Was sind Elektrolyte?
Mineralstoffe: Diese anorganischen Nährstoffe kann der Körper nicht selbst herstellen. Sie müssen also mit der Nahrung aufgenommen werden.
• Zu den Elektrolyten gehören: Natrium, Chlorid, Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor
• Als die drei wichtigsten Elektrolyte gelten: Natrium, Chlorid und Kalium. Sie sind elementar für lebensnotwendige Prozesse im Körper.
• Elektrolyte sind Ionen, also im Wasser gelöste Teilchen, die entweder eine elektrische positive Ladung (wie Natrium) oder eine elektrische negative Ladung (wie Chlorid) haben.
Wozu braucht ein Pferd Elektrolyte?
Elektrolyte übernehmen mehrere lebenswichtige Aufgaben im Körper:
• Regualtion des Säure-Base-Haushalts: Sie sorgen unter anderem für den richtigen pH-Wert im Blut; der liegt beim Pferd bei 7,35 – 7,45.
• Weiterleiten von elektrischen Impulsen: Durch ihre elektrische Ladung geben sie beispielsweise Nervensignale weiter.
• Regualtion des Wasserhaushalts und der Flüssigkeitsverteilung im Körper: Elektrolyte bestimmen den osmotischen Druck; der regelt die Flüssigkeitsverteilung inner- und außerhalb der Körperzellen. Außerdem sind sie für das Durstgefühl und die Konzentration des Harns mitverantwortlich.
Wie entsteht ein Mangel?
• Starkes Schwitzen: Beim Schwitzen verliert das Pferd nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte. Wie stark ein Pferd schwitzt, hängt unter anderem von der Arbeitsintensität und der Luftfeuchtigkeit ab. Distanzpferde können bei Hitze bis zu 35 Liter Schweiß pro Ritt verlieren.
• Krankheit: Hier ist Durchfall ein typisches Beispiel. Mit der Flüssigkeit gehen wichtige Elektrolyte verloren. Aber auch bei Koliken kann es durch Strangulationen oder Blockaden des Darms zu einem Mangel kommen.
• Mangelhaftes Futter: In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass das Pferd von Grund auf nicht genügend Elektrolyte über das Futter aufnimmt, weil zum Beispiel das Heu nicht genug Nährstoffe hat und kein zusätzliches Mineralfutter gefüttert wird.
Was sind die Symptome eines Elektrolytmangels?
• Verweigern von Wasser: Ein häufiges Symptom, da die Aufnahme von Wasser die Elektrolytkonzentration im Körper weiter verringern würde. Daher sollte man bei einem Mangel erst Elektrolyte, danach aber auch unbedingt Wasser anbieten.
• Muskelprobleme: Bei einem Elektrolytmangel verdickt sich das Blut. Deswegen werden die Muskeln nicht mehr ausreichend durchblutet und übersäuern. Muskelverspannungen, -krämpfe und Kreuzverschlag können Folgen sein.
• Abgeschlagenheit: Starke Abgeschlagenheit oder ein deutlicher Leistungsabfall können auf einen Mangel hindeuten.
• Herz-Kreislauf-Probleme: Bei Symptomen für Kreislaufprobleme wie blasse Schleimhäute, Apathie oder Schwanken kann ebenfalls ein Elektrolytmangel der Grund sein.
Wie füttert man Elektrolyte?
Bei einem akuten Mangel oder einer bevorstehenden Belastung können Elektrolyte zugefüttert werden. Bei der Suche nach einem geeigneten Produkt kommt so mancher ins Schwitzen: Was ist das Richtige für mein Pferd?
Pellets: Da die Pellets mit dem Futter erst noch durch den Verdauungsapparat müssen, nimmt das Pferd sie langsamer auf. Sie eignen sich also, wenn man gezielt auf eine Belastung vorbereitet.
Paste: Der Booster für zwischendurch. Man kann sie direkt ins Maul geben. Perfekt, wenn es schnell gehen muss, etwa in einer Pause beim Distanzritt.
Sirup: Der Sirup kann durch seine flüssige Form besonders schnell vom Pferd aufgenommen werden, da er nicht wie Pellets erst mit dem Futter verdaut werden muss und oft einen höheren Anteil an Glukose enthält. Wird oft im Wasser verabreicht.
Pulver: Zum Mischen ins Futter oder ins Wasser – je nach Anwendungsziel (Vorbereitung oder schneller Ausgleich).
Elektrolytversorgung mit dem täglichen Futter
Die Basis für eine gute Elektrolytversorgung ist wie bei vielem anderen auch eine ausgewogene, ans Pferd angepasste Grundernährung.
Raufutter: Gutes Heu ist das A und O. Das Heu versorgt das Pferd mit vielen Nährstoffen und somit auch mit Elektrolyten wie Kalium. Bei ausreichender Heufütterung bildet das Pferd ein Wasser- und Elektrolytreservoir im Dickdarm. So ist es grundsätzlich gut mit Elektrolyten versorgt.
Mineralfutter: Gerade in Zeiten, in denen nährstoffreiches Heu schwer zu bekommen ist, ist es wichtig, die Pferde zusätzlich mit Mineralfutter, das auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst ist, zu versorgen.
Salzleckstein: Einen Salzleckstein sollte jedes Pferd zur Verfügung haben, um Natriumchlorid-Verluste bei Bedarf selbst ausgleichen zu können.
Wasser: Da Wasser und Elektrolyte im Körper immer zusammenhängen, ist es sehr wichtig, dass das Pferd jederzeit Zugang zu frischem Wasser hat. Ein gut hydriertes Pferd ist die beste Voraussetzung, um einem Mangel vorzubeugen.
Zusätze in Elektrolyt-Produkten
Sieht man sich nun im Dschungel der Elektrolytprodukte um, fällt auf, dass in manchen Produkten nicht nur Elektrolyte wie Natrium, Chlorid, Kalium oder Magnesium zu finden sind. Immer wieder liest man: Traubenzucker, Zink oder Vitamine.
Traubenzucker: Auch als Dextrose oder Glukose zu finden. Er sorgt als Botenstoff dafür, dass die Elektrolyte schnell verfügbar sind und macht sie dem Pferd schmackhaft.
Vitamine: Vor allem in festen Zusatzpräparaten enthalten. Die Vitamine sollen das Pferd nach großer Anstregung zusätzlich unterstützen und eine schnelle Regeneration ermöglichen.
Spurenelemente: Bei starkem Schwitzen können auch Spurenelemente wie Zink verloren gehen. Es ist also sinnvoll, diese nach großer Belastung ebenfalls zurückzuführen.