Der Zaun-Check ist nur was für Weideprofis? Von wegen! Der Aufwand ist gering, der Nutzen gewaltig. Schließlich geht es um die Sicherheit Ihres Pferds! Als Selbstversorger müssen Sie sich ohnehin selbst um sichere Koppeln kümmern. Und auch als Einsteller im Pensionsstall ist es gut, sich ein eigenes Bild vom Zaun zu machen. Sie brauchen vor allem Ihre Augen, Hände und Ohren.
Die LITZE

Die LITZE leitet den Strom über feine Drähte, Leiter genannt. Sind die kaputt, ist Schluss mit E-Zaun-Power. Natürlich können Sie nicht jedes Drähtchen der gesamten Litze kontrollieren, aber massive Defekte (Band ist ausgefranst) stechen schon ins Auge. Bruchstellen entstehen häufig bei den Isolatoren, hier genauer hinschauen! Die Litze muss zudem im Isolator liegen, nicht dahinter auf dem Metall. Ist die Litze um Isolatoren gewickelt oder verknotet, brechen Drähte. Diesen Teil der Litze austauschen: einfach den kaputten Teil herausschneiden und mit Verbindern ein neues Stück einsetzen. Sind Querlatten aus Holz oder Metall an Ihrer Koppel, schauen Sie sich die Befestigung an: Herausstehende Schrauben oder Nägel müssen Sie entfernen und erneuern. Sind die Latten noch stabil? Rütteln Sie daran. Morsche, rissige Balken müssen ausgetauscht werden.
Das TOR

Das TOR muss mit einer Hand leicht zu öffnen und zu schließen sein. Einen genauen Blick sollten Sie vor allem auf die Griffe werfen. Der Kunststoff darf keine Risse oder spröden Stellen haben. Außerdem sollte die Feder im Griff problemlos funktionieren. Es gibt spezielle Isolatoren für Torgriffe, die sich sehr bequem handhaben lassen (Torgriffisolatoren ab 0,50 €/Stück). Am Griff darf die Litze auch nicht geknotet sein (Leiter-Bruch). Die Verbindung können Sie kinderleicht mit einem Bandanschluss oder Verbindern herstellen.
Die PFOSTEN

Die PFOSTEN sind das Fundament des Zauns. Um zu prüfen, ob sie stabil sind, einfach kräftig an jedem einzelnen wackeln. Gibt ein Pfosten nach, ist er vielleicht nicht tief genug in der Erde verankert. Ist das der Fall, rammen Sie den Pfosten z.B. mit einem Hammer in den Boden, so verdichtet sich die Erde drum herum. Graben Sie ihn nur ein, ist die Erde lockerer, also instabiler. Holzpfosten sind teils auch lose, weil sie morsch sind. Ist der Pfosten an den sichtbaren Stellen schon brüchig, wird er im Boden bei ständiger Feuchtigkeit noch poröser sein.
Die ISOLATOREN

Die ISOLATOREN wirken unscheinbar, sind aber wichtig: Sie geben der Litze Halt und die nötige Spannung. Der Isolator sollte fest im Pfosten verankert sein. Das bedeutet, dass das ganze Gewinde im Pfosten verschwinden muss. Erneuern Sie Isolatoren mit Rissen.















So funktioniert das Stromgerät
Das STROMGERÄT hat zwei Anschlüsse, einen für den Zaun (meist mit einem Blitz gekennzeichnet), einen für die Erdung. Das ist ein (möglichst langer) Metallstab, der tief in der Erde stecken muss. Die Erdung ist nötig, um den Stromimpuls an der Litze zu erzeugen. Schauen Sie, ob die Anschlusskabel richtig und fest sitzen.
Ist die Isolierung der Kabel kaputt, müssen Sie die Kabel austauschen. Bei Batterie-Geräten prüfen Sie lieber auch noch mal, ob die Kabel korrekt an den Plus- und Minuspolen liegen. Ist die Batterie in Ordnung und richtig montiert, hört man ein Klacken. Fehler-Signale variieren je nach Gerät: Manche geben etwa einen hohen Ton von sich, bei anderen leuchtet ein Warnlicht.

Die VERBINDER

VERBINDER stellen eine Verknüpfung zwischen zwei Litzen her. Verbinder sind wichtig, da beim Knoten die Drähte in der Litze brechen und somit den Strom nicht optimal weiter leiten. Der Verbinder muss zur Breite der Litze passen.
Der BEWUCHS

BEWUCHS am Zaun nimmt einen Teil des Stroms auf, so dass Spannungsverluste entstehen. Daher müssen Sie Gräser, Büsche oder Äste, die den Zaun berühren, entfernen.
Eine BESCHILDERUNG

Eine BESCHILDERUNG „Vorsicht Elektrozaun“ muss sichtbar am Zaun hängen – an Straßen oder Fußgängerwegen muss alle 100 Meter ein Schild angebracht sein (gibt’s z.B. im Reitsportgeschäft). Am einfachsten lässt es sich mit Kabelbindern befestigen.
Prüfen Sie das Tor

Manchmal sieht man schön eingezäunte Koppeln, aber der Strom fließt nicht. Schuld sind oft zwei ganz simple Fehler beim Umgang mit dem E-Zaun-Tor: Der Torgriff ist nicht richtig in den Isolator eingehängt, sondern liegt auf dem Metall dahinter. So wird der Strom übers Metall ins Holz und in den Boden geleitet. Stromverlust! Beim Verlassen der Koppel muss das Tor korrekt geschlossen werden. Die Litze darf den Boden nicht berühren! Wenn die Nachbarkoppel an den gleichen Stromkreis angeschlossen ist, haben die Pferde nebenan kaum noch Strom!
Das Zaunprüf-Gerät

Mit einem ZAUNPRÜF-GERÄT checken Sie vor dem ersten Koppelgang und während der Saison, ob der Strom richtig fließt oder ob es Stromverluste gibt. Prüfen Sie jede Reihe der Litze – und das an mehreren Stellen des Zauns! Manche Geräte zeigen nicht nur die Spannung an (mindestens 2000, besser 3000 bis 4000 Volt), sondern helfen auch bei der Fehlersuche: Sie signalisieren, woher der Spannungsverlust kommt.














