Was ist eine Magenentleerungsstörung beim Pferd?
Bei der Magenentleerungsstörung ist der Ausgang zum Dünndarm durch einen "Futterball" blockiert, sodass sich das Futter staut. Dieser Futterball bildet sich an der tiefsten Stelle im Magen bzw. kurz vor dem Magenausgang. Und er kann bis auf Melonengröße anwachsen – dann kann er unter Umständen fast den ganzen Magen ausfüllen.
Symptome bei Magenentleerungsstörung
Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, immer wieder Kolik, aber auch Zähneknirschen und gelegentliche Schlundverstopfungen können Alarmsignale sein. "In der Regel sind es dünne Pferde, bei denen wir eine Magenentleerungsstörung diagnostizieren", sagt Dr. Martin Waselau.
Unabhängig davon können Pferde aller Altersklassen und aus allen Disziplinen erkranken, egal ob Sport- oder Freizeitpferd. "Freizeitreiter sind da allerdings sensibler und lassen eher mal den Pferdemagen untersuchen als die Sportreiter", so Waselaus Eindruck.
Auch Schwerfuttrigkeit weist mitunter auf eine beginnende Magenentleerungsstörung hin. "Dann wird häufig versucht, mit Zusatzfutter das Pferd aufzupäppeln. Bei einem Magen aber, der nicht richtig verdaut und das Futter nicht richtig weitertransportiert, ist das dann eher kontraproduktiv: Hier wäre eine Untersuchung auf Magenprobleme angebracht, ehe man versucht, mit noch mehr Futter gegenzusteuern", so der Veterinär.
Die gute Nachricht: Die Krankheit tritt relativ selten auf. So werden etwa in Aschheim rund 100 Gastroskopien im Jahr durchgeführt. Nur zwei bis drei von ihnen enden mit dem Befund Magenentleerungsstörung.
Die schlechte Nachricht: Die Störung ist relativ wenig erforscht, die Heilungschancen schwer abzuschätzen. "Was bei einem Pferd gut funktioniert, kann bei einem anderen gar nicht anschlagen", sagt Martin Waselau. "Wenn die für den Futtertransport zuständigen Magennerven zu stark geschädigt sind, ist eine Heilung nicht möglich. Das Pferd muss dann eingeschläfert werden", ergänzt Veterinärin Silke Zuck.
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