Entzündete Schleimbeutel: Was tun bei einer Genickbeule beim Pferd?

Entzündete Schleimbeutel
Was tun, wenn das Pferd eine Genickbeule hat?

Zuletzt aktualisiert am 19.01.2024
Genickbeule Pferd
Foto: Rädlein

Was ist eine Genickbeule beim Pferd?

Genickbeulen entstehen, wenn sich Pferde ihr Genick quetschen. Das kann durch zu kleine oder zu enge Halfter und Zäumungen geschehen. Diese quetschen die Haut und schließlich die Genickschleimbeutel. Auch Pferde, die ständig an oder hinter den Zügel gezwungen werden, können Genickbeulen entwickeln.

Andere prellen sich das Genick, indem sie von unten mit dem Kopf gegen die Raufe schlagen oder sich beim Anbinden plötzlich ins Halfter hängen. »In der älteren Literatur wird außerdem erwähnt, dass Brucellose-Erreger oder Onchozerken-Würmer Genickbeulen verursachen können. Alle Fälle, die ich untersuchte, entstanden allerdings durch ein Trauma, also etwa Schlag oder Quetschung«, sagt Dr. Wolf-Dieter Wagner, Fachtierarzt für Pferde und Experte für Pferdeosteopathie.

Wissenswertes zur Anatomie der Schleimbeutel im Genick:

Zwei Schleimbeutel liegen wie Polster auf dem ersten und zweiten Halswirbel. Senkt das Pferd den Kopf, schützen sie das Nackenband, das über die Knochen gleiten kann, statt zu scheuern. Die Genickschleimbeutel bilden sich erst nach der Geburt. Sie sind bei jedem Pferd unterschiedlich ausgeprägt; manche Tiere entwickeln gar keine Genickschleimbeutel und können somit auch keine Genickbeulen bekommen. Das belegt eine Studie von Dr. Wolf-Dieter Wagner, der die Genickschleimbeutel von 33 Pferden untersuchte.

Symptome bei einer Genickbeule:

Entzündet sich ein Schleimbeutel (Bursitis), wächst unter der Haut im Genick eine Beule, auch Maulwurfsgeschwulst genannt; manchmal bis zum armdicken Wulst. Die Schwellung fühlt sich warm und wabbelig an. Manche Patienten bekommen Fieber (normal 37,5 bis 38,2 Grad Celsius). Die Pferde sind im Genick empfindlich, lassen sich zum Teil nicht hinter den Ohren anfassen. Typisch ist ebenso eine tiefe Kopfhaltung; manche Tiere stützen das Kinn auf den Futtertrog. Wenn ein eitriger Genickbeutel aufbricht, tropft klumpige, schleimige Flüssigkeit über Stirn oder Mähnenkamm. Bei einer chronischen Entzündung sind die Wände des Schleimbeutels dick und mit Gewebsflüssigkeit gefüllt; der Beutel lässt sich wie eine Gelenksgalle unter der Haut verschieben. Viele Pferde schlagen beim Reiten mit dem Kopf.

Weiterlesen im PDF: