der Bildgebung wie MRT und CT neue Operationsmöglichkeiten: Sie sorgen für verbesserte Befunderhebung bzw. Diagnosestellung vor der Operation. Arthroskopien machen aktuell ca. acht Prozent der Behandlungen auf dem OP-Tisch aus und steigerten sich in den letzten Jahren um ca. vier bis fünf Prozent pro Jahr.
Lahmheit ist häufigster Grund für Behandlung beim Tierarzt
Auch im Bereich Krankenversicherung erfasst die Uelzener Zahlen. Am häufigsten werden Pferde wegen Lahmheit behandelt (16 % der Gesamterkrankungen). Koliken machen 15 Prozent aus, Zahnerkrankungen sowie Atemwegserkrankungen jeweils sieben Prozent. Verletzungen haben einen Anteil von drei Prozent – und liegen damit mit Hauterkrankungen gleich auf, die aktuell eine steigende Tendenz zeigen. 2019 machten sie noch nur rund ein Prozent aller Behandlungen aus. Der Grund: Verbesserte medizinische Technik eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten etwa bei Tumoren oder Abszessen.